Fidelnd gedrechselte Spielfigur aus Weißbuche

[Sculpteur]

Diese Spielfigur habe ich heute in kurzer Zeit (ca. 10 - 15 min.) aus einem Abschnitt eines handelsüblichen Drumsticks aus Weißbuche in einer selbstgebauten Drehbank mit einfachsten Mitteln und Methoden fidelnd abgedreht; also unter Verwendung eines Fidelbogens als Antrieb. Das besondere ist: Das Spielfigürchen wurde gedrechselt mit Werkzeugen aus Flint resp. "Hartgestein". Die Werkzeuge wurden dabei nicht großartig modifiziert (ich beherrsche das Flintgekloppere mangels Erfahrung und mangels Material "noch" nicht). Zwei ganz einfache, eher divers gformte und nicht großartig modifizierte - geschweige denn - retuschierte Hartgesteinsstücke (in beiden Fällen Flint?) dienten mit einfachen und teilweise stumpfen Bruchkanten als Drechselwerkzeuge.
Das besondere bzw. spezielle im Hinblick auf die Herstellung der Spielfigur war, dass die geschwärzt eingeriebenen Ziereinrnutungen am Spielfigürchen durch die Hitzeentwicklung beim Fideln entstanden sind: solche Einschwärzungen (eigentlich verbrannten Holzes) sind ein spezielles Gestaltungsmerkmal für spezifische Holzbearbeitung (ich kann nun jedoch keine Nachweise dafür nennen wie alt diese Art der Holzgestaltung ist. Fakt ist: beim fidelnden Drechseln entstehen - je nach verwendetem Werkzeugmaterial - Materialabtragungen und Umdrehungsgeschwindigkeiten, die vom Bearbeitungsergebnis her entfernt durchaus einigermaßen nahe an die heutigen Möglichkeiten, Holz zu drechseln heranrücken; soll heißen: es hat nicht wirklich viel Zeit beansprucht, diese Spielfigur fidelnd drechselnd herzustellen.
Deshalb bin ich gespannt, wann ich die erste Wagendeichsel nach historischen Methoden fidelnd drechseln werde, falls sich eine Universität oder Institution findet die Interesse an einem solchen Projekt hätte...