Historische Steinbearbeitung nach altägyptischen Vorbildern

Moderatoren: Sculpteur, Nils B., Turms Kreutzfeldt, Hans T., Chris, ulfr

Historische Steinbearbeitung nach altägyptischen Vorbildern

Beitragvon Sculpteur » 13.10.2022 11:05

(Beiträge befinden sich in Bearbeitung. Keine Haftung für Fehler jedweder Art.)
bisherige Youtube-Videos des Verfassers zum Thema:

DISCLAIMER:
Vor einer Nachahmung der in dieser Dokumentation gezeigten handwerklichen Arbeitstechniken wird AUSDRÜCKLICH GEWARNT! Die in dieser Fotodokumentation gezeigten handwerklichen Techniken der Werkzeugherstellung und der handwerklichen Steinbearbeitung belasten den Körper extrem stark und stellen eine große Gefahr für die körperliche Gesundheit dar (z.B. durch Entstehung gefährlicher Stäube, Risiko von umherfliegenden scharfkantigen Splittern, extreme Belastung von Körpergelenken, -sehnen, -bändern und Muskeln bis hin zu ernsthaftem Gelenkverschleiß, Quetschungen, Prellungen, Verstauchungen, Knochenbrüche, langfristige Beeinträchtigung des Gehörs bis hin zu schwerwiegenden Gehörschäden. Die in dieser Dokumentation gezeigten handwerklichen Arbeitstechniken sind NIEMALS dafür geeignet, ohne spezielles, zertifiziertes Training und Ausbildung, ohne spezielle persönliche Schutzausrüstung und ohne strikte Einhaltung der Grundregeln der Arbeitssicherheit ausgeführt zu werden.
Aufgrund des die körperliche Gesundheit und Versehrtheit hochgradig belastenden Charakters der demonstrierten Handwerkstechniken können die in dieser Dokumentation gezeigten demonstrierten handwerklichen Arbeitstechniken nur ansatzweise und beispielhaft demonstriert werden. JEDE (jegliche und auch nur ansatzweise) NACHAHMUNG der in dieser Dokumentation gezeigten handwerklichen Arbeitstechniken durch Kinder, Minderjährige und in in ihrer Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit eingeschränkten Personen (die Definitionen der genannten Personengruppen sind auch jeweils abhängig von der entsprechenden Rechtssprechung eines jeweiligen Landes) sollte in jedem Fall unbedingt verhindert werden. Die dargestellten Handwerkstechniken sind für die Nachahmung durch solche Personengruppen nicht geeignet.
Trotz sorgfältiger Prrüfung durch den Dokumentator keine Haftung für die Korrektheit und korrekte Darstellung und Beschreibung sämtlicher Inhalte.

Ich kann nur betonen (als Handwerksmeister empfinde ich es als meine Verpflichtung), vor einer Nachahmung der in dieser Beitragsreihe nur periphär angerissenen Vorversuche unbedingt zu warnen. Die Nachahmung ist keinesfalls empfehlenswert, denn die Vorgehensweisen und Methoden zur Rekonstruktion, bzw. Nachahmung der Methoden der Steinbearbeitung nach altägyptischen Vorbildern können (auch bei nur kurzzeitiger Anwendung) extrem gesundheitsschädigend sein und ernsthafte Folgeschäden nach sich ziehen.

Bitte nicht nachmachen! :18:

Mit dieser Beitragsreihe möchte ich einen ganz kleinen Einblick in die von mir im Jahre 2018 durchgeführten, relativ aufwändigen Vorversuchsrreihen geben, deren Nachbereitung bis heute andauert und ursprünglich als aufwändige Video-Dokumentation geplant war.

(Hinweis: Die Quellenlistung der Videos im Youtube-Channel entspricht nicht der Reihenfolge der in diesem Thema veröffentlichten Vorversuche; bitte die Quellenkürzel zur Identifikation eines Videos beachten!)

Quelle [YC0,V1]:
- Hinweis: der Videokanal ist nicht mehr verfügbar -

In einem Film über die moderne industrielle Natursteingerwinnung und Natursteinbearbeitung des Verfassers kann zum direkten Vergleich ein Erster kleiner Einblick in die modernen (heutigen) Methoden der manuellen Hartgesteinsbearbeitung gewonnen werden. Das im Film bearbeitete Werkstück aus Finnischem Granit wurde in einer noch zu erstellenden filmischen Dokumentation im Vorversuch an der Oberfläche mit Abschlägen von Finnischem Granit bepickt (Video folgt in Kürze).

[Quelle YC0,V2]:
Weichgesteinsbearbeitung (1)
- Hinweis: der Videokanal ist nicht mehr verfügbar -

Quelle [YC0,V3]:
Weichgesteinsbearbeitung (2)
- Hinweis: der Videokanal ist nicht mehr verfügbar -

Quelle [YC0,V4]:
Weichgesteinsbearbeitung (3)
- Hinweis: der Videokanal ist nicht mehr verfügbar -

Quelle [YC0,V5]:
Sandsteinbearbeitung (1)
- Hinweis: der Videokanal ist nicht mehr verfügbar -

Es folgen in Kürze Videos zu den folgenden in diesem Thema dokumentierten Steinbearbeitungs-Vorversuchen:

- Hinweis: aufgrund eines Datenverlusts und aufgrund nicht mehr existierender Videkanäle sind die genannten Videos nicht mehr abrufbar -
- Granit ritzen
- Granit picken
- Granit beklopfen (Zertrümmern der Oberflächen)
- Vergleichende Tests mit Kupferwerkzeugen und Werkzeugen aus Flint an Hartgestein
- Erste Vorversuche zum Thema des Anlegens einer Hieroglyphe in Hartgestein (Finnischer Granit, deutlich "härter" als Assuan-Granit)
- Werkstoff- und Oberflächenanalysen

Das Erstellen und Hochladen kann noch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen.
Die jeweils hinzugefügten Videos werden in dieses Thema jeweils als aktualisierte Quellen eingefügt, wenn sie vom Verfasser hochgeladen wurden.

Die folgenden Bilder sollen nur einen ganz kleinen Einblick in die Versuchsreihen aus dem Jahre 2018 geben.
Die Versuchsreihen orientieren sich insgesamt am Lebenswerk von Denis A. Stocks aus Manchester und dessen (mir bekannten) Veröffentlichungen und wurden um steinmetztechnische und steinbildhauerische Aspekte aus meiner Sichtweise erweitert. Die Ergebnisse der Versuchreihen sprechen damit auch eine heute breit diskutierte Thematik an.

Ich hoffe, die wenigen, im folgenden geposteten und nur ganz kurz erläuterten Bilder geben einen ersten Einblick in die Möglichkeiten und Schwierigkeiten der Rekonstruktion der altägyptischen Steinbearbeitung.

Nicht alle Versuchsreihen sind dabei in 100%tiger Anlehnung an Artefakte und Fundlagen durchgeführt worden. Einiges ist improvisiert. Die Bedingungen, unter denen ich Vorversuche durchgeführt habe, waren - noch zurückhaltend formuliert - ziemlich schwierig und nicht optimal. Generell ging es bei den Versuchen zunächst einmal um eine grundsätzliche Annäherung an die Möglichkeiten der manuellen Steinbearbeitung nach altägyptischen Vorbildern und den dazu existierenden, mir bekannten Veröffentlichungen. Eigentlich wäre es angebracht, noch einige Jahrzehnte in Versuche und Experimente zu investieren, aber den gesundheitlichen Aspekt habe ich bereits erwähnt und solche Versuchsreihen und Experimentierreihen sind mit entsprechenden und teilweise von meiner Seite aus nicht zu bewältigenden Kosten verbunden.

In Anlehnung an die Versuche und Arbeitspräsentationen russischer Wissenschaftler und Künstler, über die hier im Forum berichtet wurde kann ich soviel berichten, dass sie mich im Nachhinein überrascht haben und mir vor Beginn meiner Versuchsreihen unbekannt waren. Auf die Versuche und Arbeitspräsentationen des Kollektivs [i]Scientists against Myths gehe ich in einem noch folgenden Beitrag ein.
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Historische Steinbearbeitung nach altägyptischen Vorbildern

Beitragvon Sculpteur » 13.10.2022 11:18

KALKSTEINBEARBEITUNG 1: Fläche in Kalkstein aufziehen

Videodokumentation zu den in diesem Beitrag besprochenen Arbeitstechniken unter:

Quelle [YC0,V2]:
- Hinweis: aufgrund eines Datenverlusts ist dieses Video nicht mehr verfügbar -

Hier zunächst einige Bilder zur Kalksteinbearbeitung nach altägyptischen Vorbildern.
Starke Anlehnung fand die dargestellte Versuchsreihe an Stocks veröffentlichte Erkenntnisse zum Thema altägyptische Steinbearbeitung, die er veröffentlichte in: Stocks, Denys A.: Experiments in Egyptian Archaeology - Stoneworking Technology in Ancient Egypt, Verlag Routledge; TAylor&Francis Group, London (UK), 2013 (siehe [B1]).

Stocks Experimente und Erkenntnisse wurden jedoch stellenweise von mir ergänzt, bzw. unter steinmetztechnischen und steinbildhauerischen Gesichtspunkten in meinen Vorversuchen zum Thema erweitert.

Bearbeitet wurde ein entsprechend vorbereitetes Stück Baumberger Kalksandstein.

Nähere Details zu den Materialien folgen.

Bitte beachten: Die Dateianhänge werden in der Vorschau möglicherweise in verkehrter Reihenfolge gelistet. Die Bilddateien mit Kommentaren müssen also vermutlich von unten nach oben betrachtet und gelesen werden.
Dateianhänge
Kalksteinbearbeitung8 600x337,5 px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 8: Trockenes Glattschleifen der Kalksteinoberfläche mit einem Stück Sandstein (Bruchstück; Ibbenbürener Sandstein).
Kalksteinbearbeitung7 600x337,5 px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 7: Glattschaben der abgedechselten Kalksteinoberfläche mit einem Bruchstück von Flint.
Kalksteinbearbeitung6 600x337,5 px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 6: Abdechseln der Kalksteinoberfläche mit einer Dechsel mit kupferner Klinge aus modernem industriellem Stangenkupfer. Der Schneidenbereich und die Wangen der Dechselklinge wurden mit einem Schlagstein kaltgeschmiedet und anschließend zum Entspannen (nach Stocks) erhitzt (Lötlampe). Ob die anschließende Entspannung des Kupfermaterials durch Erhitzung Auswirkung auf die Qualität der kupfernen Klinge (Vermeidung von Rissbildung bei Verwendung an Steinmaterialien; Auswirkungen auf die Härte der Schneide) hatte, konnte bisher aufgrund fehlender Laborbedingungen nicht bewertet werden (gleiches gilt für den bereits in Abb. 3 u. 4. gezeigten kupfernen Flachmeissel). An den im Dechselkopfbereich gegabelten Schaft aus Holz wurde die Dechselklinge mit handelsüblichem modernem Klempnerhanf gewickelt.
Kalksteinbearbeitung5 600x337,5 px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 5: Abbossieren des entstandenen Bossens mit dem Schlagstein.
Kalksteinbearbeitung4 600x337,5 px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 4: Allmähliches Anlegen der Randschläge zum Aufziehen einer Fläche am Kalkstein.
Kalksteinbearbeitung 3 600x337,5 px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 3: Anlegen von Randschlägen am Kalkstein mit einem im Schneidenbereich kaltgeschmiedeten Flachmeissel aus modernem industriellem Stangenkupfer.
Kalksteinbearbeitung 2 600x337,5 px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 2: Einebnen der Kalksteinoberfläche mit einem Schlagstein in Flusskieselform (genauere Materialbestimmung bisher nicht möglich).
Kalksteinbearbeitung 1 600x337,5 px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 1: Vorbereitung eines Stücks Baumberger Kalksandstein für die Versuchsreihe.
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Historische Steinbearbeitung nach altägyptischen Vorbildern

