@LS:
Die Gravuren sind gar nicht soo schlimm in der Anfertigung - es handelt sich meistens um lineare Einschnitte über einer konvexen Fläche - also Flintklinge nehmen und drauflosschneiden. Das größere Problem ist, dass die Einschnitte sehr fein sind - das geht nur mit einer frischen Klinge, die sehr vorsichtig und ohne viel Druck hin- und herbewegt wird. Trotzdem splittert sie schnell aus und wird dann fast unbrauchbar, weil der Einschnitt V-förmig wird und dadurch sehr breit. Der Verbrauch an frischen Klingen dürfte hier ganz ordentlich gewesen sein. Problematisch war eigentlich nur das Sticheln der kurvigen Kerben oben auf den Brüsten - man kennt das ja von Knochennadeln: erst muss man mit viel Geduld eine saubere Linie schaffen und diese dann vertiefen - man kann auf dem einen Bild sehen, dass mir das in einem Fall nicht so gut gelungen ist, weil ich von der Vorritzung abgerutscht bin.
Hochrechnen bringt da glaub ich nicht so viel, die Linien sind zu individuell in ihrer Anfertigung. Ich müsste einfach nochmal eine machen, diesmal dann komplett authentisch - Winter 2013?
@Blattspitze
An einen Schurz kann ich nicht so recht glauben, denn der Einschnitt, der wohl die Vulva darstellt, ist ziemlich tief und anatomisch passend, ein Schurz würde da doch eher verdecken, es sei denn, es wäre ein kurzes Röckchen, aber dann fehlten Linien, die diesen andeuten würden, bzw. müssten die Ritzungen, die jetzt quer verlaufen, eher senkrecht angeordnet sein? Eher könnte man bei den Ritzungen am Rücken links (und etwas undeutlicher auch rechts) an ein Kleidungsstück o.ä. denken, vielleicht so etwas wie Träger (es wurde die Vermutung geäußert, es handele sich um ein Tragetuch), eine ähnliche Darstellung gibt es auf der Venus von Kostenki:
Quelle:
http://www.utexas.edu/courses/classical ... stenki.jpg