Das Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale) beherbergt in seiner Sammlung ein ganz besonderes Stück und zwar einen Knochenhammer "vom Domplatz". Das Besondere an dem Knochenhammer ist neben der Hinterfragung seiner Zweckmäßigkeit (Werkzeug, Waffe, Statussymbol, Kultobjekt?) sowie neben Fragen zur damals angewendeten Durchlochungstechnik die Gestaltung des Hammers: der Hammerkopf ist reich verziert mit zirkulärer Ornamentik. Diese Art der Verzierung dient heute als Grundlage dafür, den Knochenhammer zeitlich einzuordnen (siehe Aussagen in der zitierten Videoquelle [YT 1]).
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QUELLEN / SOURCES:
Youtube [1]:
Youtubechannel: Landesmuseum für Vorgeschichte Halle
channel operator: Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale)
main page of the Youtube channel: https://www.youtube.com/
date and time of access: 18.05.2024; 07:13 MEZ
main page of channel-operator at youtube: https://www.youtube.com/@Landesmuseum_Halle
date and time of access: 18.05.2024; 07:14 MEZ
cited video source: https://youtu.be/NtcTs76QTzI?si=_vrqlsWTo-4W-L9j
video title: Ein Knochenhammer vom Domplatz in Halle | Museum exklusiv. Einblicke in die Studiensammlung
date and time of access: 18.05.2024; 07:15 MEZ
Knochenhammer im Landesmuseum Halle (Saale)
Moderatoren: Nils B., Turms Kreutzfeldt, Hans T., Chris
Knochenhammer im Landesmuseum Halle (Saale)
- Dateianhänge
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- Bildrechte: © me. Vinzenz Maria Hoppe, 2024
EXARRF 2024 zirkuläre Ornamentik an Geweih herstellen (1)
(hochgeladen am 18.05.2024; 12:26)
Zirkuläre Ornamentik an Geweih (Abwurfstange): hier allerdings hergestellt mit einem steinernen Schabköpfchen aus Helgoländer Flint. Als zirkelartige Arretierung diente ein in dioe Markröhre eines Hölzchens eingelassene Spitze aus Rinderröhren-Knochen. Das Flintstückchen wurde in eine mit dem TAschenmesser eingebrachte Aussparung auf dem Hölzchen eingeklebt (zunächst für erste Erprobungen mit modernem Heißkleber). Stabilisiert wurde die klebung mit Streifen dünnen Baumwollstoffs.
In memory of Alan M. Turing, British logician, mathematician, cryptanalyst and computer scientist (1912 - 1954).
Re: Knochenhammer im Landesmuseum Halle (Saale)
Sehr interessantes Stück - ohne die Verzierung hätte ich sofort Neolithikum getippt, "meine" Geweihhämmer aus Horgener Befundne sahen fast exakt so aus. Nur haben die für gewöhnlich drei Arbeitskanten: den Hammerteil, den Beilteil und einen flügelartigen Teil, von dem ich mir denke, er könnte zum Entrinden oder was Ähnlichem gedient haben.
[url]https://www.stadt-zuerich.ch/hbd/de/index/staedtebau/archaeo_denkmal/uwad/unterwasser/archaeologie_parkhaus_opera/grabung_2010/bild_der_woche.html#woche_25_geweihhacke&gid=1&pid=1[/url]
Liebe Grüsse
Mela
[url]https://www.stadt-zuerich.ch/hbd/de/index/staedtebau/archaeo_denkmal/uwad/unterwasser/archaeologie_parkhaus_opera/grabung_2010/bild_der_woche.html#woche_25_geweihhacke&gid=1&pid=1[/url]
Liebe Grüsse
Mela
Re: Knochenhammer im Landesmuseum Halle (Saale)
Ja, der Hammer ist ein sehr spannendes Stück. Es ist relativ offensichtlich, dass das Zirkelartig schneidende Werkzeug aus einem Metall gewesen sein muss, denn die Zirkular-Verzierungen sind sehr exakt gleichartig. Mit Flintwerkzeugen wäre das tendenziell wohl eher nicht möglich bzw. sehr unwahrscheinlich. Dennoch fand ich es interessant, dass sich Zirkularverzierungen bei gewissen Abstrichen in puncto Qualität mit einfachsten Mitteln auch mit steinernen Werkzeugen herstellen lassen. Spätestens in der Bronzezeit wären solche Verzierungen meines Wissens zu verorten. Ich habe mich vor vielen Jahren einmal mit einem Experten für bronzene Schwertgriffe über diese Thematik unterhalten. Leider verfüge ich heute weder über Kontaktinfos noch über den Aufsatz den der Experte mir damals hat zukommen lassen. Die spannende Frage wann der Mensch erstamls zirkelte beschäftigt mich bereits seit längerer Zeit. Ich muss nochmal in Halle nachfragen, ob das Museum mir ein paar genauere Infos zum Stück geben kann.
Liebe Grüße und Gruezi in die schöne Schweiz (ist schon wieder viel zu lange her, wird mal wieder Zeit),
Sculpteur
Liebe Grüße und Gruezi in die schöne Schweiz (ist schon wieder viel zu lange her, wird mal wieder Zeit),
Sculpteur
In memory of Alan M. Turing, British logician, mathematician, cryptanalyst and computer scientist (1912 - 1954).