Beitragvon Sculpteur » 13.10.2022 11:29

Weichgesteinsbearbeitung 2: Hieroglyphe in Kalkstein

Quelle [YC0,V3]:
https://www.youtube.com/watch?v=mYAUoyK-1lQ

Diese angehängte Bilderserie erläutert die Einarbeitung einer kleinen, einfach geformten Hieroglyphe in Kalkstein (Baumberger Kalksandstein, siehe [Wg1]) mit Flint-Abschlägen, kleinem Kupfermeissel und kleinem (leichtem) Knüpfel.
Die Hieroglyphe wurde durch Zurücksetzen der Hieroglyphenfläche in den Kalkstein eingearbeitet (scharfnutiges negatives Flachornament). Auf die für das Alte Ägypten typische Art und Weise, Hieroglyphen aufwandsbedingt (je nach Gesteinsart) in der Innenfläche zur Hieroglyphenmitte hin aufgewölbt stehen zu lassen, habe ich in dieser beispielhaften Versuchsreihe verzichtet, um detailiierter die Möglichkeiten der scharfnutigen Eckkonfliktausarbeitung zu erproben.
Dateianhänge
Hieroglyphe in Kalkstein13 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 14: Nahaufnahme der guten Sichtbarkeit der Hieroglyphe im Streiflicht. Bearbeitungstechnisch war die Versuchsreihe ein Erfolg. Eine noch feinere Ausformung der Hieroglyphe durch feines und häufiges Nachschärfen der Werkzeuge und Nachschaben wäre möglich gewesen. In der Versuchsreihe wurde darauf jedoch aus Zeitgründen und logistischen Gründen verzichtet.
Hieroglyphe in Kalkstein12 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 13: Fernwirkung der Hieroglyphe: Auch auf einige Meter Entfernung ist die fertige Hieroglyphe durch Einwirken von Streiflicht trotz fehlender (und für das Alte Ägypten typischer) Ausmalung gut erkennbar.
Hieroglyphe in Kalkstein11 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 12: Feine Ausarbeitung der innenliegenen spitzwinkligen Steilnutungen der Hieroglyphe mit dem winzigen Flintabschlag unter Zuhilfenahme des Knopfs des Knüpfelstiels. Der Knüpfelstiel wurde hier für das Werkzeug aus Flint antreibend verwendet.
Hieroglyphe in Kalkstein10 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 11: Nachschaben der Steilnutungen mit dem kleinen, scharfkantigen Flintabschlag.
Hieroglyphe in Kalkstein9 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 10: Feinausarbeitung der innenliegenden steilnutigen Eckkonflikte der Hieroglyphe mit dem winzigen Flintabschlag. In diesem Arbeitsschritt ließ sich beobachten, dass sich Feinstausarbeitungen wie Eckkonflikte im Kalkstein mit dem Flintbschlag aufgrund der höhreren Standzeit der Schneide des Flintabschlags im Vergleich zum Kupfermeisselchen ein wenig besser bearbeiten ließen, als mit dem Kupfermeisselchen, das häufiger nachgeschärft werden musste. Der Flintabschlag wies insgesamt auch eine wesentlich dünner ausgeformte und damit schärfere Schneide aus als das im Dickenquerschnitt dickere Kupfermeisselchen. Somit war es im Vergleich mit dem winzigen Flintabschlag schwieriger, entsprechend für Feinausarbeitungen geeignete Schneidenbereiche durch Kaltschmiedung und Nachschärfung auf einem Stück Hartgestein am Kupfermeisselchen zu erzeugen.
Hieroglyphe in Kalkstein8 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 9: Nachschaben der Steilnuten mit dem größeren Flintabschlag an den mit diesem Werkzeug (bzw. Halbzeug) zugänglichen Bereichen der Hieroglyphe.
Hieroglyphe in Kalkstein7 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 8: Einsetzen der steilnutigen Kantenbereiche der Hieroglyphe mit dem Kupfermeisselchen. Das Kupfermeisselchen eignete sich auch hervorragend zum Abtragen der zurückgelegten Hieroglyphenfläche mit Einsetzschlägen (steilwinklig zur bearbeiteten Fläche geführter Meissel).
Hieroglyphe in Kalkstein6 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 7: Alternatives Erproben der Einarbeitung der Hieroglyphe mit einem kleinen Kupferflachmeisselche aus modernem industriellen Stangenkupfer. In diesem Arbeitsschritt erweist sich die durch die Kaltschmiedung des Kupfermaterials bedingte Ausformung der Schneide des Flachmeisselchens als Vorteil (Ausformung spitzwinkliger Schneideneckbereiche).
Hieroglyphe in Kalkstein5 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 6: Bearbeitung der Hieroglyphe mit dem größeren Flintabschlag. Selbst mit dem unförmigen und im Vorfeld nicht sonderlich bearbeiteten Flintabschlag (Flintbruch) lassen sich die anzuarbeitenden steilnutigen Kantenbereiche der Hieroglyphe einigermaßen gut anlegen.
Hieroglyphe in Kalkstein4 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 5: Einschaben der Hieroglyphenkontur mit dem winzigen Flintabschlag. Auch hier ist eine gute Stabilität und hohe Standzeit des Flintabschlags festzustellen, die auch auf die Weichheit des bearbeiteten Materials zurückzuführen ist, sich jedoch auch aus der unkonventionellen Form des verwendeten Flintabschlags ergibt. Nur winzige Schneidenbereiche brachen bei der Bearbeitung des Kalksteins gelegentlich aus dem Schneidenbereich des Flintabschlag aus. Der Flintabschlag konnte durch nachretuschieren mit einem kleinen Schlagstein auf einem als "Amboß" verwendeten Hartgesteinsbrocken (in der Bildserie nicht gezeigt) auf simple Art und Weise in sehr kurzer Zeit nachgeschärft werden.
Hieroglyphe in Kalkstein3 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 4: Freihändiges Einkratzen der Hieroglyphenkontur mit einem winzigen, einfach geformten Abschlag von Helgoländer Flint (Flintbruch).
Hieroglyphe in Kalkstein2 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 3: Abschaben der mit dem Schlagstein angelegten kleinen Fläche mit einem einfach geformten Abschlag von Helgoländer Flint (Flintbruch). Ziel dieser Versuchsreihe war es u.a., mit relativ wahllos geformten Flintwerkzeugen den gewünschten Bearbeitungserfolg am Kalkstein zu erzielen. Die unkonventionelle Form des Abschlags erzeugte eine relativ hohe Standzeit des Flints und verhinderte ein Zerbrechen des Abschlags beim Bearbeiten des Kalksteins.
Hieroglyphe in Kalkstein1 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 2: Einebnen eines kleinen Oberflächenbereichs an einem vorbereiteten Stück Baumberger Kalksandstein (Werkstück WS/2) mit einem kleinen handlichen Schlagstein in Flußkieselform (exaktere Materialeingrenzung des Schlagsteins bisher nicht möglich).
Meretsegerbooks1 637_16170_full  450x337,5px.jpg.jpg
Bildrechte: (C) Meretsegerbooks, Paris; gepostet 2022; mit freundlicher Erlaubnis.

Abb. 1: Altägyptische Hieroglyphen in weichem Steinmaterial (genaue Materialbestimmung ist mir bisher unbekannt). [Quelle und Bildrechte: Meretsegerbooks, Paris; mit freundlicher Erlaubnis].
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Historische Steinbearbeitung nach altägyptischen Vorbildern

Beitragvon Sculpteur » 13.10.2022 11:47

Weichgesteinsbearbeitung 3: Erhabene Hieroglyphe in Kalkstein

Quelle [YC0,V4]:
https://www.youtube.com/watch?v=mYAUoyK-1lQ

In dieser Versuchsreihe sollten die Möglichkeiten erprobt werden, eine erhabene Hieroglyphe (Flachrelief) an Kalkstein in Orientierung an den Werkzeugen, Mitteln und Methoden, die den Alten Ägyptern zur Verfügung standen, anzuarbeiten.
Auf eine anschließende Feinbearbeitung der erfolgreich angearbeiteten Hieroglyphe wurde aus Zeitgründen und logistischen Gründen verzichtet. Die abschließende oberflächengestaltung der Hieroglyphe wäre wesentlich präziser und plastischer möglich gewesen.

Stocks hat in diesem Bereich bereits einfach gestaltete, kleine Versuche durchgeführt und veröffentlicht, ist in diesem Bereich vermutlich aufgrund fehlender Erfahrungen bisher (nach dem, was mir über Stocks Arbeiten bekannt ist) jedoch nicht ins Detail gegangen.

Zur Abfolge der in diesen Beiträgen gezeigten Versuchsreihen: Die Versuchsreihen weisen nicht sämtlich stringente Abfolgen im Hinblick auf die tatsächlich erfolgten gefilmten Arbeitsabfolgen des Gesamtprojekts auf, sondern sind nachträglich nach bearbeiteten Materialien sortiert. Deshalb kann es vorkommen, dass die Ausformung und der Abnutzungsgrad von Werkzeugen von Beitrag zu Beitrag in der Logik der Aufeinanderfolge voneinander abweichen können.

Nachempfunden ist die in dieser Versuchsreihe hergestellte Hieroglyphe künstlerischen Studien zu altägyptischen Grabausschmückungen (siehe auch [Wg5a u. 5b]).
Dateianhänge
Hieroglyphe Horusfalke in Kalkstein 19 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 20: Die grob angelegte Hieroglyphe in Horusfalkenform. Auf dieser Bearbeitungsstufe musste die Versuchsreihe aus zeitgründen und logistischen Gründen abgebrochen werden. Abschließend wären an der Hieroglyphe noch eine feinere Ausarbeitung der Formen und Konturen mit entsprechend dafür hergestellten Werkzeugen und eine entsprechende Bemalung notwendig, die aufgrund der Gesamtbedingungen der durchgeführten Steinbearbeitungsexperimente bisher nicht möglich war.
Hieroglyphe Horusfalke in Kalkstein 18 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 19: Weiteres feines Nachschaben der Steilnutungen mit dem Flintstück.
Hieroglyphe Horusfalke in Kalkstein 17 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 18: Nachschaben der Steilnutungen mit dem in vorherigen Beiträgen bereits gezeigten unförmigen Stück Flint (Flintbruch).
Hieroglyphe Horusfalke in Kalkstein 16 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 17: Einstelzendes Nachsetzen der Steilnuten mit dem kleinen Kupfermeissel.
Hieroglyphe Horusfalke in Kalkstein 15 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 16: Detailliertere scharfnutige Nachbearbeitung der Hieroglyphenkontur mit dem kleinen kupfernen Meissel.
Hieroglyphe Horusfalke in Kalkstein 14 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 15: Nachschaben der abgedechselten Kalksteinoberfläche mit dem breiten kupfernen Flachmeissel.
Hieroglyphe Horusfalke in Kalkstein 13 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 14: Abdechseln der abbossierten Kalksteinoberfläche mit der bereits in vorherigen Beiträgen gezeigten Dechsel mit kupfernem Blatt.
Hieroglyphe Horusfalke in Kalkstein 12 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 13: Feines Abtragen des Bossens mit dem Schlagstein. Es entstand die markant typische Oberflächenstruktur, die als Indikator für die Bearbeitungsart eines Kalksteins mit der angewendeten Methode dienen kann.
Hieroglyphe Horusfalke in Kalkstein 11 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 12: Abtragen des einzuebnenden überschüssigen, durch die Bearbeitung neben der Hieroglyphenfläche entstandenden Bossens mit einem Schlagstein (Flusskiesel), der aus einem deutlich härteren Material als der bearbeitete Kalkstein bestand.
Hieroglyphe Horusfalke in Kalkstein 10 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 11: Gegenbeizen der Nutung in der Hieroglyphenfläche.
Hieroglyphe Horusfalke in Kalkstein 9 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 10: Anbeizen einer formkonturierenden Nutung in der Hieroglyphenfläche mit dem kleinen Kupfermeissel.
Hieroglyphe Horusfalke in Kalkstein 8 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 9: Zwischenzeitliches (kaltes) Nachschmieden und Nachschärfen des kleinen Kupfermeissels. Bei Verwendung des kleinen Kupfermeissels in dieser Versuchsreihe machten sich deutliche Abnutzungs- und Verformungsspuren am Kupfermeissel bemerkbar, die gleichzeitig als Indikator für die Bearbeitungsmethode und das bearbeitete Material dienen können (typisch sichelförmige Deformierung der Kupfermeisselschneide und seitliche Auswetzungen am Meisselschaft im Schneidenbereich).
Hieroglyphe Horusfalke in Kalkstein 7 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 8: Feineres Anhlegen des Hieroglyphenumrisses mit dem kleinen kupfernen Flachmeissel.
Hieroglyphe Horusfalke in Kalkstein 6 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 7: Anlegen der groben Umrissform der erhaben anzulegenden Hieroglyphe mit dem Flachmeissel.
Hieroglyphe Horusfalke in Kalkstein 5 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 6: Erstes Anlegen eines Randschlags zum Absetzen der Kalksteinoberfläche mit dem breiten und langen kupfernen Flachmeissel aus modernem industriellem Stangenkupfer, der in vorherigen Beiträgen bereits gezeigt wurde.
Hieroglyphe Horusfalke in Kalkstein 4 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 5: Vorbereiten der Werksituation mit benötigten vorbereiteten und zu erprobenden Werkzeugen. Die kleine Dechsel im Bild erwies sich als ungeeignet, weshalb das winzige ursprünglich als Dechselblatt konzipierte Kupferblatt kurzerhand zum (etwas zu kurz gestalteten und daher etwas schwierig handzuhabenden) Mini-Kupfermeissel umfunktioniert wurde.
Hieroglyphe Horusfalke in Kalkstein 3 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 4: Dokumentarisches messtechnisches Erfassen des Werkstücks mit aufgezeichneter Hieroglyphe. Große Quadrate am Messwinkel = Inches (je 2,54 cm), kleine Quadrate am Messwinkel = Zentimeter.
Hieroglyphe Horusfalke in Kalkstein 2 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 3: Weiteres Nachzeichnen der Hieroglyphenkontur.
Hieroglyphe Horusfalke in Kalkstein 1 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 2: Erstes Nachzeichnen einer vorbereiteten Kontur einer Horusfalkenfigur auf einem Stück Kalkstein (Baumberger Kalksandstein; Werkstück WS/1) mit Zeichenkohle für die Anarbeitung einer erhabenen Hieroglyphe (Flachrelief). Bei dem Werkstück handelt es sich um das in der ersten Versuchsreihe an Kalkstein bearbeitete Werkstück WS/1, auf das eine Fläche aufgezogen wurde.
Meretsegerbooks2 98_10883_full 450x337,5px .jpg.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 1:Altägyptische Hieroglyphen in weicherem Steinmaterial. Exakte Bestimmung der Gesteinsart ist mir bisher unbekannt. Fundsituation kann ggf. ermittelt werden [Quelle: Meretsegerbooks, Paris].
Zuletzt geändert von Sculpteur am 26.11.2022 12:03, insgesamt 7-mal geändert.
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Re: Historische Steinbearbeitung nach altägyptischen Vorbild

