Mit Steinhobeln hat dieser Thread wohl nichts mehr zu tun.
Kurt A. hat geschrieben: A. Hasenfratz, M. Schnyder, Das Seebachtal. Eine archäologische und paläoökologische Bestandesaufnahme. Forschungen im Seebachtal 1. Archäologie im Thurgau 4 (Frauenfeld 1998) Abb. 144, 593.
W.U. Guyan, Erforschte Vergangenheit. Band I: Schaffhauser Urgeschichte (Schaffhausen 1971) S. 138.
Und was sagen diese Quellen? Zu dem Teil von Nussbaumersee:
Das wohl interessanteste Stück im gesamten Fundinventar überhaupt ist ein 69cm langes, löffelartiges Objekt aus Ahorn (Nr. 593). Der Schaft von 58,5 cm Länge ist längs durchbohrt. Die Bohrung variiert im Durchmesser zwischen 9 mm und 10,s mm. Über die Funktion des Gerätes, das einmal mehr Zeugnis von den grossen technischen Fähigkeiten des Neolithikers ablegt, kann nur spekuliert werden. Ein Museumsbesucher hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass in historischen Zeiten sehr ähnliche Objekte im Massiv Central bei der Käseherstellung Verwendung fanden (Für den Hinweis danken wir J. N. Haas). Vielleicht ist es auch nicht abwegig, an ein Blasinstrument zu denken.
Dann Nummer zwei:
free image hostDie Zweckbestimmung eines grossen Löffels mit hohlem Stiel bleibt leider unklar. Er könnte zur Gewinnung von Baumsaft gedient haben. Der Löffel besteht aus Holunderholz, dessen Mark entfernt wurde. Ahorn oder Birke mögen zur Sirupgewinnung angezapft worden sein, der Löffel müsste in diesem Falle in ein Loch des Stammes gesteckt worden sein, um den Saft in ein wohl daruntergestelltes Gefäss zu leiten. Ein analoges Stück ist von Lüscherz bekannt.
Leider wird über das Stück von Lüscherz weiter nichts gesagt, das darf jemand anderes weiter recherchieren, genau so wie das Käsemachen in den Cevennen bzw. dem Zentralmassiv. Ich finde die Interpretation als Koteka zu schön, um an etwas anderes zu denken. Wie würden die heilen, romantischen Pfahlbaubilder dann aussehen....
Grüße,
Rengert