Veranstaltung ... weit reisen o. lokal arbeiten o. beides?

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Veranstaltung ... weit reisen o. lokal arbeiten o. beides?

Beitragvon Turms Kreutzfeldt » 08.07.2006 08:19

Ihr alle fahrt weit zu Veranstaltungen. Wir haben letzten Herbst mit dem schönen Usertreffen (Grüße noch mal an alle) erst angefangen mit unserem schönen und vielseitigen Hobby, sind dabei aber rasch auf terminliche und logistische, auch finanzielle Grenzen gekommen. Auch gehören bei uns die Kinder fest dazu und die hassen lange Fahrten ...

Annette ist mehr für gute Arbeit lokal und nicht so weit reisen. Immerhin sind wir + ein guter Karolinger hier + Leute, die wir noch anstecken müssen, haben die Peißnitzinsel und Tilleda, alles andere ausbaufähig. Wir haben das Landesamt im Rücken, auch nicht schlecht. Vielleicht hat Annette recht ...

Aber das geht sicher nicht für jede Darstellung. Die Abstriche sind eben in der Art zu machen, das merke ich hier am Mittelalterstammtisch, das man eben auch mit Leuten zusammensitzt, die nicht so konsequent und wissenschaftlich arbeiten wollen. Dörfer und Städte wollen einfach nur Events usw. Aber mit Phantasie kann man auch lustige Veranstaltungen machen wie:

Sonnabend, 26.08.06, 19.00 Uhr

?Historia Medieval y Viña España? ? zu Gast: ?Caballeros Villanos? ein mittelalterliches Programm mit Gewandung, Waffen, Wein und einigen Überraschungen. Kulinaria- und Weinverkostungen.

Das soll jetzt keine Werbung sein, sondern nur ein Beispiel.

Was ist Eure Meinung dazu ?
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Beitragvon Nika E.S. » 09.07.2006 11:12

Also meiner Meinung nach kommt man ohne Reisen kaum aus...
Mir wär's auch lieber wenn alle schönen Events in Bayern wären, also die Ulsener Bronzezeittage, oder Oerlinghausen...
:D

Aber letzdendlich ist es schon interessanter, wenn man seine Darstellung auch mal anderenorts zeigen kann...
Wobei wir irgendwie andersrum angefangen haben... Mit Oberdorla, eben Oerlinghausen, Weimar... :)
erst jetzt versuchen wir auch Lokalitäten in der Umgebung zu erschließen, aber nicht aus Desinteresse an weiten Fahrten, sondern eher weil wir speziell in Sachen Urnenfelderkultur eigentlich hier in Bayern schöne Funde hätten, aber unsere Rekonstruktionen noch nicht damit im kontext zeigen konnten...

Allerdings ist es mit Kindern tatsächlich komplizierter... Vor allem solange sie noch zu klein sind um sie mal allein zu lassen, bzw. solange sie noch nicht selber an einer Darstellung arbeiten, sollten sie interesiert sein...

Ich kann da nur zitieren: "Es bleibt schwierig" (T.Trauner)
:wink:
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Bertolt Brecht
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Beitragvon Damion » 09.07.2006 12:22

Hai

Wenn man an wissenschaftlicher Arbeit und authentischer Darstellung interessiert ist (wie wohl die Allermeisten hier), wird man ohne, auch größere Reisen, wohl nicht auskommen.
Sobald man Abstriche an Authentizität und Wissenschaftlichkeit macht, können die Reisen zu den "Events" kürzer werden.
Ich glaube, daß man auch durchaus auf einem ordinären MA-Markt mit einer authentischen Darstellung gut aufgehoben sein kann und eine gute Chance hat, dem Publikum die eigene Zeit nahe zu bringen.

Gerade in einer größeren Gruppe (mehr als die eigene Familie) erfordern weitere Reisen einen erheblichen logistischen Aufwand (Urlaubsplanung, Schulferien, etc), der in unserer heutigen Arbeitswelt kaum noch zu leisten ist.
Wir mussten mit unserer Gruppe bspw. um die Fußball-WM herum planen, da 2 unserer Leute im Zivilleben Polizisten sind und in dieser Zeit Urlaubs- und Dienstfreisperre hatten.
Deshalb fahren wir als Gruppe vorwiegend auf Märkte in der Nähe (ca. 2h Fahrzeit). Den Besuch von Museen und besonderen Events regelt jeder für sich und bringt den Anderen halt Material, Adressen, Literatur Photos usw. mit.
Damion
 

Beitragvon Steve Lenz » 10.09.2006 11:25

Auf der einen Seite orientiert man sich an den lokal gebundenen Funden und Befunden, andererseits gibt es am Beispiel "bronzezeitliche Darstellung" noch nicht soooo die ausgeprägte Szene (was sich mit Sicherheit in den kommenden Jahren ändern wird), als dass man die wenigen diesbezüglichen Anlässe (ggf. auch bundesweit) nicht wahrzunehmen versucht.

