Recht hast! Aktualistisch betrachtet ist die Hohlbohrung natürlich immer sinnvoller als die Vollbohrung. Spart Zeit, Sand, Holz und Muskelschmalz. Aber die Fragestellung ist eher technischer Natur. Wie sehen im archäologischen Befund die Zapfen aus, wie dünn sind sie minimal, und inwiefern lässt das auf verschiedene Bohrtechniken schließen?
Ich hoffe ja, dass Thomas seine Zugangsdaten wiederfindet und hier selbst mitdiskutieren kann ...
Im estischen Nationalmuseum sah ich letztes Jahr eine Steinklinge mit begonnener Bohrung von ca. 25 mm Durchmesser, und mittendrin blieb ein Zapfenrest von ca. 3 mm Dicke stehen. Die Bohrung wurde aber nach ca 3-4 mm Tiefe aufgegeben
a) Entweder war der Holunder (?) sehr dickwandig
b) oder die Bohrung wurde als Vollbohrung angelegt, vielleicht mit Hasel (gibts dort oben eher als sambucus), und der stehengeblieben Zapfenrest repräsentiert das Mark des Bohrstocks ...?
Problem: Findet man als unvorbereiteter Ausgräber solch einen Zapfen (wenn denn der Bohrvorgang fortgeführt worden wäre), der womöglich auch noch in mehrere Teile zerbrochen ist?