von FlintSource » 06.06.2011 21:49
Hallo Manu,
gute Frage, keine Ahnung. Ich würde auch eher zurückgreifen auf einen Mörser statt Reibemühle. Mörser müsste dann aus Holz sein, wie Ulfr bereits bemerkte, steinerne Exemplare kenne ich nicht aus dem Neolithikum, aber ich habe mich mit den Reibe- und Mahlsteinen nie so auseinander gesetzt.
Auch ich frage mich, ob richtig Öl gepresst wurde. Es gibt zwar bereits im Neolithikum zwei Varietäten, Faserlein und Öllein, das hat aber wohl überwiegend etwas mit der Größe der Samen zu tun, obwohl auch der Ölgehalt etwas unterschiedlich ist. Auch wenn es Öllein heißt, bedeutet das noch nicht, dass reines Öl hergestellt wurde. Ich gehe jedoch davon aus, dass die Neolithiker die Leinsamen sehr wohl zermahlen oder gestampft haben wegen der bereits oben erwähnten Verdauungs-Resistenz. Es wäre in diesem Zusammenhang interessant zu wissen, ob intakte Leinsamen in neolithischen menschlichen Koprolithen vorkommen.
Der Geruch finde ich auch extrem ekelhaft. Wie Leuten nur ihre Bögen damit einschmieren können.
@ LS: Hast du einen Literaturhinweis für den Bohnen/Leinsaatfund?
Grüße,
Rengert
Je größer der Dachschaden, desto schöner der Aufblick zum Himmel.
Karlheinz Deschner