Moin,
früheste Eichen-Möbel sind anscheinend "geräuchert", also Ammoniakdämpfen ausgesetzt worden, die für ein schnelles Vergrauen sorgen, ein Prozess, der normalerweise etwas länger dauert und von Witterungseinflüssen, vor allem UV-Strahlung bewirkt wird. Die äußeren Holzzellen werden zerstört und bilden so einen natürlichen Schutz für das darunter liegende Holz.
Später hat man Hölzer geölt, in erster Linie mit Leinöl. Wachs soll ebenfalls zur Oberflächenbehandlung eingesetzt worden sein, dürfte aber in der Herstellung kompliziert gewesen sein: Erwärmen im Wasserbad, verdünnen mit Terpentin usw., und obendrein war Wachs für andere Dinge ein begehrter Rohstoff - Kerzen. Da z.B. im Mittelalter Kerzen meist nicht einmal in Wohnhäusern brannten, sondern stattdessen Talglampen verwendet wurden, dürfte Wachs als Rohstoff außerhalb der klerikalen Verwendung sehr selten gewesen sein (Claudia hat das neulich in einem anderen thread schon ausgeführt).
Ich behandle meine Möbel und auch Holzgegenstände meiner Ausrüstung entweder mit Speiseöl (sollte hochwertig sein) oder mit Melkfett (das aber moderne Wirkstoffe enthält), funktioniert wunderbar und giftfrei. Natürlich darf man keine nassen Gläser darauf abstellen.
Buchtipp (habs leider nicht selbst, scheint aber was zu taugen):
http://www.deutschesfachbuch.de/info/de ... 82eb12734b