Mal eine ausgesprochen blöde Gegenfrage: Wieso ist das wichtig?
Nimm den Fund und gut ist. Wie der publizierende Autor das nennt, ist das eine, ob das dann die übliche oder mehrheitliche oder richtige Bezeichnung ist, ist doch erstmal egal.
Die Archäologen, auch die hier im Forum
, bezeichnen ja eh manchmal Sachen in einer seltsamen Art und Weise. Deshalb gibts auch im Fach solche Bezeichnungen wie "schweischneidiges Messer" oder "einschneidiger Dolch".
Ich halte mich da an die modernen Definitionen, es gibt eigentlich keinen Grund, sie nicht zu verwenden.
Messer= Einschneidiges Schneidinstrument. Für lange einschneidige Instrumente, die zudem Waffen sind, gibt es klare Fachbegriffe: Sax, langes Messer, xx-Wehr (je nach Datierung!)
Dolch= zweischneidiges, kurzes Instrument. Jagdwaffe, Kampfwaffe, Statussymbol.
Über die Definition "kurz" werden sich ggf. Archäologen und Archäologinnen nicht einigen können. Ob man die "Schwertgrenze" nun bei 20cm , 25 cm oder 30 cm legt erscheint mir nicht relevant.
Schwert=zweischneidige Angriffswaffe, Statussymbol
Die bronzezeitlichen Schwerter können tatsächlich recht kurz sein, aber dann kann man ja immer noch schreiben: ....ein Schwert des Typs xxx mit einer Gesamtlänge von xx cm.
Eine exakte Kategorisierung erscheint mir nicht für nötig.
H.
P.S Steve nannte mal einen hallstattzeitlichen, langen und breiten Dolch "Schwolch". Wäre natürlich auch eine Lösung.
"Des is wia bei jeda Wissenschaft, am Schluß stellt sich dann heraus, daß alles ganz anders war."