Beitragvon Sculpteur » 13.10.2022 12:02

Hartgesteinsbearbeitung 1: Granit ritzen
Diese Bilderserie dokumentiert den in der nachvollziehenden Betrachtung der Möglichkeiten der manuellen Steinbearbeitungsmethoden nach (z.B.) altägyptischen Vorbildern obligatorischen Versuch, ein Hartgestein mit einem Stück Flint zu ritzen.
Die Alten Ägypter verarbeiteten laut Stocks Hornstein zu bestimmten Kathegorien von Werkzeugen, die nicht nur für die Steinbearbeitung, sondern auch im Bereich der Holzbearbeitung und stellenweise in der Metallbearbeitung Anwendung fanden [Stocks, B1]. Aufgrund der Beschaffungsschwierigkeiten von originalem ägyptischem Hornstein wurde im Experiment auf Helgoländer Flint (Helgoländer Feuerstein) [Wg4] ausgewichen.
Dateianhänge
Hartgesteinsbearbeitung Granit ritzen6 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 6: Die fertig angeritzte Kontur.
Hartgesteinsbearbeitung Granit ritzen5 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 5: Die allmähliche Entstehung einer Kontur durch das Anritzen.
Hartgesteinsbearbeitung Granit ritzen4 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 4: Weitere Detailaufnahme des Anritzversuchs.
Hartgesteinsbearbeitung Granit ritzen3 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 3: Deteialaufnahme des Anritzversuchs.
Hartgesteinsbearbeitung Granit ritzen2 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 2: Es zeigte sich, dass das Anritzen des Granits mit dem Flintabschlag unter gewissen Schwierigkeiten möglich war. Mit ein wenig Übung gelang die Handhabung des Flintabschlags. Zu beobachten war bereits nach Anritzen einer kurzen Strecke, dass der Verschleiß an der Flintschneide mit der Standzeit eines in der modernen Hartgesteinsbearbeitung (für hochglanzpolierte Hartgesteinsoberflächen) eingesetzten Diamantritzers nicht zu vergleichen ist. Dennoch wies die Flintschneide eine - angesichts der Härte des damit bearbeiteten Hartgesteinsmerials - relativ hohe Standzeit auf. Das Nachschärfen des als Ritzer verwendeten Abschlags aus Flint war unproblematisch und mit simplen Methoden rasch durchzuführen (Nachretuschieren mit Schlagstein auf Hartgesteinsunterlage).
Hartgesteinsbearbeitung Granit ritzen1 600x337,5px.jpg
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Abb. 1: Anritzversuch eines Granits (Impala, hochglanzpoliert, feinkörnig, kleine Feldspate) mit einem winzigen Abschlag von Helgoländer Flint. Es wurde bewusst eine mit modernen Mitteln hochglanzpolierte Hartgesteinsoberfläche gewählt, um den Anritzversuch besonders gut sichtbar dokumentieren zu können.
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Historische Steinbearbeitung nach altägyptischen Vorbildern

Beitragvon Sculpteur » 13.10.2022 12:04

Hartgesteinsbearbeitung 2: Granitoberfläche anpicken
In dieser Versuchsreihe wurde die Anpickung der Oberfläche eines hochglanzpolierten Finnischen Granits im Hinblick auf die gleichmäßige Ausbildung einer Oberflächenstruktur erprobt. Der verwendete Finnische Granit ist ein Migmatit (siehe [Wg7]); hier im Versuch ein sehr feinkörniges Hartgesteinsmaterial mit sehr kleinen Feldspaten und darum im Vergleich zu Graniten mit großen Feldspaten wie dem Assuan-Granit (auch häufig Rosengranit genannt, siehe [Wg8]) und seiner europäischen Varietät Libreccer Granit (Bezugsquelle: Tschechien) sehr zäh und entsprechend schwierig zu bearbeiten. (Die Dokumentation der Bearbeitungsversuche des Libreccer Granits ist evtl. für spätere Beiträge in diesem Thema geplant).
Dieser Versuchsreihe im Bereich der Hartgesteinsbearbeitungs gingen bereits umfangreiche Versuchsreihen voraus, die von der Logik der Erläuterung der dokumentarischen Arbeitsschritte-Abfolge her jedoch dieser Versuchsreihe nachfolgen. Wesentliche Gründe für die hier nicht stringente Dokumentation der Versuchsreihen waren die Bedingungen des filmischen Arbeitens selbst und logistische Gründe. Diese Versuchsreihe wurde jedoch auch "zwischengeschoben", um eine Erholungsphase für den Experimentator von den zuvor erfolgten, körperlich teilweise stark belastenden vorherigen Versuchsreihen zur Bearbeitung von Hartgestein zu ermöglichen.
Dateianhänge
Hartgesteinsbearbeitung Granit Anpicken5 600x337,5px.jpg
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Abb. 8: Der fertig abgepickte Oberflächenbereich der Hieroglyphe in Fernwirkung. Der Arbeitsschritt des Abpickens einer Gesteinsoberfläche (gilt sowohl für Weichgestein als auch Hartgestein) kann als einer der wesentlichen ersten Arbeitsschritte für die Herstellung altägyptischer Hieroglyphen verstanden werden.
Auf ein vollständiges Anpicken der Hieroglyphenoberfläche wurde bewusst verzichtet, um das Werkstück für nachfolgende vergleichende Versuchsreihen weiterzuverwenden.
Hartgesteinsbearbeitung Granit Anpicken4 600x337,5px.jpg
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Abb. 7: Die allmählich entstehende Oberflächenabpickung auf der Granitoberfläche mit sehr fein ausgeformter Struktur. Die Ausformung der abgepickten Oberflächenstruktur war hier abhängig vom bearbeiteten Material, von den hierfür verwendeten Werkzeugen sowie der Disposition und Arbeitsweise des Anwenders (körperliche Voraussetzungen, angewendete Schlagtechniken; Erfahrung). Eine genauere (mikroskopische) Untersuchung der entstandenen Oberflächenstruktur, die als Indikator und Marker für die Eingrenzung der Erzeugung von entsprechenden Oberflächen an z.B. altägyptischen Artefakten dienen kann und Rückschlüsse auf verwendete Werkzeuge und Arbeitstechniken liefern kann, war aus logistischen und finanziellen Gründen bisher nicht möglich.
Hartgesteinsbearbeitung Granit Anpicken3 600x337,5px.jpg
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Abb. 5: Alternatives erproben des Anpickens der Granitoberfläche mit dem Flintabschlag unter Verwendung eines kleinen kugeligen Flusskiesels zum Antreiben des Flintabschlags. Es war zu beobachten, dass das Antreiben mit dem Schlagstein den Abpickungserfolg erhöhte. Damit einhergehend stiegen jedoch auch Verschleiß und Abnutzung sowohl am Flintabschlag als auch am Schlagstein. Es kann daraus gefolgert werden, dass mit Schlagsteinen angetriebene Flintabschläge zum Anpicken von Hartgesteinsoberflächen einen entsprechend höheren Bedarf an Flintabschlägen (bzw. ähnlichen Materialien; je nach Materialeigenschaften) erfordern [siehe auch: Stocks, 2013].

Abb. 6: Wechsel wieder zum gelenkschonenderen Holzknüpfel für das Antreiben von Flintabschlägen (es wurden in dieser Versuchsreihe mehrere verschieden geformte Flintabschläge erprobt und verbraucht). Die Anwendung des Holzknüpfels erforderte aufgrund des Gewichts und der Materialeigenschaften des Knüpfels einen höheren Kraftaufwand ("gedrückte" Schläge). Die gute Ausgewichtung im Hinblick auf das Gewicht und die Materialeigenschaften eines Antreibenden Werkzeugs spielen im Hinblick auf die Gesundheit von Anwender*innen bei dieser Art der Gesteinsbearbeitung eine sehr große und wichtige Rolle (große Gefahr z.B. für Sehnenüberlastung und die Ausbildung von Sehnscheidenentzündungen, bzw. Karpaltunnelsyndromen).
Bei jeder erprobten Methode (Verwenden von Holzknüpfel und alternatives Verwenden eines Schlagsteins zum Antreiben der Flintabschläge) entstand eine jeweils markante Durchmischung aus abgetragenem Gesteinsmaterial (Mischung aus Staub, Körnchen und feinen bis feinsten Splittern vom Bearbeiteten und vom für die Bearbeitung verwendeten Material). In der mikroskopischen Untersuchung dürften solche Gesteinsbruchmischungen sehr aufschlussreich im Hinblick auf die Untersuchung angewendeter altägyptischer Steinbearbeitungen (und die anderer antiker und vorantiker Kulturen) sein.
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Abb. 4: Erstes Anpicken der hochglanzpolierten Granitoberfläche mit einem einfach geformten Abschlag aus Helgoländer Flint. Angetrieben wurde der Flintabschlag mit einem bereits stark verschlissenen kleinen Holzknüfpel aus Weißbuche. Der Versuch, die Oberfläche des Granits auf diese Art und Weise gleichmäßig anzupicken, erweist sich als erfolgreich. Diese Arbeitsmethode erzeugt einen hohen Verschleiß am Flintabschlag und auch am Holzknüpfel; ist jedoch gelenkschonender. Die einfache Form des Flintabschlags erwies sich im Hinblick auf die Standzeit des Flintwerkzeugs als vorteilhaft. Die Form des Abschlags ergab sich dabei in der Abnutzung während des Abpickens teilweise von selbst. Durch permanentes (bildhauereitypisches) Drehen des Knüpfels konnte der Verschleiß am Küpfel gleichmäßig verteilt werden, was eine zu unförmige Knüpfelform auf Dauer verhinderte. Durch permanentes Drehen des Flintabschlags ergaben sich am Abschlag, bedingt durch die auch stark durch Absplitterungen am Flintmaterial verursachte Abnutzung kontinuierlich neue scharfkantige Bereiche, die das Granitmaterial beim Antrieb des Abschlags gut angriffen.
Hartgesteinsbearbeitung Granit Anpicken1 600x337,5px.jpg
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Abb. 3: Ein vorbereitetes Stück finnischer Granit (Werkstück HS/1) mit industriell hergestellter hochglanzpolierter Oberfläche. Auf die Oberfläche des Granits wurde mit Abtönfarbe die abzuarbeitende Fläche einer Hieroglyphe nach altägyptischem Vorbild aufgebracht ("Feder-Hieroglyphe").
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Bildrechte: (C) Meretsegerbooks, Paris]; mit freundlicher Genehmigung; hier hochgeladen 2022

Abb.2: Aufnahme von in Gesteinsoberfläche eingepickten altägyptischen Hieroglyphen. (Das Material des Felsbrockens ist mir bisher unbekannt; zeitliche Einordnung z.Zt. nicht möglich. Fundinformationen für Bildquelle können aber ermittelt werden). [Quelle: Meretsegerbooks, Paris]
Meretseegerbooks 80_10022_full.jpg
Bildrechte: (C) Meretsegerbooks, Paris]; mit freundlicher Genehmigung; hier hochgeladen 2022

Abb.1: Detailaufnahme von in Gesteinsoberfläche eingepickten altägyptischen Hieroglyphen. (Das Material des Felsbrockens ist mir bisher unbekannt; zeitliche Einordnung z.Zt. nicht möglich. Fundinformationen für Bildquelle können aber ermittelt werden). [Quelle: Meretsegerbooks, Paris]
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Historische Steinbearbeitung nach altägyptischen Vorbildern

Beitragvon Sculpteur » 13.10.2022 17:02

Metallwerkzeugerprobung an Hartgestein:

Quelle [YC0,V1]:
https://www.youtube.com/watch?v=F4zxgprHhAY

Diese Bildreihe gibt Einblick in eine Versuchsreihe, in der Werkzeuge aus 3 verschiedenen Metallarten an einem Stück Finnischem Granit erprobt wurden.

Das Thema "Metallwerkzeuge in der Altägyptischen Steinbearbeitung" wird sehr umfangreich und breit diskutiert. Auf dieses spezielle und breit diskutierte Thema gehe ich evtl. in Folgebeiträgen an anderer Stelle ein.

