Als Anfänger und unerfahren in der Bearbeitung von Feuerstein bitte ich um Untertstützung für die Klassifizierung der Feuersteine, die sich in unserer Region finden lassen. Dabei bin ich besonders interessiert an Tipps zur Bearbeitung. Wofür eignen sich die gezeigten Stücke besonders gut, wofür nicht? Wovon können mir die Experten unter euch zu Beginn generell abraten?
Danke!
Vinzenz
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Feuerstein, gefunden im Randbereich von Ibbenbüren
Ibbenbürener Feuerstein 10 x 7,7.jpg (18.85 KiB) 12506 mal betrachtet
Uff, Vinzenz, das ist ein weites Feld und schwierig zu beantworten.
Bestimmungshilfe? Die sehen beide nach nordischem Geschiebe aus. Ansonsten: Aus der Schreibkreide, hinten evtl. Falsterflint vorne Senonflint?
Für Kernbeil, Klingen, oder "bloß" noch Abschläge?
Die sehen beide nicht gerade fantastisch aus.
-Wie groß sind die abgebildeten Stücke? 10-15cm?
-Tippe ein paarmal mit einem kleineren Stein auf die Ecken während Du sie locker in der Hand hältst, wie klingt es? Hell, sauber + schön? Oder unsauber , mehrstimmig und dumpf?
Wenn letzteres, dann handelt es sich um Hunde- oder auch Gartengrünbegleitstein
(Hundestein= geeignet um sie Hunden hinterherzuwerfen)
Wenn sie also gut klingen, schlage mit wachsender Kraft auf hervorstehende Ecken und exponierte Teile bis etwas abspringt. Ist`s darin dunkel und glatt oder hellgrau rauh und körnig?
Als Steinmetz bist Du selbstverständlich über alle mögliche Gefahren im Bilde?
"Stone tools are not fossil bones, but as it were, fossil thoughts, forever reminding me of the mind that shaped them." Henry David Thoreau
Blattspitze hat geschrieben:Uff, Vinzenz, das ist ein weites Feld und schwierig zu beantworten.
Das hätte ich mir als Steinmetz ja eigentlich denken müssen...
Das die Stücke nicht so toll geeignet erscheinen ist schade. Und die Hunde haben es nicht verdient, das man Steine nach ihnen wirft.
Das größere Stück ist handtellergroß, das andere etwa 10 cm lang.
Der größere klingt mittelhell und durchgängig, aber an einigen Stellen nicht ganz sauber. Er splittert plattig, bzw. schalig und eher hellgrau ab, hat unsaubere Einschlüsse, ist rissig. Der kleine klingt hell und auch nur größtenteils sauber. Bei ihm habe ich noch keine Abschlagprobe vorgenommen. Ich muss mir erst eine Schutzbrille besorgen . Über die Gefahren bin ich natürlich im Bilde, was für Steinmetzen nicht bedeuten muss, dass sie sich schützen. Deshalb danke für das Aufmerksame Ansprechen der Gefahren. Kleine abgeschlagene Stücke sind ja wirklich schärfer und gefährlicher als Granitsplitter...
Also,
das kleinere Stück ist härter, splittert zäher ab und bildet teilweise glasartige, hauchdünne (transparente) Flächenabsplitterungen aus (Schiefergrau; aber nicht so matt wie Schiefer; obsidianartig). Beim Abschlagen - wofür wesentlich mehr Kraft nötig ist als beim größeren, ergeben sich anscheinend ziemlich chaotisch-unkontrollierbare Abrisse in verschiedene Richtungen. Aber vielleicht liegt das auch an der Schlagtechnik und dem Schlagwerkzeug?
Wenn ich auf dem größeren Stück herumschlage, gibt´s beinahe Trümmerbruch. Da mache ich mir gerade keine großen Hoffnungen, dass man das Material für etwas sinnvolleres verwenden kann als Schabscherben oder provisorische Faustkeile?
Herzliche Grüße und Dank,
Vinzenz
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Feuersteine 2.jpg (26.63 KiB) 12478 mal betrachtet
Besser als Blattspitze hätte ich es auch nicht einschätzen können.
An dem schwarzen kleinen Stück kannst Du sicher üben, das andere ist für die Katz (nicht zum hinterherwerfen)
"Der Unterschied zwischen Gott und den Historikern besteht hauptsächlich darin, daß Gott die Vergangenheit nicht mehr ändern kann." Samuel Butler (1835-1902)
Prima und danke!
Dann hab´ich jetzt was zum üben!
Der Link klingt sehr interessant, aber es wird für mich wohl leider nix draus. Aber vielleicht ein andern mal?!