Zunächst mal einige Literaturtipps zum Silexabbaugebiet von Abensberg-Arnhofen im schönen Landkreis Kelheim:
http://de.wikipedia.org/wiki/Feuerstein ... g-Arnhofen
Michael M. Rind (Hrsg., 1987) Feuerstein, Rohstoff der Steinzeit – Bergbau und Bearbeitungstechnik. Archäologisches Museum der Stadt Kelheim. Museumsheft 3
Michael M.Rind (2004) Zum Stand der Ausgrabungen im Arnhofener Hornsteinbergwerk. Varia neolithica III, Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 37, 57-64
Engelhardt, Bernd 1984, Das neolithische Silexbergwerk von Arnhofen Das Archäologische Jahr in Bayern, 35-36
Klaus Eisele und Michael M. Rind 2000, Neues zum Hornsteinbergwerk von Arnhofen - Ein DFG Projekt im Landkreis Kelheim, Das Archäologische Jahr in Bayern 21-25
http://www.flintsource.net/nav/frm_namelist.html
Dort wurde Plattenhornstein abgebaut, der im Mittelneolithikum weit verhandelt wurde. Im Mittelmaingebiet macht das Arnhofener Material schätzungsweise 80-90% des im Mittelneolithikum verwendeten Hornsteins aus.
Die Schächte wurden in sandige Sedimente der Oberen Süßwassermolasse abgeteuft, sie sind bis zu 8 m tief und 2 m weit. Sie enden an der Basis einer etwa 1 m mächtigen, mit Plattenhornsteinen angereicherten tonigen Schicht, die unmittelbar den Plattenkalken des Oberen Jura aufliegt. Dabei handelt es sich um den Lösungsrückstand der hornsteinführenden Plattenkalke.
Eine Sortierung der Silexplatten fand vor Ort statt: Es wird geschätzt, dass nur etwa 10% der vorhandenen Silexplatten den Qualitätsansprüchen entsprachen und geborgen wurden. Der Ausschuss wurde gleich wieder in die Schächte geworfen, die anschließend mit dem Aushub verfüllt wurden.
Es spricht vieles dafür, dass der Silexabbau von erfahrenen Bergleuten betrieben wurde. Immerhin existieren ca. 20 000 Schächte. Ob Kinder in die Schächte steigen mussten? Wer weiß....
Viele Grüße
Fridolin