von Hans T. » 11.07.2012 16:58
Die wahren Bogenkenner werden mich teeren und vierfach federn wollen: Ich bin der festen Überzeugung, dass unsere (zwar auf jahrhundertlange Tradition aufbauenden) Bogen-Infallibilitäten nicht immer und überall so gelten. Es geht auch anders. Hinter mir liegt ein Bogen, den mir Thomas aus Afrika mitgebracht hatte, dieser ist 118 cm lang. Verglichen mit anderen Exemplaren aus unserer völkerkundlichen Abteilung ist das nicht besonders kurz.
Das Ding schiesst, der vormalige Eigentümer hatte eine erhebliche Trefferrate. Er wird mit langen Pfeilen geschossen, der Auszug ist für unsere Verhältnisse sehr kurz. Das Ding tritt wie ein Wildesel, so ruckt er. Er ist aber extrem schnell, ein Jagdbogen für sehr kurze Entfernungen, bei denes es schnell gehen muss. Ansitzen, warten, Wild kommen lassen, hochschnellen, Wild springt, zack.
Ich hab zudem einen Testbogen aus Ulme, allerdings dann schon 1,30 lang, damals machen lassen, um die sehr kurzen Hallstattpfeile zu testen. Geht ähnlich. Ruckt bescheuert, ist aber zackig schnell.
H
"Des is wia bei jeda Wissenschaft, am Schluß stellt sich dann heraus, daß alles ganz anders war."