Ich habe heute eine bifaziale Sichelklinge endlich einmal geschäftet. Leider sind mir keine Funde dieser Art bekannt, so dass ich sie hier unter "Basteleien" vorstellen möchte. Der Schaft besteht aus einem Eichentotholzast. Er ist z.T. angefault, hat Risse und Wurmlöcher. Die Gesamtkonsistenz ist allerdings noch erstaunlich gut. Speziell diese Fehler machen den Charme der Schäftung aus. Nach diesem Stück hatte gut und gern 2 Jahre gesucht. Er musste eine recht starke Linkskurve aufweisen, einen ausreichend langen Griff besitzen und sollte am Ende eine starken nach unten weisenden Astansatz besitzen, der später als Rast ausgearbeitet werden sollte. Interessanterweise fand ich aber vornehmlich derartige Schäfte nur mit Rechtskurve (Für Linkshänder geeignet), aber es sollte eine Sichel für Rechtshänder werden. Bei der Schäftung trat das Problem auf, in welchem Winkel die Schneide zur Handhabe stehen sollte. Letztes Jahr haben Michael Kaiser und ich lange darüber beratschlagt. Aber nur Versuche können möglicherweise eine Klärung erbringen. Bei der nächsten Getreideernte bei uns im Museum werde ich sie einmal ausprobieren. Technische Daten: Klinge: Falster; Klebung: Kiefernpech; Schaft: Eiche; Länge: 30,0cm; Breite Schneide-Rücken: 6,9cm; Schneidenlänge:10,1cm; Gesamtgewicht: 202g



LG
Kai