Wieder zurück auf Basis:
Fridolin: Meinen Wunsch die "Fällkerben" mitzunehmen hatte ich bereits angemeldet, dann hat man die Negative usw. gut, aber nur in dem Endzustand. Ein Laserscan in Intervallen vor Ort hätte den großen Vorteil, dass man die Entwicklung der Fällkerbe gut nachvollziehen kann und mittels 3D-Visualisierung 'morphen' könnte. Das sollte aber auch mittels weniger aufwändiger Stereophotographie gehen, auch wenn ich noch nicht genau weiß wie. Ich werde die Frage weiter mit meinem 3D-Headbanger erörtern.
Eckhard: Das größte Problem ist, dass wir von den Werkzeugen (fast) nur die Klingen kennen und über die Schäftung so gut wie nichts wissen, außer dass es sich wohl um Dechsel handelt. Und genau wie du es sagst: Experimentelle Archäologie hat ihre Regel. Wie jede andere Wissenschaft auch. Die meisten 'Fällexperimente' die durchgeführt sind (oder zu mindest veröffentlicht) liefen auf die Frage hinaus, ob man einen Baum mit Steinbeilen (erstaunlich wenig Experimente mit Dechseln) fällen kann. Antwort: Ja. Was natürlich kein neuer Erkenntnis ist, klar kennen wir die ethnografischen Beispiele und steht es außer Frage, dass die LBKler im großen Stil Holz gehackt haben. Es geht also darum eine Fragestellung zu entwickeln die testbar und aussagefähig ist und nicht nur einen Baum killt und, da haben wir sie wieder, jede Menge Splitter verursacht. Gerne auch von deiner Seite Ideen über wie wir uns den Einsatz von LBK-Dechseln bzw. Schuhleistenkeilen und deren Schäftung vorzustellen haben und wie wir diese Hypothesen in einem Experiment testen können.
Beim Schreiben dieser Zeilen kommt mir eine Frage brühheiß: Können wir eine Fällung mit Dechseln überhaupt unterscheiden von einer mit parallelgeschäfteten Äxten/Beilen, und wenn ja, worauf? Damit sind auch Peter W. und andere Pfahlbauer sowie Mesolithiker und Trichterbecherer aus dem Norden gefragt. Serienexperiment?
Grüße an alle Beteiligten und Interessierten,
Rengert