Über die Verwendung ist man sich bisher nicht abschließend einig, es dürfte sich jedoch um Hiebwaffen handeln, dafür spricht eine abgebrochene Sprosse, die noch in einem Schädel steckt, vom Fundplatz Tygelsjö in Schonen. Eine Nutzung als Ackergerät ist nicht wahrscheinlich.
Es gibt einige verschiedene Typen von Hauen, die hier folgt in der Form dem Schaft von Niederwil (CH), das Original ist aber in der Längskante etwa um ein Drittel dicker. Als Dorn dient ein Rothirschgeweih von einem jungen Bock, das im Fall der Haue von Lüscherz (CH) auch mal über 40 cm lang sein kann. Der Stiel ist aus einem dicken Apfelbaumaustrieb (hatte ich noch rumliegen), botanische Vorgabe war ein Rosenblütler. Es könnte sich also auch um Eberesche oder Elsbeere gehandelt haben, die ich von der Elastizität vorziehen würde. Nu ja, beim nächsten Mal...
Schaftlänge 72 cm. Der Dorn ist mit einem Geweihstift gesichert.
Literatur: Kaiser, Michael. J. 2002. Die funktionelle Deutung der spätneolithischen Sprossenhauen Europas, in: Experimentelle Archäologie in Deutschland, Bilanz 2002, 7-33, Oldenburg, Isensee
Sollte in keinem Werkzeugkasten fehlen, besonders geeignet für neolithische SpecOps






Wem fallen alternative Deutungen ein? Ich hatte schon an ein Gaff (Schlaghaken) gedacht, mit dem man Fische hinter den Kiemen einhakt und an Land zieht, oder auch den Haken gleich in den Fisch schlägt ... Die modernen Gaffs (und auch der Fund von Pritzerbe) sind aber viel deutlicher gebogen...
ULFR