Lieber Ulfr,
die Striae überzeugen mich nicht! Es ist klar, dass sie bei kleineren Flächen auch händisch stark ausgeprägt sein können. Hat man allerdings grobe Striae auch bei einer fertigen Oberfläche, ist es fraglich, ob man dieses händisch erreichen kann (Druckverteilung).
Als ich mit dem Schleifschlitten angefangen habe, habe ich auch nicht mit einem Prunkbeil angefangen, sondern mit einem dicken "Klops". Mit der Zeit arbeitet man sich ein, und die Geräte werden graziler und graziler. Selbst lange schmale Meißel brachten mir keine Schweißtropfen zusätzlich auf die Stirn.
Weiterhin würde ich nie ein solch graziles Beil auf einen nicht eingeschliffenen Schleifstein schleifen wollen. Erst bei einer recht glatten Bahn reduziert man die Bruchgefahr gen Null. In deinem Video benutzt du anfänglich einen roten Sandstein, der zwar einigermaßen flach aber eben nicht eingeschliffen ist. Bei jedem Hieb tut es einem weh, wenn die Klinge über den Stein hoppelt! Andererseits habe ich bei der Nutzung des Schleifschlittens gelernt, dass recht heftige klappernde Geräusche nicht zwingend zum Bruch führen. Man sollt es aber auch nicht provozieren (bis dato ist mir kein Gerät unter dem Schlitten zerbrochen!).
Mit der Wahl des Steines liegst du richtig! Erstens glaube ich nicht, dass die nordischen Neolithiker ihre Beile auf Pfälzer Sandstein schliffen (oder gibt es da etwa Funde???
), und zweitens habe ich auch schon einmal auf einer derartigen Platte (lieben Dank an Treborn) geschliffen und sie als nicht so gut eingestuft, da dieser Stein offensichtlich eine nicht so gute Bindung wie das von mir benutzte nordische Material besitzt.
P.S. Wenn deine Unterlage ein wenig stabiler wäre, könntest du einige "Körner" sparen!!
LG
Kai