von ulfr » 06.11.2012 11:19
Der Hase ist z.B. nachgewiesen aus dem Geißenklösterle, AH IIb, also Aurignacien (Hahn, J. 1988: Das Geißenkösterle I) Hahn differenziert aber nicht zwischen Feldhase und Schneehase, wobei es in der Eiszeit sicher der letztere gewesen sein dürfte.
Ebenfalls aus dem Aachtal stammen Hasenknochen aus der Brillenhöhle, aus den Schichten IV-XII und XIV-XVI, insgesamt 944 von mind. 60 Tieren (Riek, G. 1973: Das Paläolithikum der Brillenhöhle bei Blaubeuren, Teil II, 11f.). Riek stellt zunächst
"die Frage, zu welcher Hasenart die Reste gehören. Es kommen der Feldhase, Lepus europaeus, und der Schneehase, Lepus timidus in Betracht [...] Der Schneehase, ist ein an Kälte adaptiertes Tier, das in Wäldern, Mooren und Gebirgen bis über die Waldgrenze hinaus vorkommt. [...] Der Feldhase, ein wärmeliebendes Tier, ist in den Funden der Brillenhöhle [...] an sich gar nicht zu erwarten. Auch in anderen eiszeitlichen Faunen wurde er nicht nachgewiesen. Er erscheint erst in der Nacheiszeit, als das Klima wärmer geworden war, und erst in der späten vor- und der frühgeschichtlichen Zeit, als die Rodung fortschritt."
Also 1 Punkt für Deinen Förster ...
Gestaltunterschiede zwischen Feld- und Schneehase an den einzelnen Extremitätenknochen gibt es - laut Riek - nicht. Zuverlässige Unterscheidungsmerkmale gibt es nur an den Schneidezähnen und am vorderen Prämolaren.
Nachgeweisen ist dann in der Brille noch der Pfeifhase Ochotona pusilla.
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
Hubertus Meyer-Burckhardt
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