von Thomas Trauner » 04.12.2006 14:40
Mir gehts doch nur um die vorliegenden Fakten:
Hallstatt C/D: Keine direkten Nachweise. Nach, nicht unbedingt keltischen, Abbildungen, Tuniken, keine Hosen.
Der Gletscher-Fund von zwei verschiedenen Beinlingen aus Wolle spricht sowohl für als auch gegen Hosen, da es sich um zusätzliche Bekleidungsstücke handelt.
Lat-Tené: Ab Mittel-LT keine Frage.
LtA/B:
a)Schwertscheide Hallstatt - na gut - wer unbedingt hier Beinlinge sehen will...Wobei mir das, vor allem bei den stehenden Figuren (die mit dem Rad...) mehr als schleierhaft ist.
b) Figürliche Fibel vom Dürrnberg. Hier erkennt man weite Hosen und einen nach hinten verlängerten Rockschoß.
c) Die Stele vom Glauberg ist ohne Hosen, richtig. Hier stellt sich aber mehr als bei den anderen beiden Funden die Frage nach dem Sinn und Zweck der Darstellung. Die Stele kopiert oder übernimmt eine griechisch/ägyptische Darstellungsweise, ähnlich wie die Stele von Hirschlanden (oder Capestrano...)
Dass Panzer in Zusammenhang mit Beinkleidung vorkam, zeigt widerrum die Schwertscheide, also scheint es kein "stilbruch" gewesen zu sein, großgriechische Panzer zusammen mit ..äh...Beinkleidern zu tragen.
Was haben wir also:
Eine Fibel, die deutlich Hosen zeigt.
Eine toreutische Arbeit, die interpretierbar ist
Eine Stele, die sehr deutlich kultischem Zweck dient und sich an nichtkeltische Vorbildern orientiert.
Die Aussage der Römer. Wobei gerade ja die kurzen römischen Reithosen (bracae) sehr im Verdacht stehen, keltisch zu sein.
Das Postulieren von Leggings ruht nur auf der Interpretation einer einzigen Darstellung, die aber zwanglos genauso für vollständige Hosen spricht.
Ist einfach zu dünn, finde ich. Für Ha C geht es freilich durch, aber für Lt A ...ich weiß nicht....
Nix für ungut.
Th.