Mit der folgenden Versuchsreihe kann ich mich auf Stocks bereits erzielten Erkenntnisse beziehen [siehe Stocks, B1], die auch durch die von mir im Jahre 2018 (oder 2019) durchgeführte Versuchsreihe quasi bestätigt wurden.
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Abb. 20: Die fertiggestellte Feder-Hieroglyphe in Fernwirkung bei hellem Sonnenlicht. Die Bearbeitungsqualität der Granitbearbeitung ist nicht repräsentativ, da aus filmischen Gründen alle Arbeitsschritte sehr schnell ausgeführt werden mussten. Am fertigen Stück ist sehr gut der bewusst erzeugte Unterschied zwischen der mit dem Flint-Abschlag hergestellten Pickung und der anschließenden bildhauerischen Bearbeitung mit modernen Werkzeugen und Bearbeitungsmethoden (Pressluftbearbeitung) zu erkennen.
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Abb. 19: Nachziehen der vorgebeizten Federstränge mit dem per Pressluft-Schrifthammer geführten Flachmeissel.
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Abb. 18: Detailaufnahme des Anbeizens der Federstränge mit dem händisch angetriebenen Schriftmeissel (angetrieben wurde mit dem händischen Schrifthammer mit rundem Eisenkopf).
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Abb. 17. Kurze Demostration des manuellen Vorbeizens der Federstränge mit einem Schrifthammer mit rundem Eisenkopf für die manuelle Handhabung. Presslufthammer-Schriftmeissel dürfen über längere Zeit keinesfalls auf diese Art und Weise verwendet werden, da sich auf diese Art und Weise der Bolzenschaft, derr in den Schrifthammer eingeführt wird, verformt und den Meissel für den Einsatz im Presslufthammer unbrauchbar macht. Hier im Versuchsablauf wurden auf diese Art und Weise jedoch ausnahmesweise wenige Schläge ausgeführt, um die Materialbearbeitung für Vergleiche zwischen den verwendeten Werkzeugen eindeutig zu halten. Die wenigen auf diese Art und Weise ausgeführten Schläge haben den Einführbolzen des Schriftmeisselschafts nicht beschädigt.
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Abb. 16: Einarbeiten der Nutung des "Federkiels" der Hieroglyphe in Federnform mit dem schrifthammergetriebenen Flachmeissel.
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Abb. 15: Kurzzeitige Verwendung des Spitzeisen-Meisseleinsatzes für den Schrifthammer. Üblicherweise werden damit Flächen abgespitzt, bevor sie wahlweise einer feineren Bearbeitung zugeführt werden können. Die Spitze des Spitzeisens brach allerdings - wie bereits erwähnt - nach kurzer Zeit aus, was den Meissel unbrauchbar machte (die Standzeit des Hartmetalleinsatzes des Meißels aus WIDIA; beduetet "WIe DIAmant" war durch häufiges Nachschärfen vor Beginn der Versuchsreihe aufgebraucht). Da das Zeitfenster für die eigentliche Steinbearbeitung aus logistischen und filmischen Gründen relativ klein war, musste im weiteren Verlauf auf das Abspitzen der zu bearbeitenden Fläche mit einem Spitzeiseneinsatz verzichtet werden. Die anzuarbeitende Fläche wurde schließlich unter späterer ausschließlicher Nutzung des Flachmeissels fertiggestellt, was nicht unbedingt üblich und sinnvoll ist, jedoch am Finnischen Granit keine wesentlichen Beeinträchtigungen darstellte.
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Abb. 14: Weitere Detailaufnahme des Anarbeitens der Nut mit dem Schrifthammer mit Flachmeissel. Binnen 1 bis 2 Minuten ist die gewünschte einseitige Nutung so bei entsprechender Erfahrung angearbeitet. (Aus Zeitgründen wurde beim Filmen auf das durchaus übliche sog. "Gegenbeizen" verzichtet, das Ausplatzungen auf der Gegenseite der Nut verhindern soll, die tief in die Hartgesteinsfläche ziehen und eine Keilnutung (je nach bearbeitetem Material und Materialqualität) stark verunstalten können. Zurückzuführen ist dies auf die u.A. auf die starke Oberflächenspannung des hochglanzpolierten Granitmaterials und die Arbeitsweise (zu kraftvolles EIndringen mit dem pressluftgetriebenen Meissel in das Material.
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Abb. 13: Detailaufnahme der Granitbearbeitung mit dem mit Widia-Flachmeissel bestückten Schrifthammer. Bereits nach wenigen Durchzügen lässt sich die angestrebte Kante der Kontur sehr fein und linienpräzise fertigstellen. (Üblicherweise wird eine hochglanzpolierte Granitoberfläche entlang einer anzuarbeitenden Kontur mit einem Diamantritzer stark vorgeritzt, um unschöne Abplatzungen entlang einer Kontur zu vermeiden (je nach Material können ungeritzte Konturen je nach Arbeitsweise mit einem Schrifthammer beim Anbeizen zu relativ großen Ausplatzungen entlang einer angebeizten Nut führen.
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Abb. 12: Der Pressluftmeissel arbeitete sich wie erwartet sehr rasch durch das Granitmaterial. Bei präziser Führung des meisselbestückten Schrifthammers (was entsprechende Erfahrung erfordert) lassen sich sehr präzise und feine Oberflächenbearbeitungen sehr rasch ausführen.
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Abb. 11: Erstes ziehen eines Randschlags (sog. "Anbeizen") mit dem Pressluftmeissel (sog. Schrifthammer). Hinweis: Der Anschliffwinkel des Pressluftmeissels muss innerhalb gewisser Grenzen auf das zu bearbeitende Material angepasst werden, ansonsten können Stücke aus dem Meiselschneidensegmet aus Widia ausbrechen oder auch das gesamte Widia-Segment gespalten werden. Es gibt diverse Möglichkeiten, Meissel für die Steinbearbeitung im Hinblick auf den Anschleifwinkel etc. zu schärfen. Ein ungefährer Richtwert für Meissel für die Hartgesteinsbearbeitung liegt bei etwa 60° (bei beidseitigem Anschliff). Der hier verwendete Meissel war etwas steilwinkliger angeschliffen, um eine raschere Bearbeitung des Materials aus filmischen und logistischen Gründen zu ermöglichen.
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Abb. 10: Auch ein Widia-Spitzeisen wurde für die Pressluftbearbeitung des Finnischen Granits verwendet. Im Verlauf der im folgenden beschriebenen Versuchsreihe stellte sich jedoch heraus, dass es bereits zu stark abgearbeitet war, weshalb die Spitze des Spitzeisens während der Granitbearbeitung rasch ausbrach (dieses Vorkommnis stellt i.d.R. keine Besonderheit dar, sondern zeigt lediglich auf, dass die Standzeit eines Presslufthammermeissels aufgebraucht ist, es sei denn, der Presslufthammermeissel wurde unsachgemäß verwendet).
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Abb. 9: Anschließende Anwendung eines handelsüblichen modernen Pressluftmeissels (sog. Schriftmeissel) für die Hartgesteinsbearbeitung. Der Meisselschaft aus weichem Stahl ist mit einem eingelöteten Widia-Segment bestückt (WIDIA = WIe DIAmant). Widia ist eine gesinterte, sehr harte Metalllegierung entsprechender chemischer Zusammensetzung (Zusammensetzung liegt aktuell nicht vor und muss noch recherchiert werden).
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Abb. 8: (rechts vom Zeigefinger:) Die Stelle am Finnischen Granit, die mit dem Kupfermeissel in aufeinanderfolgenden Schlagserien kurzzeitig intensiv traktiert wurde, was zu einer raschen und starken Verformung der Meisselschneide führte. (Links vom Zeigefinger:) Die in der zuvor erfolgten Bearbeitung mit dem Spitzeisen an der Granitoberfläche erzeugte Abarbeitung. In der linken unteren Ecke des Bildes ein kleiner Flächenbereich der zuvor durch Abpickung mit einem Abschlag aus Helgoländer Flint erzeugten Oberflächenstruktur des Granits.
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Abb. 7: Die Resultate der Erprobung des Kupfermeissels am Granit: Der Kupfermeissel verformte sich während der wenige Schlagserien umfassenden Erprobung binnen kürzester Zeit (sehr wenige Minuten) sehr stark. Die Schneide des Kupfermeissels wurde damit in kürzester Zeit im Sinne eines Meissels unbrauchbar.
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Abb. 6: Zunächst mit dem kleinen Holzknüpfel aus Weißbuche ausgeführte Stelzschläge mit dem Kupfermeissel. Anschließende Erprobung des Kupfermeissels am Granit durch Antreiben mit einem Eisenfäustel (1 Kg) (in dieser Bildserie nicht dargestellt).
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Abb. 5: Erprobung des bereits für die Kalksteinbearbeitung verwendeten kaltgeschmiedeten Flachmeissels aus modernem industriellem Stangenkupfer am Finnischen Granit.
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Abb. 4: Der ähnliche Versuch wie in Abb. 1 bis 3 erläutert. Diesmal unter Verwendung eines nachschmiedebedürftigen schmalen schmiedeeisernen Schlageisens. Nach einigen Stelzschlägen, angetrieben mit dem kleinen, in vorherigen Versuchsreihen bereits gezeigten Holzknüpfel sind keine relevanten Anarbeitungsresultate an der Granitoberfläche auszumachen. Auch der alternative Versuch, den Meissel mit einem eisernen Fäustel (ca. 1 Kg) anzutreiben, führte zu keinem relevanten Anarbeitungserfolg am Granit. Es war insgesamt lediglich zu beobachten, dass sich die Schneide des schmiedeeisernen Meissels während der beschriebenen Verwendung stark abnutzte (Verformung), was ein Indiz dafür war, dass sie nicht gehärtet war und demnentsprechend für die Bearbeitung des Granits völlig ungeeignet war. Im Bild sind so gut wie keine Abarbeitungen an der Granitoberfläche auszumachen. Eine mikroskopische Untersuchung der Granitoberfläche hätte aufgezeigt, dass der schmiedeeiserne Meissel an der Granitoberfläche nahezu keine Spuren hinterlassen hat. Leider war eine Makroaufnahme der Oberfläche des Granits und der Meisselschneide aus technischen und finanziellen Gründen bisher nicht möglich.
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Abb. 3: Eine kleine und in kurzer Zeit durchgeführte Serie von Schlägen mit dem nachschmiedebedürftigen Spitzeisen auf die Oberfläche des Finnischen Granits (siehe auch Abb. 1) zeigen rasch auf, dass das Spitzeisen für die Bearbeitung des Granits nicht geeignet war. Es wurden absichtlich sog. "Stelzschläge" bei steilem Anstellwinkel des Spitzeisens durchgeführt, wodurch die Spitze des Spitzeisens besonders stark belastet wird (zum Vergleich: Ähnlich steile Anstellwinkel wurden in vorhergehenden Versuchsreihen bei Anwendung von Flintscherben für die Bearbeitung dieser Granitsorte verwendet). Es entstand auf diese Art und Weise zwar ein gewisser Anarbeitungserfolg an der Oberfläche des Finnischen Granits, der die Anarbeitungserfolge unter Verwendung von frisch geschärften scharfkantigen und entsprechend geformten Flintabschlägen jedoch nicht wesentlich übertrumpfte. Nach den nur wenige Schlagserien und Minuten an Bearbeitungszeit umfassenden Versuchen, unter Verwendung des Spitzeisens Granitmaterial abzutragen, war die Spitze des Spitzeisens unverhältnismäßig abgestumpft. Wohlgemerkt wäre der Granit mit einem passend geschmiedeten Spitzeisen wesentlich erfolgreicher zu bearbeiten gewesen. Die Versuchsreihe sollte aber aufzeigen, dass mit dem Werkstoff Eisen allein an Hartgestein noch kein Blumentopf zu gewinnen ist, wenn die entsprechend angepassten Technologien für das Schmieden und Härten von Eisen fehlen.
Fazit: Der Rohstoff Eisen kann im Sinne der Hartgesteinsbearbeitung nicht als sonderlich "hart" bezeichnet werden, sondern muss in diesem Sinne sogar als "weich" bezeichnet werden.
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Abb. 2: Erprobt wurde ein sogenanntes Spitzeisen am Finnischen Granit. Das Spitzeisen wurde bewusst für diesen Zweck ausgewählt. Es handelte sich um ein schmiedeeisernes Spitzeisen aus modernem Kohlenstoffstahl (chemische Zusammensetzung muss noch recherchiert werden), der speziell für die Bearbeitung von Weichgesteinen im Natursteinverarbeitungsbereich konzipiert ist. Das Spitzeisen bedurfte zum Zeitpunkt der Erprobung am Granit aufgrund vorheriger Abnutzung einer dringenden Nachschmiedung, weshalb es ebenfalls bewusst für die Erprobung am Granit ausgewählt wurde.
Zur Erläuterung: Die Spitzen, bzw. Schneiden von schmiedeeisernen Steinbearbeitungswerkzeugen müssen (je nach Abnutzungsgrad) regelmäßig nachgeschmiedet werden. Geschmiedet und dabei durch Tempern (zumeist in Wasser) gehärtet werden dabei stets nur Bereiche von wenigen Millimetern bis hin zu etwa 1 cm (oder mehr oder weniger; je nach Schmiedendem und je nach Zweck und Erfahrung) im Bereich einer Spitze bzw. Schneide eines Werkzeugs. Gehärtet werden die Steinbearbeitungswerkzeuge beim Nachschmieden und Härten (Tempern) nach Anlassfarbe. Jede Anlassfarbe steht für die Eignung für ein bestimmtes Natursteinmaterial. Die Anlassfarbe entscheidet über die spätere Härte eines Spitzen- bzw. Schneidenbereichs eines Steinbearbeitungswerkzeugs.
Beim Tempern von Steinbearbeitungswerkzeugen können viele Fehler gemacht werden. Nur wirklich erfahrene Schmiede beherrschen diese Art des spezifischen Härtens von Eisen und Stahl heute vermutlich wirklich gut bis sehr gut (im europäischen Mittelalter haben Steinmetzen ihre Eisen unseres heutigen Wissens zumeist selbst geschmiedet, wenn möglich). Ist ein "Eisen" (Umgangssprachlicher Begriff der Steinmetzen für Steinbearbeitungswerkzeuge) falsch geschmiedet, bzw. werden die für Bearbeitung von Natursteinmaterialien bestimmter Härte vorgesehene Werkzeugmachart und die nach Anlassfarbe angeschmiedete und angetemperte Härte am falschen (zu harten) Natursteinmaterial verwendet, kann es passieren, dass die gehärtete Spitze eines Spitzeisens nach nur wenigen Schlägen, angetrieben durch einen Eisenfäustel; einfach abspringt (was z.T. auch gefährlich sein kann). In diesem Zusammenhang kann also attestiert werden, dass der Werkstoff Eisen (bzw. der Werkstoff Stahl) für die Bearbeitung von Harttgesteinen stellenweise und situationsbedingt als "zu hart" bezeichnet werden kann.
Weshalb diese Zusammenhänge für die Rezipierung der Versuchsreihe wichtig sind: Schmiedeeisen, wie es im Bereich der Natursteinbearbeitung für die Herstellung von Werkzeugen verwendet wird, ist ein im herkömmlichen Sinne eigentlich "weicher" (entsprechend zäher) Werkstoff. Nur durch die richtige Art des Ausschmiedens und Härtens erhält ein im Naturstein eingesetztes Schmiedeeisernes Werkzeug die richtige erforderliche Härte zur Bearbeitung eines Natursteinmaterials.
Im Hinblick auf die altägyptische Steinbearbeitung bedeuten diese Zusammenhänge, dass die Verwendung von Eisen als Werkstoff für die Hartgesteinbearbeitung überhaupt kein Garant dafür gewesen wäre, dass Hartgestein von den Alten Ägyptern besser hätte bearbeitet werden können. Wie die Versuchsreihe aufzeigte, ist das ungehärtete Schmiedeeisen für die Hartgesteinsbearbeitung am Finnischen Granit sogar ungeeignet und reicht damit bezüglich "Weichheit" sogar; allerdings nur; ein wenig an den Werkstoff Kupfer heran.
Nun könnte viel darüber diskutiert werden, ob und inwieweit es "geheimnisvolle Härtungsmethoden für Metall" im Alten Ägypten gegeben haben könnte. Diese Diskussionen sind jedoch angesichts der noch aufzuzeigenden Ergebnisse von durchgeführten Versuchsreihen und auch hinsichtlich Stocks Erkenntnissen relativ sinnlos. Solchen Theorien entgegen steht auch der für die Verhüttung, den Guss, die Schmiedung und die Härtung von Eisenwerrkstoffen erforderliche Aufwand an Rohstoffen und das dafür erforderliche Know-How entgegen.
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Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 1: In einer freundlicherweise für die temporäre Nutzung zur Verfügung gestellten Werkstatt wurde eine Belastungserprobung an Steinbearbeitungswerkzeugen aus verschiedenen Metallen und teilweise Metallzusammensetzungen (Legierungen) am Werkstück HS/3 (Finnischer Granit; Migmatit) erprobt. (Das Natursteinwerk, dass die Werkstatt zur Verfügung gestellt hat, wird in der in Ausarbeitung befindlichen Dokumentation noch namentlich gebührend erwähnt, wenn gewünscht).
Zuletzt geändert von Sculpteur am 26.11.2022 12:01, insgesamt 4-mal geändert.
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Historische Steinbearbeitung nach altägyptischen Vorbildern

