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Fachbücher, Internetseiten, TV-Tips, Belletristik

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Beitragvon ulfr » 02.10.2008 11:35

Werte Gemeinde,

nachdem jetzt öfter mal Literaturtipps weitergereicht wurden, folgender Gedanke: Wie wäre es, wenn jede/r, der/die sich hier engagiert, mal eine Liste seiner Fachbücher zusammenstellt und sie den anderen zugänglich macht? Allerdings exclusiv für Forumsmitglieder.

Ich weiß, es gibt zunächst mal eine Menge Gründe, dies nicht zu tun.

a.) Ich habe bestimmt 30 m Bücher hier rumstehen, die alle aufzunehmen wäre eine Menge Arbeit.

Da (z.B.) ich aber viel schreibe, habe ich sowieso eine Literaturliste im Rechner, die ich abrufe bzw. bei jedem neuen Artikel erweitere

b.) Man kann die Bücher auch in der UB oder anderswo ausleihen.

Kann man, aber wenn das Buch gerade anderweitig verliehen ist oder die UB weit weg...? Ein Blick in die "Archäobib", PM an dejenigen ders hat mit der Bitte um die und die Kopie könnte in einigen Fällen schneller und einfacher gehen

c.) Wer soll die Büchereinträge aufnehmen und verwalten?

Da verlassen sie mich. Ich weiß nicht, ob es (im Rahmen des Archäoforums) die Möglichkeit gibt, eine Datenbank online zustellen, wenn ja wie und wo und wie teuer etc. Vielleicht weiß da jemand mehr drüber. Die Diskussion um unser anderes Projekt entmutigt mich da allerdings schon wieder etwas. Die Wartung wäre glaub ich ein keineres Problem, ich würde mich da jetzt schon bereit erklären, den Bibliothekar zu machen (wenn man das nicht von vorherein so lösen kann, dass jeder seine Bücher selbst in die Bib einträgt)

Der Nutzen für jeden einzelnen wäre jedenfalls riesig. Mit meinen Kollegen machen wir das schon lange so, dass wir, bevor wir uns ein teueres Fachbuch kaufen, das uns nur wegen eines Artikels interessiert, erstmal fragen, ob es nicht schon ein anderer hat.

Was meint Ihr dazu? Lösungsvorschläge? Oder haltet Ihr die Idee grundsätzlich für gesponnen??

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Beitragvon Blaubär » 02.10.2008 12:00

Vom Prinzip her eine klasse Idee. Ich denke allein die Umsetzung wird schwierig. Wie siehts da eigentlich mit der rechtlichen Seite aus? Da ist man auch schnell in dem Bereich "Tauschbörse" (ich nenn es jetzt mal so, ich denke jeder weiß was ich mein) und hat dann jemanden am Kragen. Ja, und wer verwaltet dann die Datenbank bzw. erstellt sie erstmal. Und was macht dann derjenige der am Tag 10 zuschrfiten bekommt, weil er grad als erster das neue Buch sich geleistet hat, das grad für 150 Euro rausgekommen ist? Also großer Nutzerkreis fällt aus!
Nur mal so als Anregung.

Grüße
Blaubär
Blaubär
 

Beitragvon jsachers » 02.10.2008 12:51

Ich weiß zufällig von einem anderen Forum, dass dort eine Fachbuch-Bibliographie eingerichtet wurde:
http://forum.bolitho-und-co.de/forumdisplay.php?f=53

Es gibt ein Formular, dass die Teilnehmer sich herunterladen können oder zugeschickt bekamen, so dass die Einträge alle einer bestimmten Form entsprechen - das ist nicht zu verachten!
Vielleicht lässt sich das hier ähnlich lösen, vielleicht sind die Betreiber von "Bolitho & Co." auch zur Hilfestellung bereit?!

Grundsätzlich gilt natürlich bei Kopien, Scans etc., dass das Urheberschutzgesetz beachtet werden muss. Daran wird auch jede/r ein Interesse haben, der z. B. eigene Publikationen hier einstellt. Wenn ich dazu komme, werde ich die entsprechenden Passagen mal raussuchen und hier wiedergeben.

Alles in allem aber: super Idee!


Nachtrag: Möglicherweise lässt sich ja für jedes Unterforum eine thematisch passende Bibliographie anlegen?
jsachers
 

Beitragvon Bullenwächter » 02.10.2008 15:15

Chris und ich überlegen auch schon länger eine eigene Literaturdatenbank einzurichten in der unsere Bücher abrufbar sind.

