So, ich habs mal wieder getan. Hier mein zweiter Nachbau der Flöte aus Mammutstoßzahn aus der Geißenklösterle-Höhle, die in Teilen schon 1988 von J. Hahn entdeckt und dann später in Tübingen von M. Malina zu einem Instrument zusammengesetzt werden konnte. Das Besondere an dieser Flöte ist die Tatsache, dass sie nicht wie üblich aus einem Vogelknochen geschnitzt wurde, sondern aus einem Mammutstoßzahnstab, der in zwei Hälften gespalten wurde. Die Hälften wurden ausgehöhlt und wieder zusammengefügt, vermutlich mit Birkenpech (hab ich hier verwendet) oder Harzwachs verklebt und zusätzlich durch Sehnenwicklungen gesichert. Die Flöte ist im Jetztzustand etwas kürzer als 19 cm, Wandstärke ca. 1 mm, und nur partiell erhalten, kann aber durchaus doppelt so lang gewesen sein, wie Funde von Elfenbeinstäben vermuten lassen, die ebenfalls im Aachtal gefunden wurden und schon seitliche Kerben für den Spaltvorgang aufweisen. Die Flöte stammt aus dem Aurignacien und reiht sich damit schön in die Gruppe von Intsrumenten ein, die schon bei Blaubeuren gefunden wurden. Im Gegensatz zum ersten Nachbau, dem ich fast sofort Töne entlocken konnte, ziert dieses Exemplar sich noch. Das zeigt wieder mal, dass trotz aller Sorgfalt beim Einhalten der Maße und Form kein Instrument dem anderen gleicht. Meine Anblasversuche erfolgten über das "halbe Loch" am einen Ende, das evtl. das "Mundstück" gewesen sein kann. Dazu irgendwann mal ein video auf YT...