Sinn des Schleifens?
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Re: Sinn des Schleifens?
Ich denke, man verwendete Flintabfall, wie ihn Harm Paulsen auch zum Schleifen und Bohren von Felsgestein einsetzt.
Helmut Schmidt: Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen
Re: Sinn des Schleifens?
Das Thema hatten wir irgendwo schonmal, für mich bleibts dabei: Extra Schleifmittel sind nicht nur unnötig, sondern nach meinen Erfahrungen kontraprodutiv. Sowohl Quarzsand als auch Flintschnipsel werden zwischen Rohling und Schleifplatte sofort zu Brei zerrieben, der die Poren der Schleifplatte zusetzt und als Gleitmittel wirkt. Alles was man braucht ist eine Sandsteinplatte und viel Wasser. Versorgungsschwierigkeiten sehe ich da nicht. Im Geschiebe der nordischen Moränen finden sich sehr gute Sandsteinplatten, weiter südlich kommt Sandstein oft natürlich vor. Sicherlich sind manche Sandsteine besser geeignet als andere, der "Rote Pfälzer" z.B. ist unschlagbar
Wäre also möglich, dass manchmal auch gute Schleifsteine verhandelt worden sein könnten.
Zusätze sind nur dort nötig, wo die Härte des Bohrers nicht ausreicht und durch den Einsatz harter Schleifmittel verbessert werden muss.

Zusätze sind nur dort nötig, wo die Härte des Bohrers nicht ausreicht und durch den Einsatz harter Schleifmittel verbessert werden muss.
"Der Unterschied zwischen Gott und den Historikern besteht hauptsächlich darin, daß Gott die Vergangenheit nicht mehr ändern kann."
Samuel Butler (1835-1902)
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is
Samuel Butler (1835-1902)
Re: Sinn des Schleifens?
Etwas besseres, als eine gute Sandsteinplatte (ich schwöre auf Oberfränkischen) mit viel Wasser gibt es in der Tat nicht und wenn man sich ansieht, wie Greg Nunn seine dänischen Silexdolche flächig platt schruppt, dann wird das wohl mit Flintbeilen genau abgelaufen sein. Nur postiere ich meine Schleifplatten meist in einem 30 - 45 Grad Winkel und stelle sie dabei mit dem unteren Viertel ins Wasser. Beim Schleifen taucht das Werkstück dann immer unten kurz ins Wasser und wäscht so mit dem hochgezogenen Wasser die Poren der Platte wieder frei. Mit einer Flex wäre man dann auch nicht schneller
Schöne Grüße...
Robert

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Dem Retuscheur ist nichts zu schwör...
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Re: Sinn des Schleifens?
Hier ein holländischer Artikel zu Schleifsteinen:
https://openaccess.leidenuniv.nl/bitstr ... 52_008.pdf
"Sandstein, quarzitischer Sandstein, Quarzit" sind bei uns die häufigsten Material-Bezeichnungen für Flintbeil-Schleifsteine.
(In der Lüneburger Heide habe ich mal einen gesehen, der nach langer beidseitiger Benutzung ein Loch in der Mitte aufwies - echte "Object Art")
Edit:
http://www.steine-scherben.de/thema5t.htm
Hier noch etwas zu den "Polissoirs", die erstaunliche Größen erreichen können:
http://asepa.over-blog.com/article-patr ... 84315.html
https://openaccess.leidenuniv.nl/bitstr ... 52_008.pdf
"Sandstein, quarzitischer Sandstein, Quarzit" sind bei uns die häufigsten Material-Bezeichnungen für Flintbeil-Schleifsteine.
(In der Lüneburger Heide habe ich mal einen gesehen, der nach langer beidseitiger Benutzung ein Loch in der Mitte aufwies - echte "Object Art")
Edit:
http://www.steine-scherben.de/thema5t.htm
Hier noch etwas zu den "Polissoirs", die erstaunliche Größen erreichen können:
http://asepa.over-blog.com/article-patr ... 84315.html
"Stone tools are not fossil bones, but as it were, fossil thoughts, forever reminding me of the mind that shaped them." Henry David Thoreau
Re: Sinn des Schleifens?
Bei dieser Gelegenheit:
http://www.archaeoforum.de/viewtopic.php?f=73&t=4018
wurde definitiv ein Schleifstein gefunden, für Mahlstein zu kurz und zu glatt. Im Zusammenhang, 20-30 cm daneben ein fast komplettes Tongefäß. Bilder kann ich davon leider nicht reinstellen
http://www.archaeoforum.de/viewtopic.php?f=73&t=4018
wurde definitiv ein Schleifstein gefunden, für Mahlstein zu kurz und zu glatt. Im Zusammenhang, 20-30 cm daneben ein fast komplettes Tongefäß. Bilder kann ich davon leider nicht reinstellen

Wer nur zurück schaut, sieht nicht was auf ihn zu kommt
Uff pälzisch: wä blos zurigg guggt, sieht net was uff`ne zukummd
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