Ich habe schon einige Möglichkeiten ausprobiert wie:

- Eine Access-Datenbank, die mir irgendwann einmal abgeschmiert ist, so dass mir die Daten eines halben Jahres verloren gegangen sind. Zum Nachpflegen des halben Jahres hatte ich dann keine Lust mehr.

- Eine Seite auf meiner HP mit den wichtigsten Werken die aber umständlich zu pflegen ist. http://www.lentienser.de/literatur.htm

- Die Teilnahme am http://www.librarything.de wo aber die Eingabe der Bücher umständlich ist und Aufgrund fehlerhafter Titeleinträge anderer Benutzer und die dadurch entstehenden Mehrfacheinträge die Sache schnell unübersichtlich wird. Außerdem muß man an der kostenpflichtigen Version teilnehmen wenn man mehr als 200 Bücher verwalten will. Außedem ist mir das LibraryThing zu langsam.

- Eine Quellen-Seite in meinem Wikipeida Namensraum http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:B ... er/Quellen die aber auch nicht optimal ist.

Gerade das Erfassen der Titeldaten dauert immer am längsten und ist eine Sauarbeit.
Am einfachsten wäre es, wenn es die Möglichkeit geben würde, die Titeldaten aus dem Katalog der Deutschen Nationalbibliothek abzurufen, diese zu speichern und um eigene Informationen wie Aufsätze, zusätzliche Stichworte etc zu ergänzen. Das wäre aber mit einem erheblichen Programmieraufwand verbunden.

Was uns vorschwebt wäre eine Literaturdatenbank, die online durch angemeldete Benutzer editierbar ist und bei der man schnell den eingenen Bestand extrahieren kann, dabei müsste man die Titeldaten, z. B. durch Eingabe der ISBN, aus dem Katalog der DNB importieren können, was einem eine Menge Arbeit abnehmen würde. Das ist so mein Traum einer Eierlegenden Wollmilchsau.
The day may be near when we must kill to conserve.
"Dekmalschützer" Giles Cato in der MIDSOMER-MURDERS-Episode The House in the Woods
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Beitragvon jsachers » 02.10.2008 20:38

Lit-Link ist ein kostenloses Programm, mit dem man explizit Literatur-Datenbanken für Geistes- oder Sozialwissenschaftliche Zwecke anlegen kann. Inkl. aller möglichen biographischen Angaben, Stichworte, wasweißich. So weit ich weiß, lassen sich Daten aus dem OPAC direkt importieren. Kostet nix, gibt's für MacOS, Linux und das andere BS - ich hab's seit Monaten auf meiner Platte, aber noch nicht installiert, daher keine Erfahrungsberichte von mir.

Könnte vielleicht das Gesuchte sein?!

Grüße,
Jan
jsachers
 

Literaturverwaltung

Beitragvon D.Becking » 03.10.2008 12:46

Hallo Ihr!
Ich benutze seit einiger Zeit http://www.zotero.org/ und bin sehr zufrieden damit. Allerdings ist eine Sync-Funktion über mehrere Rechner bzw. eine Zusammenarbeit noch nicht ganz Implementiert. Ansonsten aber ein tolles Programm. Es übernimmt komplette Datensätze aus den gängigsten Online-Katalogen, kann mit Tags umgehen, Dateien anhängen und diverse Gimimcks mehr. Obendrein ist es Open-Source und kostenlos.
Leider (?) läuft es nur als Erweiterung für Mozilla Firefox (was m.M.n. aber auch kein Drama ist). Wäre evtl. auch eine Überlegung wert?

schönes Wochenende,

Daniel
D.Becking
 

Beitragvon Medusa » 03.10.2008 17:01

Salvete,

die Idee mit einer digitalen Archäoforum-Bibliothek finde ich gut und würde auch meine Römer-Bücher einpflegen in die Datei. Hab mit sowas aber keine Erfahrung.

