Moderatoren: Nils B., Turms Kreutzfeldt, Hans T., Chris, ulfr
Thomas Trauner hat geschrieben:Erzähl mal....allzu oft sind solche "Fundmomente" und der Umgang damit ja nicht gerade.
Wie schafft man es, solange die Klappe zu halten ?
Wie ist man denn mit den Teilen des Artefaktes umgegangen ? Wasser ? Und dann schnell ins Labor?
Hat man/frau schon gesehen, dass eine Frauenfigurine ist ?
Wie waren die ersten Kommentare ob des Alters ?
Los - sag mal
Thomas
Bullenwächter hat geschrieben:Die Venusfigur spaltet auch in der Wikipedia die Gemüter wie man auf der Diskussionsseite des Artikels unschwer lesen kann:
Artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/Venus_vom_Hohlen_Fels
Diskussion: http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion ... ohlen_Fels
Fridolin hat geschrieben:Die Wiener Zeitung hat einen Beitrag mit der Überschrift ?Schwangere, Mutter und Göttin" http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefa ... cob=415211
Eine andere Meinung vertritt Bild-online, die es (mal wieder) auf "den" Punkt bringt. Dort ist u.a. zu lesen: ?War die unscheinbare Höhle früher womöglich ein heißer Sex-Unterschlupf? Schon 2005 fanden Forscher im ?Hohlen Fels? einen 28 000 Jahre alten rund 20 Zentimeter langen Stein-Dildo.?
www.bild.de/BILD/news/2009/05/13/bruest ... figur.html
Und was das "Stein-Dildo" betrifft, da hat wohl ein "Bild-Reporter" mal was liegenlassen
Ich meine daß die Form der in den USA so beliebten 'copper-bopper'-Flintbearbeitungswerkzeuge durchaus genauso phallisch ist. Vielleicht wird also in 40000 Jahren auch jemand so ein Werkzeug finden können und ein 'Dildo' darin erkennen, wenn er es nur will.
Blattspitze hat geschrieben:Möglicherweise handelt es sich bei den Narbenfeldern nur um Spuren einer Sekundärnutzung im Sinne der "Chaine Operatoire" .
Ich persönlich halte eine Nutzung des länglichen Gerölls ähnlich der rezenten "Bopper", also als kräftiges Schlaggerät zur Herstellung von Klingen oder um Bifaces zu verdünnen, für eher unwahrscheinlich. Abhängig von der Zähigkeit des Materials dürfte die Bruchgefahr bei massiver Schlagernergie sehr hoch sein. Lediglich kleine Retuschen oder sehr kleine Mikroklingen dürften auf die Dauer ohne Penisbruch möglich sein, für diese erscheint mir das Objekt aber fast zu unhandlich. Was ist die Meinung der anderen Fachkundigen?
Alle über eine reine Beschreibung hinausgehende Deutungen springen also zwangsläufig zu kurz und sind letztlich nur Vermutungen, die z.T. wesentlich durch den aktuellen "Zeitgeist" (in den siebziger Jahren haben auf einmal alle den Begriff "Umwelt" im Aufsatztitel gehabt) geprägt sind?
Somit hat meiner Ansicht nach neben "heheren" Interpretationen wie Fruchtbarkeitssymbolik und großer Mutter etc. auch sehr irdischer Schweinkram Platz. Oder? Wieso auch nicht, wo wir doch so gar nicht verklemmt sind?
Und wenn Bild das laut hochschreit, ist es mir wurscht.
Marquardt
Zurück zu Jungpaläolithikum & Mesolithikum
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 32 Gäste