von Dago » 01.11.2010 18:42
Noch eine Komplete Beschreibung
Der Panzer ist ein sog. Glockenpanzer. Glockenpanzer sind bisher in gut erhaltener Form aus Ostfranzösischen Hortfunden ( Villinges, Saint Germain du Plain und Marmesse ( ist das Vorbild her)) und der Slowakei ( Caka) bekannt. In Süddeutschen Bereich gibt es nur Fragmente die man als Teile solcher Panzer auslegt ( Albstadt, Bullenheimer Berg, Heunischburg und Dunlop Hort in Hanau). Die Panzer können mit Punzbuckeln verziert sein ( Villinges, Marmesse, Caka, Albstadt, Bullenheimer Berg und Heunischburg) oder mit Gravuren ( Saint Germain du Plain und Dunlop Hort). Zu den Komplet aus Blech getriebenen Panzer gibt es auch noch an einigen Süddeutschen Fundorten Beatzplatten die als Teil eines Teilorganischen Panzer gedeutet werden (z. B. Heunischburg, Hesselberg und Pfullingen).
Bei dem Helm handelt es sich um die einfache Form des sog. Kappenhelms. Kappenhelme, die von der Form her eine Hirnhaube im Mittelalter ähneln wurden ( die sog Westliche Form, im Gegensatz zur Östlichen mit Scheitelknauf, die vorallem im Donau und Odergegiet vorkommt und der Verziehten Form, die Schwerpunktmässig in Italien vorkommt) in Deutschland 5 Exemplare gefunden ( Mainz, 2x Ehingen,Wonsheim und Thonberg) ( der jetzige Helm ist auch noch nicht der Weisheit letzter Schluss, von der Größe.)
Die Lanzenspitze ist von der Form her aus Bad Buchau und aus Mainaschaff z. B. bekannt.
Der Schild orientiert sich von Form und Größe an den Blechschilden des Typs Nipperwiese ( Nägel und Besätze die als Beschäge von Organischen Schilden gedeutet werden sind aus Hermikofen, Wollmersheim und Bad Nauheim bekannt). Als Bemalung wurde ein Vogel Sonnenbarkenmotiv gewählt wie es auf Situlen, Glockenpanzern vorkommt.
Schwert ist ein Antenneknaufschwert, werde es aber noch, wegen der sozialen Stimmigkeit, gegen ein Typ Erbenheim oder Hochstadt Tauschen.
Der Schnitt der Tunika orientiert sich an den Pyplosfresken, Stoffmuster und Webart an den Funden der Bronzezeitlichen Werke in Hallstatt.
Der Gürtelhaken ist nach einem Fund aus Bad Homburg v. Höhe gefertigt, ist aber in der Region eher selten, das Hauptverbreitungsgebiet liegt in der Westschweiz.
Grüsse
Thorsten Seifert
Man kann aus Geschichte nur lernen
Neue Erkenntnise entstehen nur durch das Studieren von Funden