Beitragvon Sculpteur » 13.10.2022 17:15

Belastungserprobung Kupfermeissel an Sandstein 1

Quelle [YC,V4]:
https://www.youtube.com/watch?v=sshFvVSGsAk

Zum Vergleich zur vorherigen Versuchsreihe mit dem Belastungstest des Flachmeissels aus Kupfer hier eine Bildserie über den Belastungstest des Kupfermeissels am Sandstein.

Von der Aufeinanderfolge her hätte die Erläuterung dieser Versuchsreihe eigentlich vor die Belastungserprobung des Kupfermeissels am Granit gestellt gehört. Es ist aber auch interessant, das Verhalten des Werkstoffs Kupfer, eingesetzt in Form eines Steinbearbeitungswerkzeugs nach dem Versuch am Granit, das nach dem "Ausschlussprinzip" aufgebaut war, nun im Hinblick auf die tatsächliche mögliche Einsetzbarkeit hin zu dokumentieren.

Sandsteine liegen von der Härtegradzuordnung her zwischen den meisten (mir bekannten) Kalksteinsorten und Hartgesteinssorten. Stocks nimmt eine Trennung zwischen Weich- und Hartgestein bei etwas mehr als Mohs 3 vor.

Manche Kalksteinsorten können sehr hart sein, manche Sandsteinsorten sehr weich. Es kann aber auch sehr weiche Kalksteinsorten (z.B. Baumberger Kalksandstein) und sehr harte Sandsteinsorten (z.B. Ibbenbürener Sandstein) geben. Die Frage nach der Einordnung der Härte eines Gesteins, aus der die Bearbeitbarkeit mit bestimmten Werkzeugen im Ungefähren abgeleitet werden kann, ist teilweise (je nach Sorte, Abbauort und Abbauzeit, Entstehung und Zusammensetzung) nur sehr vage, bzw. dynamisch möglich. Manche Steinsorten (z.B. ibbenbürener Sandstein) lassen sich frisch gebrochen als "weich" bezeichnen, härten mit den Jahren an der Luft jedoch aus. Manche Steinsorten lassen sich genässt insgesamt besser bearbeiten; bei manchen ist es heute aufgrund ihres hohen Quarzanteils sogar vorgeschrieben, dass sie stets nass (gewässert) bearbeitet werden müssen, um der großen Gefahr einer durch den Quarzanteil eines Gesteins verursachten, berufstypischen Silikose (Staublunge) vorzubeugen.
Es gibt Sandsteine (hier ist wieder der Ibbenbürener Sandstein ein gutes Beispiel), die viele Einschlüsse aus Kohle, Kieseln und Eisen enthalten können. In meiner Zeit als Steinmetz und Steinbildhauer habe ich Ibbenbürener Sandsteine bearbeitet, die derartig große Mengen von harten Bestandteilen enthielten (bzw. zusätzlich lange an der Luft gelagert waren), dass sogar mit Widia (siehe [Wg11]) bestückte Hauwerkzeuge und sogar diamantsegmentbesetzte Trennschleifscheiben teilweise an ihre Belastungsgrenzen kamen.

Ibbenbürener Sandstein existiert als sog. "Kohlensandstein" (aus dem Carbon), quasi aufliegend auf der Ibbenbürener Carbonscholle (siehe [Wg9a u. 9b]) in unterschiedlichsten Qualitäten. In der nachfolgenden Bildserie wurde ein Blockverschnitt Ibbenbürener Sandsteins bearbeitet, das eine hohe und gleichmäßig körnige Qualität aufwies. Mit Hauwerkzeugen hätte sich die verwendete Qualität von Ibbenbürener Sandstein (mit Widia-bestückten Werkzeugen und stellenweise mit schmiedeeisernen Werkzeugen mit entsprechend gehärteten z.B. Schneidenbereichen; was teilweise üblich ist - je nach Unternehmen) sehr gut bearbeiten lassen.

[Stocks, B1] beschreibt, dass "weiche" Steinsorten (z.B. Alabaster und Kalkstein, stellenweise auch Sandsteine) von den Alten Ägyptern sowohl mit Werkzeugen aus Kupfer als auch aus Hornstein bearbeitet wurden, während Stocks in seinen bisherigen Veröffentlichungen davon ausging, dass die Alten Ägypter härtere Gesteine und Hartgesteine ausschließlich mit Werkzeugen (Abschlägen und kunstvoll zurechtgehauenen) Klingen und Meisseln aus Hornstein bearbeiteten. Stocks Vermutung wird durch die nachfolgend dokumentierte Bilderserie im "kleinen aber aufschlussreichen Experiment" quasi untermauert: In dem Experiment wird eine Bearbeitung des Sandsteinstücks mit dem bereits aufgezeigten kleinen Kupfermeissel einer Bearbeitung mit Abschlägen von Helgoländer Flint direkt gegenübergestellt. Da in einem Beitrag maximal 20 Dateianhänge hochgeladen werden können, muss ich diesen Vergleich von Werkzeugen jedoch auf 2 aufeinanderfolgende Beiträge verteilen.

An den Ibbenbürener Sandstein angearbeitet wurde mit den unterschiedlichen Werkzeugen jeweils die exakt gleiche Form der Anarbeitung (Form, bzw. Figur eines "Winkelhakens", ausgeführt als Keilnut).

Bei der vergleichenden Versuchsreihe war es meiner Ansicht nach sogar ein Vorteil, ein Kupferwerkzeug aus modernem industriellem Stangenkupfer verwendet zu haben: Bei solchem Kupferwerkstoff ist davon auszugehen, dass er optimal erzeugt wurde (die verschiedenen möglichen Härtegrade hgeutigen industriellen Kupfers ausklammernd). Das bedeutet nach meiner Logik, dass ein Experiment unter Laborbedingungen mit einem solchen Kupferwerkstoff aufzeigen kann, wie die Belastungsgrenzen für Kupfer im Einsatz als Werkzeug wirklich festgelegt werden können.
Stocks hat zu Kupferwerkstoffen in der Verwendung als Steinbearbeitungswerkzeuge bereits ausführlich veröffentlicht. Das hier lediglich in Vorversuchen angetestete Verfahren zur repräsentativen Ermittlung der Belastbarkeit von Kupferwerkstoffen in der Verwendung als Werkzeuge an Hartgesteinen wäre mit enormem Aufwand und entsprechend enormen Kosten verbunden: Hierfür müssten schließlich sämtliche verwendeten Kupferwerkstoffe zunächst auf authentische Art und Weise gewonnen und anschließend zu Werkzeugen weiterverarbeitet werden (von der Malachiterzgewinnung und -verhüttung und dem damit einhergehenden Ausschmelzen von Kupferbestandteilen bis hin zur Wiedereinschmelzung und den Guß von Kupferwerkzeugen, die nach anschließender Nachbearbeitung als Hauwerkzeuge am Stein verwendet werden). Solche Bedingungen konnte und kann ich auch aktuell nicht erfüllen, die durchgeführten Vorversuche geben jedoch bereits einen aussagekräftigen Einblick in die Thematik.

Stocks hat zahlreiche Experimente mit systematisch hergestellten Kupfermeisseln durchgeführt und auch die Verhüttung von Malachit zu Kupfer durch die Alten Ägypter ausführlich beforscht. Dabei hat er herausgearbeitet, dass die Qualität (und Belastungsfähigkeit) eines Kupferwerkzeugs von vielen verschiedenen Faktoren abhängig ist.
Über die Qualitätsstufe und Zusammensetzung des von mir in meinen Versuchsreihen verwendeten modernen industriellen Stangenkupfers habe ich bis heute leider keine Informationen vorliegen. Ich versuche weiter, das in Erfahrung zu bringen.