Ferro und ich waren in Uelsen auf den Bronzezeittagen. Gegen die wenigen guten Textilrekos vor Ort hoben wir uns mit unseren Ausstattungen nochmals etwas ab.

Aber darum geht?s nicht:

Einige Besucher konnten von der Annahme "geheilt" werden, dass es eine "uniforme" Bronzezeit gab.

Solche Möglichkeiten sind es, welche mich zum Reisen auch an entferntere Events motivieren:

Man kann Leuten ein breiteres Informationsspektrum bieten.

Ich kann mir (bei entsprechender Aufwandsentschädigung) durchaus Auftritte z.B. im Helms-Museum HH vorstellen - ebenso würde ich Darsteller einer zeitgleich existenten Kultur aus dem Norden gerne mal in der ASS München begrüßen dürfen.

Es kommt halt immer auf die zur Verfügung persönlichen Möglichkeiten an! :idea:
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Beitragvon Turms Kreutzfeldt » 11.09.2006 07:36

Apropo, Bronzezeit, Steve, die nächste Eröffnung unserer Dauerausstellung in Halle wird die Bronzezeit betreffen. Wann werde ich noch herausfinden. Hei-Wu fing neulich an, über das mangelnde A. bei Mittelalterevents zu nörgeln, sah aber nicht ein, das auch das Landesamt evt. mal mit Qualität der lebendigen Darstellung von Archäologie glänzen könnte. Sollten wir Ihnen für die Bronzezeit mal einen Vorschlag machen ?
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Beitragvon S. Crumbach » 11.09.2006 07:40

Turms, das ist wirklich eine schwierige Frage ....

Bei vielseitigen Interessen und mit viel Geduld bilden sich definitiv lokale Gruppen. Vor allem, wenn man mit der lokalen Denkmalpflege zusammenarbeitet. Das Ruhrgebiet ist sehr aktiv in dieser Hinsicht - für Veranstaltungen mit diversen Zeitfenstern.

Zum anderen haben wir Partner-Museen in Deutschland und dem angrenzenden Ausland. Veranstaltungen (aber mehr noch Fachtagungen etc.) bringen neue Erfahrungen und Kontakte. Allerdings ist es so, daß das Internet als Plattform ein großer Gewinn ist - von diesen Möglichkeiten kann man wirklich profitieren und muß weniger Fahren um Kontakte und Informationen zu bekommen.

Meine Erfahrungen mit Besuchen im Ausland möchte ich aber definitv nicht missen - die Sache Archäotechnik ist europaweit vernetzt angelegt und das halte ich für großartig. Auch wenn weite Fahrten oft nicht zu vermeiden sind.

Viele Familien mit Kindern kombinieren einen Urlaub um die Sache herum - das kann klappen.

Leider habe ich als "Otto-Normalarbeitnehmerin" nur begrenzte Freiheiten mit dem Urlaub. Mit der Folge, daß vieles nur mit Gewalttouren möglich ist. In diesem Jahr mußten wir leider wieder Einladungen ins Ausland ausschlagen, was sehr schade ist.

Allerdings ist das ganze eine Beschäftigung, die sehr individuell ist und die jeder im Rahmen seiner/ihrer Möglichkeit betreiben kann.
Es ist in Verband oder Verein, oder wie bei Euch turms, mit einem festen Bezugspunkt sehr gut möglich sich wirklich mit den persönlichen
Möglichkeiten einzubringen.

Anders ist es für Firmen und Selbstständige, das sind Kontakte Geld und jeder Veranstaltung muß eine solide Kalkulation zu grundeliegen.
S. Crumbach
 

Beitragvon Steve Lenz » 11.09.2006 07:47

Sollten wir Ihnen für die Bronzezeit mal einen Vorschlag machen ?


An mir soll?s nicht scheitern! :D
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Beitragvon R. Schumann » 14.09.2006 16:11

Apropo, Bronzezeit, Steve, die nächste Eröffnung unserer Dauerausstellung in Halle wird die Bronzezeit betreffen. Wann werde ich noch herausfinden.


Hey Turms, das dauert doch noch ewig oder? schliesslich haben sie grad erst ein Voluntariat im Zuge der Neugestaltung der FBZ ausgeschrieben,
wird die BZ als ganzes eröffnet oder teilt sich diese in FBZ, MBZ und SBZ?

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