Gebrauch von Treibankern

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Beitragvon Jøran » 17.01.2010 16:31

Steve Lenz hat geschrieben:- Mast und Segel werden bei Schlechtwetter eingeholt und abgelegt.
- Segel stünde dann als Treibanker zur Verfügung!


Oh ne, diesen Segel wuerde ich dann ungerne aus dem Meer fischen.

Så, da ich lange nicht mehr genervt habe, sind nun drei E-Mail unterwegs.

1. Danmark
2. Sverige
3. Noreg

Mal sehen, was die Experten dazu schreiben.

Hilsen

Jøran-Njål
Jøran
 

Beitragvon Heino Ude » 17.01.2010 16:40

Danke Jøran,
ich habe mich an das DSM in Bremerhaven gewannt, mal sehen, was da so kommt ..
Heino Ude
 

Beitragvon Roland L. » 22.01.2010 21:28

Hallo,

Hab den Thread grad erst enddeckt, ich hoffe es wird nicht zu theoretisch, bei so einem Thema schlägt der Ingenieur in mir gnadenlos zu.....

Vielleicht kann man aus der Seemannschaft auf den bis ca. 1920 eingesetzten Nordlandsbooten und ihren verwandten Fahrzeugen in Norwegen Rückschlüsse ziehen. Diese Boote sind direkte Nachfahren der frühmittelalterlichen Schiffe und haben weitestgehend ähnliche Formen und Eigenschaften.
Diese Nordlandsboote hat man bei schlechtem Wetter tatsächlich mit geborgenem Segel und gelegtem Mast nur ganz leicht schräg in die See gelegt. Man legte eine kurze Tauschlinge oder ein kurzes Ende Tauwerk als Treibanker aus und justierte die Länge derart, dass die Boote sich in einem Winkel von ca 5-15° zur Welle ausrichteten und damit quasi quer zur See trieben. Dieses hat einige Vorteile:
Da die Boote kein durchgehendes Deck und damit nur geringe Längsfestigkeitsreserven haben reduziert man die durch die See induzierten Längsbiegemomente und damit die Belastungen für den Rumpf indem man die Wellen eben nicht auf dem kürzesten Weg (also 90° zur Welle) überquert sondern auf dem langen Weg leicht schräg zur See.
Die Boote sind für ihr Rumpfvolumen sehr leicht, und tanzen quasi wie ein Korken auf den Wellen. Das "Aufschaukeln" das man von heutigen Schiffen kennt, gibt es bei diesen Booten aufgrund der hohen Querschwingfrequenz nicht.

Ein Buchtipp hierzu:
Gunnar Eldjarn og Jon Godal
"Nordlansbaaten og Aafjordsbaaten"
Band 1-4


Interessante Webseite zum Thema Nordlandsboote:
http://www.eldjarnbaat.no/

Noch ein wichtiger Buchtipp:

Sean McGrail
"Ancient boats boats in northwest europe"

gruß,
Roland
Roland L.
 

Beitragvon Jøran » 23.01.2010 02:03

Hei Roland,

tusen takk. :)

Sist oppdatert torsdag 21. januar 2010 20:48
Endlich mal eine Seite, die auch wirklich aktualisiert wird. :)


Ich seh es kommen, ich werde mein Versprechen doch mal einhalten müssen und mit eines der Boote Noreg umsegeln.


Hilsen

Jøran-N.
Jøran
 

Beitragvon Heino Ude » 23.01.2010 07:46

Moin Roland..

Danke für deine Ausführungen ...

es ging mir nicht um die Wirkungsweise eines Treibankers (die kenne ich zur Genüge, wie schon geschrieben bin ich ehemaliger Berufsseemann mit noch traditioneller Ausbildung), sondern mehr um die historische Erwähnung in Sagas oder Ähnlichen ..

und danke für den Link ...

ach ja, aus Bremerhaven ist noch nichts gekommen .. schade eigentlich
Heino Ude
 

Beitragvon Jøran » 23.01.2010 16:25

Hei Heino,

Heino Ude hat geschrieben:ach ja, aus Bremerhaven ist noch nichts gekommen .. schade eigentlich


Geduld, viel Geduld. Vielleicht wird deine Anfrage dort gerade herumgeschickt und der einzige Fachmann sitzt zwecks einer Forschung gerade auf einer einsamen Insel.

Ichhabe ja ebenfalls noch keine Antwort erhalten und das kann schon mal
richtig lange dauern. Geduld, Geduld, sagte die Eule bevor sie einschlief für immer...

Hilsen

Jøran-N.
Jøran
 

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