Werkstück = SG/1
(SG = Sandstein)
Dateianhänge
Werkzeugerprobung an Ibb. Sandstein13 600x337,5px.jpg
Bildrechte: (C) me. Vinzenz Maria Hoppe, 2022

Abb. 13: Die mit dem Kupfermeissel nach vorstehend beschriebener und dokumentierter Methode in den Ibbenbürener Sandstein eingearbeitete Nutung im Streiflicht.
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Abb. 12: Die mit dem Kupfermeissel relativ grob angearbeitete keilnutförmige Einarbeitung im Ibbenbürener Sandstein. Der Meissel ist aufgrund seiner Machart und Materialeigenschaften relativ ungeeignet für die Bearbeitung des Ibbenbürener Sandsteins, was eine Bearbeitung dieses Materials mit dem Kupfermeissel jedoch nicht generell ausschließt, wie die bisherige Versuchsreihe ergeben hat.
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Abb. 11: Weitere Detailaufnahme des Kupfermeissels in der Anwendung am Ibbenbürener Sandstein. Binnen kürzester Zeit nimmt die Verformung und Abwetzung des Schneidenbereichs des Kupfermeissels stark zu.
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Abb. 10: Detailaufnahme eines weiteren Versuchs, mit dem Kupfermeissel Material vom Ibbenbürener Sandstein abzuarbeiten. Der Schneidenbereich des Kupfermeissels formte sich allmählich deutlich sichelförmig aus, was im Hinblick auf diese Art der Steinbearbeitung und die Ausformung sowie die Eigenschaften des verwendeten Werkzeugs markant sein dürfte. Der Schneidenbereich des Kupfermeissels hätte sich bei Verwendung eines Schlagsteins (anstelle eines Holzknüpfels) als Antreiber für den Meissel vermutlich deutlicher und leicht andersartig verformt. Obwohl der Meissel im Schneidenbereich temporär stark deformiert und abgestumpft war, ließ sich mit dem Meissel am Ibbenbürener Sandstein dennoch ein gewisser Anarbeitungserfolg (allerdings sehr geringfügigen Umfangs) erzielen. Dieser Umstand ist vermutlich darin begründet, dass die Deformierung des Kupfermeissels nicht ausschließlich von Nachteil für die Steinbearbeitung war: Ab einem bestimmten Grad der Verformung und Abgewetztheit des Kupfermeissels konnte beobachtet werden, dass sich der durch Abwetzung entstandene Grat an der Meisselschneide bei der Bearbeitung des Ibbenbürener Sandsteins von selbst abarbeitete, womit sich der Schneidenbereich des Kupfermeissels stellenweise in geringfügigem Umfang von selbst wieder nachschärfte, was insgesamt auf die Weichheit des Kupfermaterials zurückzuführen ist. Teilweise könnte deshalb in vielen altägyptischen Werksituationen vermutlich das schlichte Wende bzw. zwischendurch erfolgende Nachschleifen einer Kupfermeisselschneide zum "Abziehen" eines entstandenen Grats angewendet worden sein, um Werkzeuge aus Kupfer temporär nachzuschärfen.
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Abb. 9: Der für die Weiterbearbeitung des Ibbenbürener Sandsteins nach kurzzeitigem Einsatz bereits wieder relativ ungeeignete Kupfermeissel. Ein permanentes Nachschmieden eines Meissels aus Kupfer wäre demnach (je nach Machart und Materialzusammensetzung eines jeweiligen Meissels) am Einsatz etwa an einem Sandstein mit der Härte und der Zusammensetzung des Ibbenbürener Sandsteins bei gleichzeitigem hohem Materialverschleiß am Kupfermeissel erforderlich. Bei der Verwendung des Kupfermeissels am Ibbenbürener Sandstein lösten sich stellenweise winzige Kupferpartikel vom Schneidenbereich des Kupfermeissels ab.
Eine genauere (makroskopische und mikroskopische) Untersuchung dieser winzigen Fragmente wäre vermutlich sehr aufschlussreich im Hinblick auf die Einordnung originaler altägyptischer Fundlagen.
Bei der Steinbearbeitung entstehender Kupferabfall dürfte im Alten Ägypten aufgrund der Kostbarkeit des Materials und aufgrund seiner aufwändigen Verhüttung zwar jeweils sorgfältig aufgelesen worden sein (hinzu kam potenzieller Kupferdiebstahl, der im Alten Ägypten unseres Wissens hart bestraft wurde; Kupferwerkzeuge wurden jeweils zu Beginn und zu Ende eines Arbeitstages gewogen [siehe Stocks, 2013]). Ein jeweils gänzliches Auflesen der Kupferfragmente war jedoch sicherlich auch für die Alten Ägypter nicht möglich.
In diesem Zusammenhang führt Stocks auch Beispiele an, die aktuell noch exakter recherchiert werden müssen. Sie betreffen erinnerungsgemäß die von Flinders auf dem Plateau von Giseh in der Nähe der Bootsgruben gemachten Entdeckungen von vermuteten Kupferrückständen an Werkstücken, die mit der Zeit Grünspan ausgebildet haben. Form und Ausprägung der bei der Steinbearbeitung entstehenden Kupferverformungen und potenziell vermutlich in Fundsituationen findbare Kupferfragmente sind im Hinblick auf die Zuordnung von verwendeten Werkezugen, verwendetem Werkzeugmaterial und bearbeitetem Material für die altägyptische Steinbearbeitung sehr interessant und bei entsprechender Kenntnis sehr aufschlussreich.
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Abb. 8: Deutlich mit bloßem Auge wahrnehmbare Verformung des Schneidenbereichs des Kupfermeissels. Auffällig war, dass der Schneidenbereich des Kupfermeissels bei seinem beschriebenen Einsatz am Ibbenbürener Sandstein regelrecht auswetzte.
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Abb. 7: Deutlich wahrnehmbar war, dass sich der Schneidenbereich des Kupfermeissels bei geringem Anarbeitungserfolg am Ibbenbürener Sandstein insgesamt bereits stark verformte.
Zu beachten ist dabei auch, dass sich der Kopf des Meisselschafts, auf den die Schläge des Antreibenden Holzknüpfels auftrafen, sich sichtbar kaum verformte (die Verwendung eines andersartigen Antreibers; z.B. eines Schlagsteins; hätte vermutlich zu einer stärkeren Verformung des Meisselschaftendes, bzw. "Meisselschaftkopfs" geführt.
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Abb. 6: Weiteres Ausarbeiten der Nutung im Ibbenbürener Sandstein mit dem nachgeschärften Kupfermeissel.
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Abb. 5: Der für den weiteren Einsatz am Ibbenbürener Sandstein nachgeschmiedete und nachgeschärfte Kupfermeissel. Der Schneidenbereich des Meissels bildet bereits eine markante Form aus, die durch das Nachschmieden und den Einsatz des Werkzeugs an den bisher damit bearbeiteten Materialien Baumberger Kalksandstein sowie dem kurzen Einsatz am Ibbenbürener Sandstein entstanden war.
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Abb. 4: Nachschärfen des Kupfermeissels durch Abziehen nach dem kalten Nachschmieden. Abgezogen wurde ohne Zugabe von Wasser auf dem Hartgesteinsbrocken, auf dem auch kalt nachgeschmiedet wurde.
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Abb. 3: Bereits das Anarbeiten der kurzen Einnutung in den Ibbenbürener Sandstein beanspruchte den Schneidenbereich des Kupfermeissels stark, so dass ein Nachschmieden notwendig wurde. Kalt nachgeschmiedet wurde mit einem kleinen Schlagstein (Flußkiesel nicht näher definierten Materials). Als Unterlage zum Nachschmieden dient ein pflastersteinartiger Hartgesteinsbrocken (nicht näher definierten Materials).
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Abb. 2: Einarbeiten einer kurzen keilförmigen Nutung. Zuvor wurde der kaltschmiedetechnisch für den vorhergehenden Einsatz in der Kalksteinbearbeitung ausgeformte Kupfermeissel frisch nachgeschärft.
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Abb. 1: Erprobung des kleinen Kupfermeissels an einem Stück Ibbenbürener Sandstein (Bruchstück). Angetrieben wurde der Kupfermeissel mit dem bereits aufgezeigten kleinen Holzknüpfel aus Weißbuchenholz.
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Re: Historische Steinbearbeitung nach altägyptischen Vorbild

Beitragvon Sculpteur » 13.10.2022 17:27

Belastungserprobung Kupfermeissel am Sandstein 2 (Effektivitätsvergleich zu Werkzeugen aus Flint)
Hier zum direkten Vergleich nun die Fortführung der Dokumentation in kommentierter Bildform der Belastungserprobung des kleinen Kupfermeissels am Ibbenbürener Sandstein. Zum direkten Vergleich wurde eine gleichartige keilnutförmige Anarbeitung mit Abschlägen von Helgoländer Flint erzeugt.

Die jeweilige Werkzeugart wurde jeweils ausschließlich in dem spezifischen Bereich der angearbeiteten, durch keilnutförmige Vertiefungen gebildeten Figuren verwendet, damit ein direkter und anschließender Vergleich möglich wird.

Resümee dieser Versuchsreihe: Es ist wahrscheinlicher (jedoch bisher und möglicherweise niemals gesichert nachweisbar), dass die Alten Ägypter (härtere) Sandsteine aus Gründen der Effizienz (häufiges notwendiges Nachschmieden von kupfernen Werkzeugen, bzw. entsprechend hoher Aufwand an vielen kupfernen Werkzeugen) eher mit Hornsteinwerkzeugen im größeren Umfang bearbeiteten (dies ist eine "Kann-Vermutung", keine gesicherte oder überhaupt absicherbare Annahme).
Stocks berichtet jedoch darüber (siehe [Stocks, B1]), dass sich auf dem Plateau von Giseh in Ägypten eine Fundsituation befindet, in der extrem große Mengen von Hargesteinsabschlägen und Resten von Hartgesteinsabschlägen gefunden wurden, die - wie Stocks vermutet - dadurch entstanden sein könnte, dass Werkzeuge aus Hartgestein nach dem Ende Ihrer Verwendbarkeit einfach über eine Klippe geworfen wurden, wodurch diese Auflagerung von Hargesteinsabschlägen und Resten von Hartgesteinsabschlägen entstanden sein könnte.

(siehe zu dieser Fragestellung auch [Stocks, B1])

Werkstück: SG/1

(SG = Sandstein)
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Abb. 29: Die keilnutförmige Anarbeitung am Ibbenbürener Sandstein in der Fernaufnahme mit Streiflicht.
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Abb. 28: Nahaufnahme der Anarbeitungen mit angehaltenen Werkzeugarten.
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Abb. 27: Frontalaufnahme der Anarbeitungen im Streiflicht mit an die jeweilige Seite angehaltenen Werkzeugarten, die zur Anarbeitung einer jeweiligen Einnutung dienten.
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Abb. 26: Der direkte Vergleich zwischen den beiden Anarbeitungen mit jeweils auf entsprechender Seite aufgelegten Werkzeugarten, die für die Anarbeitung verwendet wurden.
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Abb. 25: Abschließende Fertigstellung der Ausnutungen auf der entsprechenden Seite der Figur mit Kupfermeissel und Knüpfel (Anarbeiten des Verbindungsstegs).
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Abb. 24: Die unter Verwendung von Abschlägen des Helgoländer Flints vollständig eingearbeitete keilnutförmige Nutung. An diesem Punkt der Bearbeitungserprobung wurde dieser Teil der Versuchsreihe beendet. Eine feinere Ausarbeitung wäre theoretisch und praktisch bei entsprechend höherem Zeitaufwand möglich gewesen.
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Abb. 23: Ausarbeitung feinerer Deteils mit einem kleinen Abschlag von Helgoländer Flint. Der Abschlag wird wie zwischenzeitlich aufgrund der besseren Handhabbarkeit mit dem Knopf des Knüpfelstiels zuu sehr fein akzentuierbaren Hieben angetrieben.
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Abb. 22: Nachretuschieren der Kanten des Flintabschlags mit dem Schlagsteindirekt auf dem Werkstück
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Abb. 21: Auf entsprechender Seite der Anarbeitung begonnene Anarbeitung eines keilnutförmigen Verbindungsstegs der angearbeiteten keilnutförmigen Vertiefung mit einem größeren Abschlag von Helgoländer Flint.
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Abb. 20: Die Anwendung der gleichartigen Methodik des Nachkratzens der Nutung. Diesmal jedoch unter Anwendung eines Flintabschlags von Helgoländer Flint auf der entsprechenden Seite der Anarbeitung.
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Abb. 19: Nochmaliges Nachkratzen der Nutung mit der sichelförmigen Schneidnekante des Kupfermeissels.
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Abb. 18: Detailaufnahme der durch kaltes Nachschmieden und Anwendung des Kupfermeissels am Sandstein mittlerweile stark sichelförmig verformten Schneidenbereichs des Kupfermeissels.
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Abb. 17: Verwenden des kleinen Kupfermeissels als Kratzschaber zur feineren Ausarbietung der Nutung.
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Abb. 16: Nachschäften von Abschlägen des Helgoländer Flints (oder evtl. des Kupfermeissels; die Information muss aus dem Videomaterial nochmals ermittelt werden) mit einem kleinen Schlagstein (Flußkiesel undefinierter Härte und Materialeigenschaften; jedoch als Hartgestein einzustufen).
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Abb. 15: Detailausarbeitung an der Keilnutförmigen Vertiefung mit einem winzigen Abschlag Helgoländer Flints. Auch hier war die Handhabung des Abschlags als "Meissel" schwierig, jedoch kein Hinderungsgrund für ein erfolgreiches Arbeiten.
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Abb. 14: Anarbeitung einer keilnutförmigen Vertiefung mit Abschlägen vom Helgoländer Flint und dem kleinen hölzernen Knüpfel aus Weißbuche als Pendant zur zuvor mit dem Kupfermeissel und dem Holzknüpfel angearbeiteten keilnutförmigen Vertiefung.
Zuletzt geändert von Sculpteur am 21.10.2022 11:11, insgesamt 4-mal geändert.
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Historische Steinbearbeitung nach altägyptischen Vorbildern