Valete,[/i]
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Re: virtuelle Bibliothek

Beitragvon FlintSource » 01.04.2012 19:44

Seit kurzem öffentlich: Ein Projekt der DGUF, um eine umfassende digitale archäologische Bibliothek einzurichten auf Zotero. Wir fangen klein an mit einigen Zeitschriften (Archäologische Informationen, Offa und die sächsischen Reihen, immerhin fast 3000 Einträge)und hoffen jetzt auf das Mitmachen vieler. Ihr seit alle herzlich eingeladen!
Die Bibliothek: https://www.zotero.org/groups/70527. Weitere Informationen: http://www.dguf.de/index.php?id=203

Edit: Auf der letzten Seite ist auch eine Anleitung für Zotero zu finden von dem Archäoinformatiker Christoph Rinne, rechts in der Navigations-Spalte. Für Profis auch eine style mit dem man seine Literaturverzeichnisse nach den Zitier-Richtlinien der RGK gestalten kann sowie das Kürzelverzeichnis der RGK (das bieten die nicht mal selber an!).
Je größer der Dachschaden, desto schöner der Aufblick zum Himmel.
Karlheinz Deschner
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Re: virtuelle Bibliothek

Beitragvon Roeland Paardekooper » 01.04.2012 23:40

ich habe jetzt 10.000 Titel ueber experimentellen Archaeologie usw hochgeladen unter http://openarchaeology.info/bibliography. Ich suche Partner (Institut so und so?) fuer Zusammenarbeit. Habe noch circa 1.000 Titel hier liegen die ich hinzufuegen sollte - und gerne haette ich auch PDF dazu hochgeladen, aber wegen Copyright mache ich das noch nicht.
Unsere Arbeit ist ernsthaft, aber wir brauchen nicht Ernsthaft zu sein wenn wir arbeiten" (our work is serious but we don't need to be serious while working)
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Re: virtuelle Bibliothek

Beitragvon hunasiensis » 04.04.2012 22:35

Habe mir am Wochenende nach den Hinweisen des DGUF-Arbeitskreises eine zotero- Datenbank eingerichtet, in der ich künftig meine private Artikelsammlung verwalten möchte.

Ich habe mal angefangen, die archäologischen Publikationen der NHG in mein zotero aufzunehmen, in der Hoffnung, diese bei Gelegenheit dem DGUF-Projekt per Export zur Verfügung stellen zu können. Allerdings weiss ich noch nicht, ob und wie das DGUF-zotero diese Daten wieder importieren kann und will.

Die Beschreibung von Christoph Rinne war für mich sehr hilfreich. Das Einbinden des RGK-Styles war nach dieser Beschreibung sehr einfach. Die RGK-Abkürzungen für Zeichnungen werde ich allerdings erst dann einbinden, wenn ich es wirklich brauche.

Auf folgende Schwierigkeiten bin ich bisher gestoßen:

-es ist mir noch nicht ganz klar, wie ich Sammelbände und Sammelband-Artikel in die DB einbringe
-es werden mir doppelt erfasste Artikel gemeldet, die zumindest von den sichtbaren Daten her unterschiedlich sind
-die Daten meiner alten Literat-DB muss ich wohl nach und nach wieder in zotero eingeben
-ISSN-Nummern werden nicht sauber erkannt; das ist allerdings ein bekanntes Problem, da sich diese Nummern mit irgendeinem anderen Nummernkreis überschneiden

Was ich gut finde:

-Übernahme von Artikel aus dem Internet mit einem Click (Firefox mit zotero-Plugin )
-Synchronisierung: die zotero-Datenbank in der Cloud und auf meinem Rechner werden abgeglichen.
-Trennung von Dokumentenpool und Datenbank: meine pdf-Dokument halte ich in meinem Filesystem, Synchronisierung erfolgt nur für die Datenbank (dies dauert für die Dokumente erstens sehr lange und zweitens würde ich die von zotero zur Verfügung gestellten kostenfreien 100 MB bald überschreiten)
-zotero ist gruppenfähig; das habe ich allerdings noch nicht ausprobiert
-Erfassung über DOI- und anderen Nummern
-Erfassung von Webseiten mit snapshot-Datum mit einem Click

Dankbar wäre ich für Hinweise aus der DGUF-Gruppe auf einzuhaltende Regeln bei der Verschlagwortung und bei der Anlage und ggf. Nachbesserung der Daten in zotero, so dass man auch privat DGUF-like arbeiten und ohne oder nur wenig Nacharbeit ggf. Daten austauschen kann.

Ansonsten finde ich die DGUF-Initiative sehr begrüßenswert und wünsche dem Arbeitskreis viel Erfolg.

Arne
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