ich habe vor einiger Zeit einen Ausschnitt eines mesolithischen Fischernetzes aus Lindenbast hergestellt, 0,25 qm groß. Die Arbeitszeit für diesen Ausschnitt habe ich einerseits mitgezählt (Zwirnen, Netz knüpfen), zum anderen geschätzt (Rinde ernten, rösten, Bast lösen, separieren und trocknen) Ich komme für diesen kleinen Ausschnitt auf ca. 20 Stunden, in dem Netz sind 21 m Schnur von ca. 1,5 - 2 mm Dicke verarbeitet.
Der für die Ausstellung zuständige Archäologe meinte nun, das wäre extrem viel, das müsste eigentlich viel schneller gehen...
Nun habe ich insgesamt bestimmt schon mehr als 500 m Bastschnur gezwirnt, und ich schaffe nicht mehr als etwa 1,5 m in der Stunde, je nachdem, wie konzentriert ich bei der Sache bin.
Daher meine Frage an Euch, die ihr auch schon mal Bast gezwirnt habt: Wie schnell geht das bei Euch? Bin ich etwa als Mann für derartige Arbeiten nicht kompatibel? Ich habe mal ausprobiert, die beiden Garnstränge durch Rollen auf dem Oberschenkel zu verzwirnen, wie ich es mal in einem Inuit-Film gesehen habe, da wurden so Fäden hergestellt, das ging da ziemlich schnell, funktioniert aber mit Bast nicht....
In Hamburg im Frühjahr schien es mir, als ob wir alle ungefähr gleich schnell waren.
Für Antworten (gern auch anonym

ULFR