Die Dame unten rechts ist offensichtlich keine Meso- sonder Neolithikerin. Sie trägt gewebte Kleidung und Keramik.
Das ganze spielt offenbar um die Mitte des siebten Jahrtausends v.Chr. in Serbien.. Da sollte es u.U. zu Kontakten zwischen späten Meso- und frühen neolithischen Kulturen gekommen sein.
Ich bn immer skeptisch wenn zugunsten eines hohen Informationsgehalt im Bild die Natürlichkeit der Ausschnittwahl zurückgestellt wird...
Sprich: da sind so viele drauf die irgendwas machen, und ich denke, schon allein das hat nie so nah beieinander stattgefunden.
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Ferro, da sprichst Du ein grosses Problem der Graphik und der Museumsmodelle gelassen aus.....
Wenn irgendwie Behausungen zu sehen sind, ist immer eines gerade
a) im Bau
b) in Reparatur
c) abgebrannt.
Und es sind immer zu viele Aktionen gleichzeitig. Es ist immer Sommer.
Ausserdem fehlt der/die "Besucher/in" nirgends. Den/Die erkennt aber meist keiner und wird einfach zur Gesamtgruppe gezählt.
Die Menschen sind auch immer gesund, alle sind relativ gut gebaut, in letzter Zeit sind wenigstens ein paar unterschiedliche Lebensalter vertreten....
Es ist aber auch problematisch. Die genutzten Flächen können in aller Regel nicht maßstäblich dargestellt werden, so finden sich unterschiedliche Tätigkeiten auch schnell sehr eng zusammen.
Aber ich denke, dass bei den allermeisten Betrachtern aber hier schon ein Konsens besteht, dass die Bilder und Modelle eben eine idealisierte Zusammenstellung sind.
Aber grundsätzlich gilt natürlich: Nicht allzuviel Information, die in der Gesamtmenge nur missverständlich sein kann, oder gar nicht ankommt.
Wenn man hier nur die Siedlung mit fast ausschließlich Frauen und zahlstreichsten Kindern und ein paar alten Menschen darstellt, wäre es sicher richtiger, aber das Fach schreit dann wieder nach den Informationen, die es rüber bringen will.
Wie so oft: Kompromiss, Kompromiss.
Kennst das doch - anfänglich macht man in der Rekonstruktion Fehler! Aber bei der Originalvorlage - dem "Löwenmann" - ist das rechte Ohr in der Tat spitzer als auf der fiktiven Interpretation!
Ich halte die Bilder aus dem von Steve gefundenen Link: http://www.iabrno.cz/agalerie/agalerie.htm für wirklich sehr gut.
Unbedingt die kleinen Links auf der Seite anklicken !!!!
Sie sind eine der wenigen, die sich konsequent dem Pritivismusbild entziehen, die sich wirklich mit den arch. Details auskennen und es vor allem schaffen, diese in einen vernünftigen Kontext zu setzen.
Was mich vor allem fasziniert, ist, dass sie es m.E. nach sehr, sehr gut schaffen, die Fundlücken zu schließen, ohne auf allzu bekannte Übernahmen aus sattsam bekannten Zeitstellungen und Ethnologien zurückzugreifen.
Besonders gelungen, wirklich sehr gut finde ich die Darstellungen der Homo neanderthalensis und Homo erectus Gruppen, incl. mal einer wirklich verblüffenden Darstellung eines Mannes mit dem Schöninger Speeren.
Man könnte, aber nur wenn man unbedingt wollte, an ganz, ganz wenigen Details auch was finden (z.b. komplette Hosen anstatt Beinlingen), aber hier würden nur Meinungen und keine Indizien aufeinanderprallen.
Worüber man auch noch philosophieren könnte ist, warum die Landschaftsdarstellungen immer und ausschließlich Tundra/Taiga Atmossphäre vermitteln muss. Es gab ja auch ganz nette Warmzeiten.
(Aber das wäre wirklich keine Kritik, sondern lediglich eine Anmerkung.)
Generell halte ich die Bilder für die wirklich gelungensten in Sachen Paläolithikum und Mesolithikum seit langem.
Ganz toll.
Begeistert in Nürnberg
Thomas
PS: Ist irgend jemand informiert über den gezeigten paläolithischen Bergbau auf Flint, der hier dargestellt ist ?
Fundort ? Mein Tschechisch ist nicht so toll....
Zuletzt geändert von Thomas Trauner am 23.02.2006 13:34, insgesamt 1-mal geändert.
Steve Die Bilder sind Exellent und mit Thomas, sein lecture sehr begreiflich .
Ich habe mal gesnuffelt in antropark 2005 und voila hier in link die Skizzen von Libor Balak der die Bilder hat produziert.
Don Turan :):)