Das Schiffswrack von Uluburun
Verfasst: 05.12.2022 19:41
Zum Vergleich sei an dieser Stelle noch einmal ein Beitrag zum dem 1984 am Kap Uluburun gefundenen Schiffswrack eingeführt. Da sich an Bord dieses Schiffes ein Skarabäus der Königin Nofretete fand, dürfte es zwischen 1353 - 1336 v. Chr. untergegangen sein, um 1350 also. Auch dieser Frachter hatte Metallbarren geladen, und zwar Zinn und Kupfer. Die beigefügte Karte zum Artikel ist sehr interessant, aber die in dem Artikel von Michael Frachetti vertretene Auffassung, wonach das Zinn aus Zentral-Asien importiert worden sei, teile ich nicht. Stos-Gale hatte hier anhand der typischen Signatur in der Blei-Isotopen Verteilung festgestellt, dass das Kupfer aus Issuwa (Ergani Maden), also aus dem Quellgebiet von Euphrat und Tigris stammt. Pernicka gelang mittels derselben Methode der Nachweis, dass das geladene Zinn seinen Ursprung in Cornwall hatte. Daher gilt es die ebenfalls anhand einer Karte ausgewiesenen Lagerstätten in Cornwall zu beachten, von wo seit ca. 1800 v. Chr. große Mengen Zinn in den mediterranen Raum exportiert wurden.
Link : https://source.wustl.edu/2022/11/findin ... e-network/
Kleine aber sehr schöne Fotoreihe
Dass Schiff wurde offenbar von einer mykenischen Mannschaft geführt, doch es fand sich an Bord zudem eine hethitische Rüstung. Es hatte eine sehr lange Reise hinter sich. Möglicherweise von Milet aus, durchquerte es zunächst das Mittelmeer und die Straße von Gibraltar und erreichte über Kap Quiberon kommend schließlich die Mounts Bay auf der Südseite von Cornwall, wo es im Tausch gegen eigene Fertigprodukte, wie etwa Nähnadeln, Zinn einkaufte. Entsprechende Funde am Erme River und Welsh Gully bestätigten dies. Von Cornwall ging es dann über die Biskaya gehend zurück ins Mittelmeer, wo zunächst einmal Ägypten angesteuert wurde. In Ägypten wurde vor allem Kobaltblaues Glas geladen. Im benachbarten Kanaan zudem Goldschmuck und in Alalakh am Orontes, oder aber in Tarsus, Bucht von Rhegma in Kilikien, zudem viel Kupfer. Kurz von dem erreichen des Zielhafens geriet das Schiff dann jedoch offenbar in einen Sturm und versank am Kap Uluburun. Möglicherweise war die Ladung verrutscht. Unweit von dem in den Jahren 1984 - 1994 gehobenen Fernfahrer entdeckte man 2018 bei Kumluca nun ein weiteres bronzezeitliches Schiffswrack, welches nach ersten Erkenntnissen aber den Mittelmeerraum nicht verlassen haben wird und um 1600 v. Chr. sank. Die Schiffahrt war in der Mittleren Bronzezeit bereits weit fortgeschritten.

Link : https://source.wustl.edu/2022/11/findin ... e-network/
Kleine aber sehr schöne Fotoreihe
Dass Schiff wurde offenbar von einer mykenischen Mannschaft geführt, doch es fand sich an Bord zudem eine hethitische Rüstung. Es hatte eine sehr lange Reise hinter sich. Möglicherweise von Milet aus, durchquerte es zunächst das Mittelmeer und die Straße von Gibraltar und erreichte über Kap Quiberon kommend schließlich die Mounts Bay auf der Südseite von Cornwall, wo es im Tausch gegen eigene Fertigprodukte, wie etwa Nähnadeln, Zinn einkaufte. Entsprechende Funde am Erme River und Welsh Gully bestätigten dies. Von Cornwall ging es dann über die Biskaya gehend zurück ins Mittelmeer, wo zunächst einmal Ägypten angesteuert wurde. In Ägypten wurde vor allem Kobaltblaues Glas geladen. Im benachbarten Kanaan zudem Goldschmuck und in Alalakh am Orontes, oder aber in Tarsus, Bucht von Rhegma in Kilikien, zudem viel Kupfer. Kurz von dem erreichen des Zielhafens geriet das Schiff dann jedoch offenbar in einen Sturm und versank am Kap Uluburun. Möglicherweise war die Ladung verrutscht. Unweit von dem in den Jahren 1984 - 1994 gehobenen Fernfahrer entdeckte man 2018 bei Kumluca nun ein weiteres bronzezeitliches Schiffswrack, welches nach ersten Erkenntnissen aber den Mittelmeerraum nicht verlassen haben wird und um 1600 v. Chr. sank. Die Schiffahrt war in der Mittleren Bronzezeit bereits weit fortgeschritten.
