270.769 Perlen ...

[ulfr]

... für ein paar Spanische Damen vor etwa 5.000 Jahren - ein Zeichen von Macht oder Wertschätzung oder beidem oder ...

https://edition.cnn.com/2025/01/29/scie ... index.html

(Und dazu noch der Dolch aus Bergkristall ... )
https://edition.cnn.com/2023/07/06/euro ... y-lady-scn

[Bullenwächter]

Das erinnert mich an einen Vortrag über eine Kalksteinperlendreherwerkstatt in einer Ufersiedlung am Bodensee, wo sie diese Perlen im Industriemaßstab hergestellt und bis Belgien exportiert hatten.

Aber die Aussage, dass es 11 Minuten dauert, so eine Perle herzustellen halte ich für .... durchaus diskussionswürdig.

[Sculpteur]

Zum einen kann ich bei Überfliegen des Artikels nicht nachvollziehen weshalb automatisch davon ausgegangen wird, dass die Perlen gänzlich wie in der Übersicht dargestellt hergestellt wurden und ob nicht etwa auch Hohlbohrungen in Frage gekommen sind um solche Perlen herzustellen. Zum anderen halte ich die Rechnerei im Bereich von einzelnen Minuten ebenfalls für fragwürdig. Eher würde ich persönlich argumentieren (z.B.) "zwischen 10 und 20 Minuten, aber kaum unter 10 Minuten. Zum anderen wäre doch die Frage zu berücksichtigen, wieviel Aufwand zusätzlich betrieben werden musste um z.B. permanent schön scharfe aufgeschäftete Flintbohrspitzen zur Verfügung zu haben. Es ist entnervend ein solch winziges Objekt annähernd Kreisrund zu beschleifen und mir ist das durch den Kunsthandwerker erzielte Arbeitsergebnis zu schöngerechnet.
Zur Menge der Perlen könnte man natürlich viel hin- und herrechnen. Ich halte von solchen Berechnungen aber eigentlich nicht viel, insbesondere, wenn im Minutenbereich gerechnet wird.
Nach meiner Überschlagsrechnung würde eine solche Menge an Perlen in einem Jahr herstellbar sein wenn ein einzelner Arbeiter 20 Perlen pro Tag schafft und 360 Tage im Jahr arbeitet. Demnach wären ca. 38 Leute notwendig, um in einem Kalanderjahr ungefähr 270.769 Perlen herzustellen.
20 Perlen am Tag bei 10 Stundentag würde dabei bedeuten ~30 Minuten pro Perle (falls ich mich nicht verrechnet habe).
Das könnte ja evtl. machbar sein. Letztendlich könnte jedoch angesichts des vermutlichen ehemaligen Status der Bestatteten möglicherweise davon ausgegangen werden, dass es nicht auf ein Jahr ankam, um solche Perlenmengen herzustellen. Vielleicht ging der Bestattung ja auch ein lebenslanges Perlenanhäufen voraus.

[ulfr]

Könnte durchaus sein, Ihr beiden - erstens waren die Perlen aus Muschelschalen, die wahrscheinlich wesentlich weicher waren als Kalkstein, und zweitens kannst Du mehrere gleichzeitig rundschleifen, indem Du sie erst bohrst, dann in Reihe auf einen passenden Stock auffädelst und anschließend die ganze Kolonne am Stück über den Schleifstein ziehst:
https://topdocumentaryfilms.com/they-called-her-jamila/ ab 25:00

[Sculpteur]

Genau, Ulfr.
Das war mir auch noch eingefallen und ich hätte es noch erwähnt, was nun uberflüssig ist: die Perlen wirken sehr gleichartig von Größe und Machart her. Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass jede einzeln geschliffen wurde aber sehr unwahrscheinlich. Mit der Stöckchenmethode kann man sicherlich ordentlich viele Perlen gleichzeitig beschleifen. Bei Führen der Stöckchenenden über Wangen ließe sich der Durchmesser der Perlen (je nach beschliffenem Material) sogar recht gut über den Schleifgrund führen. Wenn die Perlen nicht auf dem Stöckchen verrutschen (wodurch die Lochungen beim Beschleifen ausleihern können) wäre ein Rundbeschleifen im 1/10 Millimeterbereich möglich und evtl. darüber hinaus. Bevor ich meinen YT-Kanal aufgegeben habe, war mir im vergangenen Sommer ein erfreulich exaktes Herstellen eines länglichen Röllchens aus Kalksandstein gelungen mit einem Durchmesser bei ca. 8 mm (oder weniger).
Im Video zeigst Du ja sehr anschaulich wie sich auf diese Art und Weise Perlen herstellen lassen.