FlintSource hat geschrieben:Das Problem ist genau, dass es kein Kontext gibt. Die Teile waren verlagert, womit es unklar ist wann, wie und wo sie deponiert waren.
Hier hast Du sicher einen Punkt. Ich weiß nicht mehr, ob oder wie die Fundsituation dokumentiert wurde, müßte ich nochmal nachlesen. Es wäre sicher blauäugig von Moosauer, wenn er es nicht getan hat. Er erzählt immer, er hätte die damals zu einem Klumpen zusammengerollten oder zusammengefalteten Golddiademe zunächst für weggeworfenes Bonbonpapier gehalten.
Neben Detektorfunden betrifft das Problem natürlich auch alles, was Leute zufällig in ihrem Garten oder beim Waldspaziergang finden, und vielleicht erst Jahre später melden, nachdem ihnen jemand gesagt hat "frag doch mal nach". Wie bewertet man solche Funde? Nicht jedes Fundstück wird automatisch wertlos, nur weil der exakte Fundkontext nicht mehr gegeben bzw. nachprüfbar ist.
FlintSource hat geschrieben:Ich muss dazu jedoch bemerken: Wer so etwas auf Kreta findet und dann mitgehen lässt, wäre nicht ganz dicht.
Noch ein Punkt. Abgesehen von einer beachtlichen kriminellen Energie, die dahinter stecken müßte, wäre es auch ein enormer Zufall, auf Kreta etwas zu finden, was man dann in Bayern in einen spektakulären Kontext rücken kann.
Noch eine einfache Frage: Weiß man an der Archäologischen Staatssammlung nichts von solchen wissenschaftlichen Grundsätzen? Warum werden die Funde als Funde aus Bernstorf akzeptiert und ausgestellt? Sind wir dann doch bei den Eitelkeiten ("Bayerisches Troja")?