Man hatte mit Sicherheit auch die Möglichkeit (feuchtes) Leder nachträglich mit Pflanzenextrakten zu färben. Heutige Lederfarben beruhen z.T. auf in Alkohol oder Öl gelösten Farbpigmenten.
Wer das mal testen will, kann z.B. ein Stück vegetabil oder sämisch gegerbtes Leder (sicherlich die ältesten Gerbverfahren) hernehmen und sie z.B. mit Dingen wie Olivenöl (Leder wird schön Goldbraun) oder (Ochsen-)Blut (Leder wird rostrotbraun bis braun - angeblich haben einige Turkvölker so gefärbt) einreiben. Aber selbst aufgebrühte Teeblätter/starker Tee kann Leder färben.
Pflanzliche oder auch auf metallbasis aufgebaute Farben, die in Öl oder Alkohol gelöst waren, sind sicherlich denkbar.
Die Verwendung von Bienenwachs kann z.B. ein Leder nicht nur etwas härten sondern verfärbt es auch dunkelbraun.
Hier ein Beispiel für die Verfärbung durch Bienenwachs:
Wie man gut sieht ist das Flechtband immer noch naturfarben - d.h. es sind schon einige Schattierungen, die man hinbekommen kann!
Sicherlich wurden auch schon beim Gerbprozess Stoffe zum Färben hinzugefügt. Die Methode, die Dain II. beschreibt, war ja bis ins Mittelalter gebräuchlich.