Good old Benecke schreibt, Ort und Zeitpunkt der Domestikation seinen aufgrund der ungüstigen Quellenlage weitgehend unbekannt, weil sich Wildkamel und Hauskamel osteologisch nicht sicher trennen lassen. Außerdem hinterlasen Nomadenkulturen nur wenige archäologisch fassbare Spuren. Die bisher ältesten Hinweise stammen aus Sistan-Baluchestan (Iran), von den Randlagen des Kopetdag-Gebirges (Grenzgebiet zwischen Iran und Turkmenien) sowie aus Oman. Knochenfunde, bildliche Darstellungen und Terrakottafiguren in verschiedenen Fundzusammenhängen belegen eine enger werdende Nutzungsbeziehung zum Kamel ab der zweiten Hälfte des 4. Jt. v. Chr.
Weitere Funde:
Sialk (Kashan, Mitteliran), ebenfalls 2. Hälfte 4.Jt
Khurab (Makran, Südiran) 2600-2400
Turkmenien, Anau und Ulug Depe 3. Jt.
VAE, Umm an-Nar 2700
Industal, Mohendscho-Daro, Harappa, Kalibangan, Ende 3. Jt.
Im Laufe des 2. Jt. Verbreitung in Mittelasien von der unteren Wolga im Westen bis zum Jenisej im Osten
Ende 2. Jt. Ausbreitung der Kamelhaltung über die mongolische Steppe nach China
Mesopotamien Mitte des 2. Jt.
Osteuropa erstmals in der 2. Hälfte des 1. Jt. v.Chr., in den griechischen Kolonien an der Nordküste des Schwarzen Meeres sowie an der mittleren Wolga (Kamenskije Kuntchugury, 5.-3. Jh. v.Chr.) Im mittleren Wolgagebiet auch in frühgeschichtlicher Zeit (Imen?kovskij-Kultur, 5.-7. Jh. n.Chr.) und bei den Wolgabulgaren und in slawischen bzw. mittelalterlichen Siedlungen in der Ukraine (9.-14.Jh.)
Mitteleuropa vor allem in der
Röm. Kaiserzeit (Breisach-Münsterberg, Epfach, Isny-Vemania, Wien und Vindonissa) gelegentliches Vorkommen, in Vindonissa in der Arena (Medusa gegen Trampeltier

, passt aber nicht in die Tiefgarage)
Kurzfassung aus:
Benecke, N. (1994): Der Mensch und seine Haustiere. Theiss, Stuttgart. ISBN 3-8062-1105-1
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