Ha D Ringkonstruktion - Wofür?

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Beitragvon Dago » 10.04.2008 08:53

Hans, wo lag das Spiralenförmige Stück bei dem Fund?
Grüsse
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Beitragvon Claudia » 10.04.2008 09:04

noch eine Frage: Du sagtest, die Spirale sei gewölbt - wie stark ist sie denn gewölbt? Ist es denkbar, daß der Draht zu einer "Kugel" gedreht war?
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Beitragvon Hans T. » 11.04.2008 21:49

Nein, keine Kugel. Leichte Wölbung zur Mitte hin.

@Chris: Du hattest natürlich recht. Es werden 2 "Pommel", nicht drei. Ich habe den Gesamtfund neu bearbeitet und mit den alten Grabungsberichten abgeglichen bzw. den ganz unterschiedlichen Bestandslisten. Es sind 5 Halbkugeln beschrieben, heute noch vorhanden sind aber lediglich 2 (Halbkugeln). Daneben ist beschrieben und auch noch vorhanden 1 Eisenscheibe, durchlocht, im Loch ein Bronzerest mit leichtem Kugelkopfende. Bronzepatina an der Eisenscheibe vorhanden. Eine der beiden Halbkugeln passt exakt auf diese Scheibe, ist also ein Nadelkopf. Belegt wäre und mit den Artefakten zusammenpassend wäre also eine Nadel mit einer Bronzehalbkugel am Ende, auf Eisenscheibe. Vergleichfunde dieser Form habe ich noch keine, jedoch gibts Nadeln mit kompletten zweischaligen Kugeln. Ich mach mal beide Varianten, einmal mit halb-Kugel, einmal mit Kugel. Bei letzterer dann also die Eisenscheibe als innere Aussteifung, die man eigentlich nur bei relativ robuster Verwendung der Nadel bräuchte. Fundlage ist völlig unklar, ich gehe von einer Verwendung i.Z. mit dem Kopfputz aus.

Bleiben also nur 4 beschriebene Halbschalen für die Pommel = 2 Kugeln. Für die Befestung am Kopftuch denken wir grad noch nach. Einfach nur schlicht den Ring aufs Tcuh genäht ist uns zu simpel. Ich denke eher an ein Band im/am Tuch. Man muss ja auch zudem die 'Creolen' fixieren.

H.
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Beitragvon Hans T. » 12.04.2008 20:55

Die Rekonstruktion der Nadel stellt mich nun auch wieder vor ein Problem, da ich (noch?) keine rechten Vergleichsfunde habe. Hier mal eine vereinfachte Schemazeichnung der drei vorhandenen Teile. Eine Halbkugel, der das obere Drittel komplett fehlt. Man sieht nicht, ob oben eine zentrale Bohrung/Lochung vorhanden war.

Eine Eisenscheibe (hier braun), mit zentraler Lochung, darin einkorrodiert ein Nadelende, verdickt. Die Nadel selbst ist glatt abgebrochen, es gibt aber Bestandteile. Länge wohl so um die 10 - 12 cm.

Also, hier die Teile in einer Anordnung, Teile so wie sie sind ( Anm: Halbkugel nicht komplett; die Halbkugel passt wunderbar auf die Scheibe. Die konkrete Lage der Teile wurde nicht dokumentiert!)

Bild

So, jetzt ergänze ich mal die Halbkugel wieder zu einer kompletten Halbkugel. Dann schaut das so aus:

Bild

Würde so alles mit Presspassung halten, evtl. etwas Kitt an der Scheibe-Kugel. Selbst wenn sich die Nadel-Kugel an der Eisenscheibe löst, ist der Weg nach oben begrenzt. Durchmesser der Scheibe übrigens 18mm. Die Halbkugel hat ihren Scheidelpunkt bei 9mm (wenn man die Kurve ergänzt). Wäre typisch.

So würde die Reko aussehen, wenn man die Teile einfach wie vorhanden montiert.

Aber macht das Sinn? Vergleichsfunde? In HaD sind solche Nadeln bei uns eigentlich gar nicht verbreitet...

Frage 1:
Macht es nicht Sinn, die Nadel durch Kugel und Eisen zu führen?

Bild
Dem Befund widerspricht das nicht, beim Zerbröseln der Schale rutscht die Nadel in das Loch der Scheibe = Befund.

Frage 2:
Ergänzung zu einer "richtigen" Kugel. Teil zwar nicht vorhanden, aber.....Gebrösel, Grabung 1896 etc etc. Wobei sich die Frage 1 hier auch noch stellt, also Nadel nur durch Eisen oder auch oben rausragend.

Bild

Meinungen? Hilfen? Vergleichsfunde? Bin für alles dankbar.

H
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