Beitragvon Sculpteur » 13.10.2022 17:38

Hartgesteinsbearbeitung (3): Hieroglyphe in Granit
In dieser aufwändigen Versuchsreihe wurde teilweises Neuland betreten. Bisher wurde kein ernsthafter (mit bekannter) Versuch unternommen, die Hieroglyphenherstellung der Alten Ägypter in Hartgestein umfassender zu rekonstruieren, bzw. zu erklären und auf eine steinmetztechnisch, steinbildhauerisch und auch experimentalarchäologisch befriedigende Art und Weise nachzuvollziehen (wissenschaftliche Dokumentation; Anlehnung an möglichst originale Bedingungen).
Umso schwieriger waren die Voraussetzungen für diese Versuchsreihe.
(Erwähnenswert in dieser Hinsicht sind dennoch die Versuche von Stocks [Herstellen einer kleinen improvisierten Hieroglyphe in Hartgestein (siehe [Stocks, B1]) und herstellen einer etwas größeren improvisierten Hieroglyphe durch die Scientists against Myths (siehe [YC1; YV1-8])). Zu den generellen Vorgehensweisen der Scientists against Myths sind jedoch meine in einem expliziten Folgebeitragf zu den Scientists against Myths erklärten Kritikpunkte zu beachten.
Bisher existiert keine mir bekannte Dokumentation, die z.B. auch die schwierig durchzuführenden Aspekte der Rekonstruktion von Hieroglyphen nach altägyptischen Vorbildern und unter Anwendung authentischer Werkzteuge, Mittel und Methoden erfolgreich erörtert.
Besonderer Beforschungsbedarf besteht hierbei für die Fragen danach, auf welche Art und Weise die alten Ägypter Hieroglyphen mit teilweise stark winkligen Nutungen und Winklungen präzise in Hartgestein herstellen konntendies z.B. bei Hieroglyphen mit starken Rundungen auf kleinem Raum; siehe z.B. Ankh-Hieroglyphe).
Diese Fragen in Vorversuchen zu erörtern, war mir bisher aus finanziellen und logistischen Gründen leider nicht möglich. Die hier dokumentierten Vorversuchsreihen geben jedoch bereits interessante Einblicke in die notwendigen grundlegenden Vorarbeiten zur Herstellung von Hieroglyphen bestimmtet Machart nach altägyptischem Vorbild.
Die Vorversuchsreihen zu diesen Fragestellungen möchte ich baldmöglich weiterführen, es fehlen dafür allerdings aktuell die entsprechenden finanziellen und logistischen Möglichkeiten und z.B. ein entsprechend geeigneter Arbeitsort (eines der Hauptprobleme hierbei ist die extreme Lärmentwicklung).

Stocks hat zu dieser Thematik nur kleinere, nur bis zu einem bestimmten Grad aussagekräftige Experimente mehr oder weniger erfolgreich unternommen, die jedoch aus steinmetztechnischer und steinbildhauerischer Sicht angesichts der handwerklichen Leistungen der Alten Ägypter als zu unaussagekräftig eingestuft werden müssen. Stocks hat dennoch bereits längst nachgewiesen, dass sich Hartgesteine mit Werkzeugen aus Flint, bzw. dem von den Alten Ägyptern verwendeten Hornstein erfolgreich bearbeiten und anschließend mit einfachen Mitteln und Methoden schleifen und polieren lassen (mit Schleifhölzchen, Lederlappen, Sand als Abrrassiv).
Die Ergebnisse der Scientists against Myths gehen in die gleiche Richtung, klammern aber die wesentlichen interessanten Aspekte leider noch aus und vernachlässigen damit wesentliche Aspekte der Experimnentalarchäologie. Auch nehmen die Scientists against Myths leider in ihrer Präsentation der Ergebnisse zur Herstellung einer Hieroglyphe in Hartgestein und anderer Unternehmungen in der Bearbeitung von Hartgestein keinen Bezug auf Stocks zuvor geleisteten Unternehmungen und Erkenntnisse (siehe [Stocks, B1]).

Der bildhauerische Aspekt ist im Bereich der altägyptischen Steinbearbeitung eine der reizvollen Fragestellungen: Z.B. Teilweise stark gerundete, scharf und präzise ausgearbeitete Steilnutungen in Hartgestein auf kleinstem Raum lassen die Fragen bisher offen, wie die Alten Ägypter diese Kunst der Hartgesteinsbearbeitung praktizierten. Dabei sind die teilweise an altägyptischen Hieroglyphen beobachtbaren Bearbeitungsphänomene auch nicht durch das durch eine Künstlerin des Kollektivs Scientists against Myth erfolgreich in ein Stück Hartgestein eingearbeitete kleine 90°-Winklung (innenliegender Eckkonflikt) beantwortet worden.
Natürlich konnten in einer kleinen Versuchsreihe nicht sämtliche Fragestellungen zu diesem Thema von mir beantwortet werden.
Betont werden muss auch, dass ich die Versuchsreihen an Hartgesteinen aufgrund der von diesen Bearbeitungstechniken ausgehenden starken körperlichen und gesundheitsschädlichen Belastungen in einem Maße verantwortbar pegeln musste, was dazu führte, dass in den zurückliegenden Versuchsreihen bisher nur einige ausgewählte Aspekte der manuellen Hartgesteinsbearbeitung nach altägyptischen Vorbildern erprobt und beforscht werden konnten.

Es wurde bisher bereits sehr viel darüber spekuliert und geforscht, wie die Alten Ägypter Hartgestein bearbeitet haben. Aktuell tauchen dazu auch immer mehr Videos im Internet auf, die entsprechende Sichtungszeit erfordern. Einige dieser Videos sind als wissenschaftliche Quellen jedoch nur bedingt verwertbar. Die Meinungen zu diesen Fragestellungen gingen in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten seit Entstehen der modernen Ägyptologie teilweise stark auseinander; die Postulationen der alternativen Wissenschaften, bzw. Grenzwissenschaften (Populärwissenschaften) an dieser Stelle bewusst ganz ausklammernd, weil keinesfalls ernstzunehmen. Viele frei Forschende verfälschen auch gerne die Bedingungen, unter denen gearbeitet und geforscht wird im Sinne sehr stark "improvisierter" Versuchsaufbauten (z.B. die Verwendung von Korund als Abrassiv; entgegen z.B. Stocks Theorie, dass die Verwendung von entsprechend geeigneten Quarzsanden durch die Alten Ägypter, die im Bereich des Trennschleifens, Schleifens und Polierens von Hartgesteinen praktiziert wurde und ausreichend ist; siehe z.B. die Scientists against Myths [YV1; z.B. YV5]).

Wertvolle und aufschlussreiche (sehr seltene und auch bereits ältere) Rekonstruktionen zu diesem Gesamtthema sind schwierig ausfindig zu machen, bzw. scheinen verloren gegangen zu sein, finden ausschließlich periphäre Erwähnung in der Fachliteratur (siehe [...]).

Hinweis: Die ausgewählten Fotoergebnisse dieser Versuchsreihe müssen wegen der hohen Anzahl von dokumentierten verschiedenen Arbeitsschritten auf 3 Beiträge aufgeteilt werden.

NOCH EINMAL DIE EINDRINGLICHE WARNUNG! BITTE AUF KEINEN FALL NACHMACHEN!!!: Die in den folgenden Versuchsreichen dargestellten Steinbearbeitungsmethoden können auch bei kurzzeitiger Anwendung extrem gesundheitsschädlich sein! Diese Art der Gesteinsbearbeitung darf keinesfalls ohne entsprechende persönliche Schutzausrüstung und bei fehlender Einhaltung der üblichen und vorgeschriebenen Arbeitssicherheitsmaßnahmen vorgenommen, bzw. durchgeführt werden. Die dargestellten Steinbearbeitungsmethoden sind für minderjährige und Personen, deren Handlungs-, Wahrnehmungs-, und Entscheidungsfähigkeit auf irgendeine Art und Weise eingeschränkt ist, ausgeschlossen und in jedem Fall zu vermeiden. Die dargestellten Bearbeitungstechniken von Naturstein können schwerwiegende Folgeschäden z.B. an Ligamenten, Bändern, Sehnen, Muskelfasern, Sehnenkanälen, Muskel- Knochen- und Gelenkstruktur verursachen und werden deshalb nur im geringstmöglichem Umfang dokumentatorisch vom Experimentator demonstriert.
Eine große Gefahr geht bei dieser Art der Gesteinsbearbeitung auch von umherfliegenden scharfkantigen Gesteinssplittern mit großer Schnellkraft (sehr große Gefahr z.B. von Augenverletzungen und Schnittwunden) und einer entsprechenden Staubbelastung lungengängiger Stäube aus (potenzielle Gefahr der Silikose/Staublunge).
Weiteres besonders gravierendes Gefahrenpotenzial geht bei dieser Art der Gesteinsbearbeitung von möglichen Prellungen, Quetschungen, Verstauchungen und Verletzungen durch herunterfallende Gesteinsabbrüche, Werkstücke und als Werkzeug genutzten Gesteinen oder umherfliegende z.B. zurückprallende Gesteinsbrocken aus.
Ebenfalls großes und ernsthaftes Verletzungsrisiko geht von in der Hand, bzw., den Händen gehaltenen und als Schlagwerkzeug genutzten zerspringenden, zersplitternden oder zerfallenden Gesteinsstücken aus (Gefahr starker bis sehr starker und bedrohlicher Schnittverletzungen (u.a.).
Insgesamt ist diese Art der Steinbearbeitung auch extrem gehörbelastend. Ein Arbeiten ohne entsprechend geeigneten Gehörschutz ist in jedem Fall zu vermeiden. Auf den Schutz des Gehörs von in unmittelbarer Nähe befindlichen Personen (und z.B. von in der Nähe befindlichen Tieren) ist unbedingt zu achten, sowie auf deren gesamte Versehrtheit hinsichtlich durchgeführter Steinbearbeitungsexperimente.

Siehe zum Thema auch das Für und Wider in Diskussionen im Bereich z.B. der Paläosetik. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Forschende und Veröffentlichende aus diesen (und anderen populärwissenschaftlichen Bereichen) in Teilaspekten ihrer Veröffentlichungen (in Bezug auf handwerkliche Fragen) stimmige Zusammenhänge veröffentlichen und (teilweise) die "richtigen" Fragen stellen. Die Ägyptologie hat bis heute zu diesen Themen (mit Ausnahme von Stocks) im Gesamtzusammenhang eher unbefriedigende Antworten gefunden bzw. kann bestimmte Zusammenhänge teilweise kaum stichhaltig erklären. Alternativwissenschaftliche Beiträge zur Thematik zeigen jedoch auch auf, wie groß die Scheu vor der Akzeptanz von plausiblen Gesteinsbearbeitungsmethoden ist, wie z.B. Stocks sie bereits erläutert und nachgewiesen hat. Für manche Alternativ forschenden scheinen alternative Begründungen und Theorien zur Thematik nach wie vor "attraktiver" zu sein: siehe das Theorem vom Forschenden, der Bedingungen und Methoden solange modifiziert und verfälscht, bis sie zu gewünschten Ergebnissen passen.

(Nutzung von Internetquellen auf eigenes Risiko, Intenetquellen sind keine Linkempfehlungen, sondern stellen notwendigerweise zitierte Quellen im Sinne wissenschaftlichen Arbeitens dar):

Quelle deutsche Wikipedia:
Seite „Bautechniken im Alten Ägypten“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 25. Februar 2021, 12:20 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?ti ... =209189372 (Abgerufen: 19. März 2021, 05:15 UTC)

[...]

Die in den letzten Jahren zum Thema Steinbearbeitung im Alten Ägypten vermehrt auftretenden Internetvideos zeigen, wie groß das allgemeine Interesse an diesen Fragestellungen ist. Leider erweist sich das Format Video hinsichtlich wissenschaftlicher Dokumentation teilweise als schwierig (abhängig von der Konzeption und Qualität eines Videos; dies auch im Sinne urheberrechtlicher Fragen und Fragen zur korrekten wissenschaftlichen Arbeitsweise. Viele Veröffentlicher versäumen leider auch einen stärkeren Bezug zu Originalfundlagen und Überlieferungen und präsentieren Videos, die zwar interessante Ansätze und Ergebnisse liefern, im Sinne der Rekonstruktion originaler Bedingungen zuweilen jedoch zu hinterfragen sind. Nach aktuellem Stand erscheint es unmöglich, sämtliche relevanten Internetquellen zum Thema überhaupt ausfindig zu machen.

(Hinweis: Keine Haftung für Internetquellen. Jegliche Nutzung der angegebenen Internetquellen auf eigene Gefahr. Die genutzten Quellen stellen ausdrücklich keine Linkempfehlungen dar, sondern sind als Quellen im Sinne wissenschaftlichen Arbeitens anzusehen.)

