Hergestellt habe ich das Mundstück (abgesehen von den zentrierten Durchbohrungen mit modernen Mitteln) nach historischen Methoden (fidelnd angetriebene selbstgebaute Drechselbank, als Werkzeuge für das Drechseln zum Einsatz kamen Werkzeuge mit spanabhebenden, bzw. beschleifenden Werktzeugköpfen aus Kupfer- und Bronze. Aufgeschäftet war das Mundstückoberteil auf einer durch bedrechseln entsprechend vorbereiteten Achse aus Eschenholz. Abschließend habe ich das Mundstück noch auf einem rötlichen weichen Sandstein an der Lippenauflage flach nachbeschliffen. Das Gesamtfinish der Oberfläche habe ich aus Zeitgründen allerdings mit modernem Schmiergelpapier vorgenommen. Bei diesem Vorversuch geht es zunächst einmal um die Frage wie sich zwei Holzteile ("Kompositmundstück") gut kraft- und formschlüssig (luftdicht) miteinander verbinden lassen und wie sich die Anblaswirkung des Mundstücks in der Formgebung aussteuern lässt im Hinblick auf die Anwendung in einer modernen Taschentrompete. Die ersten Ergebnisse sind zufridenstellend, aber verbesserungsbedürftig.
Das Mundstück - wenn fertig und zufriedenstellend - soll in einem Tauchbad aus verflüssigtem Bienenwachs oberflächenbehandelt werden. Nach aushärten des Bienenwachses soll überschüssiger Wachs entfernt und das Mundstück poliert werden.
Diesen Vorversuch führe ich durch weil ich eines Tages u.a. die "Silbertrompeten des Tutanchamun" rekonstruieren möchte.
Besonders interessant im Vorversuch fand ich die Einsatzmöglichkeiten eines sehr stumpfwinklig angeschliffenen Bronzemeißels [Herstellungsort Kanada, Mischungsverhältnis der Bronze ist noch zu erfragen; Danke nochmals, LaraC!
