Hmmm. Ein paar Lederfunde liegen (eingesalzen
) aus den Bergwerken in Hallstatt schon vor, einige jedoch UK.
Ob es genaue Untersuchungen dazu gibt, entgeht mir jetzt, ich glaube jedoch nicht.
Spaltleder tatsächlich eher nicht.
Ich gehe jedoch davon aus, dass die Kappe gefärbt war. Schon alleine wg. des Gesamterscheinungsbildes. Die Farbe wg. des unklaren chemischen Vorgehens (Gerbung, Färbung) wegzulassen würde das Bild in einer Darstellung zu arg einschränken, vermutlich auch verfälschen. Färbung: Leder entfetten (Essig), danach mit Leinöl und Pigmenten arbeiten, sprich mit "Ölfarben".
Da die Kappe ausweislich des Drahtgestells asymmetrische Blätter hat, geht das Fach davon aus, dass es sich tatsächlich um eine Darstellung einer Mistel handelt.
Ob die nun grün war, bleibt dahingestellt. Auch Muster sind nicht auszuschließen.
Bitte meine Tipps nicht mißverstehen. Für eine wissenschaftlich voll korrekte Rekonstruktion würde ich, mangels Quelle, die Kappe hirngegerbt und ohne Farbe herstellen. Für eine Darstellung in einer Vollrekonstruktion des Glaubergers würde ich Eichengerbung durchaus zulassen (gibt´s ja schon seit Homo neanderthalensis...) und Öl-, Kasein- oder Temperafarben verwenden.
Sonst bleibt´s m.E. eine Reko, deren Eindruck wohl nicht den damaligen Gegegebenheiten entsprach.
Allerdings....verwenden würde ich die Kappe auch nur wirklich für eine komplette Reko des Glaubergers, und nur für den Glauberger. Es gibt diese Blattdarstellungen zwar öfter auf Stelen, aber die reale Verwendung bleibt bislang einzigartig.
Das thema berührt halt wieder mal das Problem, dass Lücken in der Überlieferung (oder fehlende Untersuchungen) eben nicht zwingend auf tatsächliche Lücken hinweisen.
Im speziellen Fall meine ich jedoch wirklich, dass wir in Sachen Leder und Färbung einen Stand annehmen dürfen, der sich mit dem generellen Technologiestand damals decken darf.
Leder zu färben ist ja nicht gerade eine Raketenwissenschaft....
Thomas