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Historische Steinbearbeitung nach altägyptischen Vorbildern

Beitragvon Sculpteur » 13.10.2022 19:34

Hartgesteinsbearbeitung (3): Hieroglyphe in Granit (2ter Tei)
Hier die Fortsetzung der Hieroglyphenanarbeitung am Finnischen Granit (Ankh-Hieroglyphe).

Bildreihenfolge mit Kommentaren ist wieder von unten nach oben sortiert).

(Sichtung der kommentierten Abblidungen von unten nach oben.)

[Fortsetzung (Teil 3) dieses Teils der Versuchsreihen folgt im nächsten Post.]

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Historische Steinbearbeitung nach altägyptischen Vorbildern

Beitragvon Sculpteur » 13.10.2022 19:53

Hartgesteinsbearbeitung (3): Hieroglyphe in Granit (Teil 3)
Hier der 3te Teil der Bildserie zur Versuchsreihe am Finnischen Granit (Werkstück HS/2) mit dem Versuch, erste Erfahrungen im Bereich der Anarbeitung einer Hieroglyphe mit den Mitteln, Werkzeugen und Methoden zu sammeln, die den Alten Ägyptern nach heutigem Erkenntnisstand zur Verfügung standen.

(Nutzung von Internetquellen auf eigenes Risiko, Intenetquellen sind keine Linkempfehlungen, sondern stellen zitierte Quellen im Sinne wissenschaftlichen Arbeitens dar):

Für diesen Beitrag zusätzlich verwendete Quellen (zur Recherche für Begriffsklärungen und Materialzusammensetzungen):
Seite „Schafwolle“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 4. März 2021, 14:10 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?ti ... =209442890 (Abgerufen: 20. März 2021, 06:26 UTC)

Seite „Wollwachs“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 18. Februar 2021, 16:27 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?ti ... =208962031 (Abgerufen: 20. März 2021, 06:27 UTC)

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Historische Steinbearbeitung nach altägyptischen Vorbildern

Beitragvon Sculpteur » 13.10.2022 20:17

Hartgesteinsbearbeitung (3): Hieroglyphe in Granit (Teil 4)
Diese Bildserie zeigt den 4ten und letzten Teil der Auseiandersetzung mit Werkstück HS/2 aus Finnischem Granit.

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Re: Historische Steinbearbeitung nach altägyptischen Vorbild

Beitragvon Sculpteur » 13.10.2022 20:28

Hartgesteinsbearbeitung (4): Granitmaterial flächig abtragen
In dieser Bilderserie wird der 2018 durchgeführte Versuch erläutert, eine Hieroglyphe mit spitzwinkligen Nutenbereichen herzustellen.
Diese Versuchsreihe wurde damals aus verschiedenen Gründen abgebrochen. Einer der wesentlichen Gründe lag neben gesundheitlichen Bedenken im Mangel an geeignetem Steinmaterial, das sich zu Werkzeugen für die Steinbearbeitung hätte verarbeiten lassen. Es bleiben jedoch mit Aufgabe dieser Versuchsreihe auch Fragen darüber offen, wie die Alten Ägypter die anspruchsvoller anzuarbeitenden Bereiche von Hieroglyphen bestimmter Machart in Hartgestein überhaupt realisiert haben können (die umfangreichen Aspekte der extremen körperlichen und gesundheitlichen
Belastungen der altägyptischen Personen ausklammernd, die Steinmaterialien be- und verarbeitet haben). Der Experimentator hat zu dieser Fragestellung Theorien entwickelt, die in der damaligen Werksituation jedoch mangels Zeit und Materialien nicht überprüft werden konnten.

Vor den in dieser Bildreihe dargestellten Bearbeitungstechniken für die Bearbeitung von Gestein ist unbedingt zu warnen: Von den durchgeführten Techniken ging eine z.T. extreme Belastung für die körperliche Versehrtheit des Experimentators aus, weshalb diese Versuchsreihe schließlich auch abgebrochen wurde.

BITTE NICHT NACHMACHEN!!! Die dargestellten Bearbeitungstechniken von Gesteinen und dafür hergestellten und verwendeten Werkzeugen und Werkzeugherstellungstechniken sind zum Teil EXTREM GEFÄHRLICH. Jegliche Nachahmung auf eigenes Risiko. Bei Durchführung der dargestellten Versuche zur Werkzeugherstellung wurde streng darauf geachtet, dass sich keine Person oder z.B. Tiere in mittelbarer Nähe zu den entsprechenden Versuchsreihen befanden (Gefahr schwerster Verletzungen durch umherspringende Gesteinsstücke). Eine besonders große Gefahr ging bei dieser Versuchsreihe auch von der extrem starken Belastung auf den bzw. die Schlagarm/e und Schulterpartien des Experimentators aus und lag auch in der sehr großen, durch umherfliegende scharfkantige Splitter erzeugten Gefahr von schwerwiegenden Verletzungen (z.B. Augenverletzungen und Schnittverletzungen). Desweiteren ist diese Art der Steinbearbeitung besonders anfällig für mögliche schwere Verletzungen durch Prellungen, Quetschungen, Verstauchungen, Knochenbrüche u.a. Eine ebenfalls äußerst bedenkliche Gefährdung geht von dem bei Anwendung der dargestellten Steinbearbeitungstechniken möglichen Lärmpegel aus (ernsthafte Gehörschädigung).
Die dargestellten Arbeitsweisen konnten deshalb keinesfalls unter Mißachtung der Einhaltung strenger Regeln für die Arbeitssicherheit und ohne Tragen einer persönlichen Schutzausrüstung durchgeführt werden, was eine filmische Umsetzung der Versuchsreihe stellenweise erschwerte.
Insgesamt konnten aus den genannten Gründen nur Bearbeitungsserien jeweils geringfügigen Umfangs umgesetzt werden.

Siehe hierzu auch die in vorherigen Posts in diesem Thread eingebundenen Warnhinweise.

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Historische Steinbearbeitung nach altägyptischen Vorbildern

Beitragvon Sculpteur » 13.10.2022 20:55

bisherige Youtube-Videos des Verfassers zum Thema:

[Quelle YC2, YV9]:
https://www.youtube.com/watch?v=Isdci7eYo1U

Hartgesteinsbearbeitung (5): Schlagstein vs. Kupfermeissel
In diesem von meiner Seite aus voraussichtlich letzten Beitrag zu den im Jahre 2018 durchgeführten Versuchsreihen schließlich zum Schluß noch ein weiterer Vergleich zwischen dem Bearbeiten von Hartgestein mit steinernem Werkzeug und einem selbsthergestellten Kupfermeissel. Der Kupfermeissel wurde mir freundlicherweise nach meiner Modellvorlage hergestellt von freundlichen Unterstützern, die namentlich nicht in Erscheinung treten möchten.
Der Kupfermeissel war leider ein Fehlguss - was natürlich vorkommen kann.
Möglicherweise lag es daran, dass er entgegen meinen Vorstellungen in einer Kastenform gegossen wurde. Möglicherweise lag es an meiner Modellvorlage für den Meissel, die falsch dimensioniert gewesen sein könnte; oder aber es könnte an der Qualität der verwendeten Kupferschnipsel aus modernem, zerstückeltem Kupferblech und anderen Kupferresten gelegen haben, die in einer Schmiede der Unterstützenden Personen eingeschmolzen wurden (Schmelztemperatur, Gusstemperatur etc. Auch waren gravierende Lufteinschlüsse im gegossenen und ausgehärteten Kupfermaterial festzustellen; vermutlich war das Meisselmodel im Schaftdurchmesser zu gering dimensioniert für einen Guß in einer Kastenform).
Insgesamt muss aber betont werden, dass es beim Kupferguss immer wieder einmal zu Fehlgüssen kommen kann.
Leider hatte ich jedoch nur ein einziges gegossenes Exemplar zur Verfügung (lernen für die Zukunft...).
Es kann viele Gründe dafür geben, dass ein Kupferguss nicht gelingt. Vermutlich wäre ein Kupfermeisselguss nach Stocks [Stocks, 2013] angewendeter Methode des Gießens in eine offene flache Mulde - so wie es die Alten Ägypter praktiziert haben, besser gelungen. Für evtl. stattfindende weitere Versuchsreihen sollten nach dieser Erfahrung gleich mehrere Meissel gegossen werden, denn meine experimentalarchäologische Auseinandersetzung mit der altägyptischen Gesteinsbearbeitung (die sich stellenweise auf die historische südamerikanische Gesteinsbearbeitung übertragen lässt), steht gerade erst am Anfang.
Der gegossene Kupfermeissel zerbröckelte bereits beim Kaltschmieden, so spröde war das Kupfermaterial nach dem Guß. Es war auch durchzogen von Schlackeschlieren (Kastenformguss mit Formsand). Die Schlackeschlieren schienen das Metallgefüge des gegossenen und erhärteten Kupfers zerstört zu haben.
Da der Kupfermeissel als Meissel bereits beim Kaltschmiedeversuch unbrauchbar geworden war und auch Heißschmieden unter Verwendung einer Lötlampe nichts brachte, wurde der Meissel von mir aus zeitgründen kurzerhand zu einer Art Punze) umfunktioniert und einem Belastungstest unterzogen.
Angewendet wurde die "Kupferpunze", besser gesagt, das Überbleibsel des zerstückelten und nun stumpfen Kupfermeiselschaftendes an einem Hartgesteinsbrocken, wie er sich z.B. in Häfen im Bereich von Kanalböschungen finden lässt. Es handelte sich also, obwohl ich das Material nicht näher in Erfahrung bringen konnte, um einen recht harten Gesteinsbrocken, der eine ähnliche (mittlere) Härte wie manche feinkörnigere Granite aufwies (möglicherweise Grauwacke?).

Wie die Belastungserprobung des Kupfermeissels am Hartgesteinsbrocken verlief, der sich, was zuvor erwähnt werden muss, hervorragend mit einem Schlagstein bearbeiten ließ, zeigt die angehängte Bildreihe.

(Sortierung von unten nach oben)

DANKSAGUNGEN / CREDITS:


QUELLEN:

Bücher:
Stocks, Denis A.: Experiments in Egyptian Archaeology - Stoneworking Technology in Ancient Egypt, Verlag Routledge (UK), 2013
(ISBN 1134400780, 9781134400782)

deutsche Wikipedia:
Wg = Wikipedia, Artikel in deutscher Sprache
We = Wikipedia, Artikel in englischer Sprache

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Internetquellen:
[WWW1] https://mysteria3000.de/magazin/experim ... arbeitung/

Youtube-Quellen (Videos):

Youtube-Kanäle:
[YC0,YV1]; [YV2]

- Hinweis zu zürückliegenden Dokumentationen: Videokanal existiert nicht mehr -

[YC1]
Kanalname: Scientists against Myths
URL: https://www.youtube.com/channel/UC6ISik ... sa5do95_pQ
Datum der Veröffentlichung (hochgeladen am / Hauptkanalzugriff): 18.10.2022/12:49

[YV1]
abgerufene zitierte Videos des Kanals Scientists against Myths:
https://www.youtube.com/watch?v=HQ2bHE7mTi4
Videotitel: Titel: Trihedral inner corner in a granite sarcophagus
Datum und Uhrzeit des Abrufs: 18.10.2022; 12:17

[YV2]
URL: https://www.youtube.com/watch?v=dC3Z_DBnCp8
Videotitel: Making a stone vase with primitive tools. Lost Ancient High Technology
Datum und Uhrzeit des Zugriffs: 16.10.2022/12:29

[YV3]
URL: https://www.youtube.com/watch?v=taXspNBzYXs
Videotitel: Let´s make an impossible artifact real!
Datum und Uhrzeit des Zugriffs: 18.10.2022/12:31

[YV4]
URL: https://www.youtube.com/watch?v=MEuQK9bSyvU
Videotitel: Diorite vase; Primitive tools; Unique experiment continues
Datum und Uhrzeit des Zugriffs: 18.10.2022/12:32

[YV5]
URL: https://www.youtube.com/watch?v=i8ZHYWle0DE
Videotitel: Altägyptische Granitsägetechnologie: Rekonstruktion
Datum und Uhrzeit des Zugriffs: 12:34

[YV6]
URL: https://www.youtube.com/watch?v=XQkQwsBhj8I
Videotitel: How the Ancient Egyptians Cut Granite with Flint; Experiment
Datum und Uhrzeit des Zugriffs: 12:36

[YV7]
URL: https://www.youtube.com/watch?v=ch66HHNANXc
Videotitel: Copper chisel against rock; Geologist against myths
Datum und Uhrzeit des Zugriffs: 18.10.2022/12:37

[YV8]
URL: https://www.youtube.com/watch?v=6LRkBBYH1TY
Videotitel: Dolerite vs Granite; Could Ancient Egyptians carve obelisks?
Datum und Uhrzeit des Zugriffs:18.10.2022/12:38

[YC2]

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[YV9]

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