Hallo Gemeinde,
ich stöbere hier gerade in einem recht interessanten Band über Ausgrabungen in Xinjiang/China (Afried Wieczorek und Christoph Lind (Hgg.), Ursprünge der Seidenstraße. Sensationelle Neufunde aus Xinjiang, China. Stuttgart: Konrad Theiss Verlag 2007 (Katalog zur Ausstellung)).
Dort finden sich wiederholt Abbildungen so genannter "Wurfpfeile" von >70 cm Länge. Einige weisen ganz am Ende sowie in der Mitte Befiederungen auf, die recht eng an den Schaft gewickelt sind. Nocken gibt es keine, was die Verwendung mit dem Bogen in der Tat unwahrscheinlich macht.
Diese Wurfpfeile sollen zur Jagd auf Kleintiere und Niederwild verwendet worden sein. Sie verfügen aber (meistens) nicht über separate Spitzen, sondern sind einfach vorne zugespitzt. (Es sind daran keine Spuren zu erkennen, die auf die Verwendung von Tüllenspitzen hinweisen.)
Jetzt frage ich mich, ob es irgendwelche Experimente gab, die eine solche Verwendung belegen. Ich kann mir nämlich ehrlich nicht vorstellen, dass solche leichten und recht unausgewogenen Pfeile allein durch Wurfkraft in der Lage sein sollen, ein Tier zu töten - und sei es noch so klein.
Weiß jemand was? Verweise auf andere Kulturkreise? Andere Zeitstufen (die Pfeile werden auf 2200-1100 v. Chr. datiert)?
Grüße,
Jan