Der Hallstatt König of Oss, Niederlande

Frühe "Kelten"

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Beitragvon Hans T. » 16.08.2006 17:19

Weshalb spekulieren, wenn man sich auch an Fakten halten kann? Muss man organische Schutzwaffen haben? ( Gilt jetzt nur für Ha-Zeitliche Schwertgräber). Vielleicht noch ein Hinweis: Bereits in der Bronzzeit gibts genügend metallene Schutzwaffen.

Hans
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Beitragvon M. Mödlinger » 16.08.2006 21:16

Genug bronzezeitliche Schutzwaffen...

es gibt in ganz Europa nicht ganz 80 Schilde, weniger als 10 Beinschienen und ebensowenig Panzer, Helme weiß ich die genauen Zahlen ehrlich gesagt nicht. Also von genug würde ich da nicht sprechen... :cry:

org. Schutzwaffen MUSS ich nicht haben, aber es war bisweilen sicher praktisch, sie tatsächlich zu haben/tragen. Im Prinzip brauch ich ja auch kein Internet, aaaaber .....praktisch is schon. :wink:

LG,
Marianne.
M. Mödlinger
 

Beitragvon melli » 17.08.2006 07:23

nur mal so ne theorie:
vielleicht waren schutzwaffen (organisch oder nicht) einfach nicht soo wichtig bei der bestattung und für die tägliche ausrüstung, oder für die reise ins jenseits. du trägst doch deinen computer auch nicht immer mit dir rum oder? :D kommt auch immer auf die zeit und die jeweiligen bestattungssitten an.
schutzwaffen wurden vielleicht weiter verwendet, vererbt, als feuerholz verbrannt, beschläge wieder eingeschmolzen, liegen irgendwo ungefunden verstreut, usw.
melli
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Beitragvon Hans T. » 17.08.2006 08:02

Marianne, genügend für was? Um eine Armee auszurüsten? So war das nicht gemeint. Genügend, um Material und Technik zu kennen und die Vorteile zu erkennen, so war das gemeint.

Woher kommt eigentlich diese Vorliebe für die Diskussion dieser 'organischen Schutzwaffen'? Ich kenne das eigentlich nur aus der Reenactment-Szene und LARP-Szene, um dort die hübschen Lederpanzer zu rechtfertigen, die aber eigentlich nur aus handwerklichen und Kosten-Gründen getragen werden. In der Archäologie selber spielen die kaum eine Rolle, von Diskussionen abgesehen, die sich aus Beschlagteilen ergeben.

Grüße
Hans
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Beitragvon M. Mödlinger » 17.08.2006 13:44

Na da hab ich dich mit dem geügend wohl mißverstanden.

Mit Reenactment-und LARP-Szene hat meine kleine Diskussionsfreudigkeit wenig zu tun. Kommt wohl eher daher, dass sich viele Archäologen wie die Geier auf "reiche" Gräber mit "vollständiger", metallener Waffenausstattung stürzten und das Schwert dann als primäres Statussymbol erklärten (und noch immer häufig, dass DER Tote (wenn Waffen, dann war es ja immer ein Mann - im Zweifelsfall ist ja die arch. Geschlechtsbestimmung der anthr. vorzuziehen!) auch mit all den mitbestatteten Waffen herumlief).

Organische Waffen sowie der Großteil der "armen" Gräber wird wurde links liegen lassen, besonders bei überregionalen Vergleichen (da sind doch die reichen Gräber viel spannender!). Wobei mir zB keine bis dato einleuchtende Abgrenzung zwischen "reichen" und "armen" Gräbern aufgefallen ist (c. Clausing hat soeben treffend darüber geschrieben)... oder wieso eine Lanze weniger "wert" sein soll als ein Schwert... und dass auf potentielle org. Waffen kaum wo eingegangen wird. Gibt nur eine größere Publikation dazu aus den 80ern...

Das Diskussionsfeld ist wohl weiter, wenn ich meine Abschweifungen da so betrachte. :wink: ..und hier zuwenig Platz bzw. hab ich zuwenig Zeit um alles zu sagen und zu begründen was mir zu den Themen einfällt :?

LG,
Marianne.
M. Mödlinger
 

Beitragvon M. Mödlinger » 17.08.2006 13:47

ah, will meinen:

Über die "reichen" Gräber und zB die "Schwertelite" wird genügend spintisiert, aber die weitaus häufigeren "armen" Gräber, die wohl die Menschen, die sich zu Verteidigung und Angriff wahrscheinlich "nur" org. Waffen leisten konnten, beherbergen, bleiben mit ganz wenigen Ausnahmen uninterpretiert. Zu langweilig? stellt sich mir da die Frage... :roll:
M. Mödlinger
 

Beitragvon R. Schumann » 17.08.2006 14:53

na dann hopp wechsel noch schnell das thema deiner diss und beschäftige dich mit den armen leuten ;)
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Beitragvon Hans T. » 17.08.2006 21:30

Marianne, da müsstest du mal bei uns, mit uns, mit unseren 'gstudierten' Archäologinnen und über "unsere" hallstattzeitlichen Gräberfelder diskutieren. Du rennst offene Türen ein - es ist aber dem Publikum auch in Fachvorträgen schwierig verständlich zu machen, welche Rückschlüsse aus den Grabaustattungen alle NICHT möglich sind. Deshalb sind ja auch die anthropologischen Erkenntnisse der Grabungen in Hallstatt selbst ( extreme Abnutzungen an den Knochen = körperliche Arbeit GERADE bei den 'reichen' Ausstattungen) ja so bemerkenswert. Gleichwohl: Ich bleibe bei meiner Skepsis den organischen Waffen gegenüber. Ich halte sie nicht für notwendig, um bestimmte Theorien zu unterstützen.

Grüße
Hans
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Beitragvon M. Mödlinger » 18.08.2006 13:19

Hallo,

Schumi: Wechsel zahlt sich nicht mehr aus, aber ich bau soweit es paßt, einiges zu dem Thema ein!

Hans: Renne gerne offene Türen ein, aber aus Zeitgründen heuer vermutlich nicht mehr :cry: Skepsis gegeüber org. Waffen ist eh angesagt, nur in Betracht gezogen werden sollen sie öfters.

LG,
Marianne.
M. Mödlinger
 

Beitragvon Steve Lenz » 23.08.2006 23:09

Schutzwaffen müssen nicht immer unbedingt aus Metall sein - man kann auch rein-organisch durchaus schützende Kleidung fertigen.

Aber vielleicht galten beim "Kampf" zwischen Angehörigen sozialer Elite ja auch andere Regeln?!

Vielleicht wollte man einander gar nicht verletzen und das "Gefecht" verlief rein rituell? Vielleicht war?s ein Ziel, den anderen gar nicht zu verletzen?!

Kein Konflikt, sondern Vertrauensbeweis?

Würde die fehlenden Schutzwaffen, die teilweise bis auf den Mittelgrat runtergeschliffenen Waffen, die Wetzsteine und die Schwerttänzer auf der Kline von Hochdorf erklären. Jedenfalls mir! :wink:
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