Das Boot gefunden von A. A. Inostrantzew

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Das Boot gefunden von A. A. Inostrantzew

Beitragvon PepeMantani » 11.01.2020 19:39

Ein Artikel über die Struktur des Bootes gefunden von A. A. Inostrantzew:
https://www.academia.edu/40460486/Sizes ... ary_notes_
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Re: Das Boot gefunden von A. A. Inostrantzew

Beitragvon Monolith » 12.01.2020 15:47

Danke für den Artikel. Da scheint es ja noch einige Unklarheiten beim Alter des Fundes zu geben...
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Re: Das Boot gefunden von A. A. Inostrantzew

Beitragvon PepeMantani » 13.01.2020 10:49

Monolith hat geschrieben:Danke für den Artikel. Da scheint es ja noch einige Unklarheiten beim Alter des Fundes zu geben...

Ja. Die Datierung des Bootes ist noch unklar. Dieser Punkt sollte geklärt werden. Das Boot wurde jedoch gefunden in das Stratum, das wurde als neolithisch definiert. (Äxten und Deichseln, die in der Nähe des Bootes gefunden: https://www.academia.edu/41441760/Stone ... Petersburg )

Ob es möglich ist, etwas über die Datierung des Bootes zu sagen, indem man seine Form mit Formen von zweifellos datierten Booten vergleicht?
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Re: Das Boot gefunden von A. A. Inostrantzew

Beitragvon Monolith » 13.01.2020 12:49

Wie viele Boote gibt es denn überhaupt aus dem Neolithikum in der Region?
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Re: Das Boot gefunden von A. A. Inostrantzew

Beitragvon PepeMantani » 13.01.2020 13:31

Monolith hat geschrieben:Wie viele Boote gibt es denn überhaupt aus dem Neolithikum in der Region?

Ich bin mir nicht sicher, aber wahrscheinlich gibt es im europäischen Territorium Russlands ungefähr 10 neolithische Boote.
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Re: Das Boot gefunden von A. A. Inostrantzew

Beitragvon Blattspitze » 13.01.2020 13:37

PepeMantani hat geschrieben:Ob es möglich ist, etwas über die Datierung des Bootes zu sagen, indem man seine Form mit Formen von zweifellos datierten Booten vergleicht?

Vielleicht lässt sich über die Bearbeitungsspuren entscheiden, ob mit Querbeilen aus Stein- oder Metall gearbeitet wurde?
viewtopic.php?f=9&t=5933&p=56391&hilit=Steinbeile#p56391
Die Zeichnung aus der Publikation ist diesbezüglich aber nicht ausreichend aussagefähig ...
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Re: Das Boot gefunden von A. A. Inostrantzew

Beitragvon PepeMantani » 13.01.2020 14:08

Blattspitze hat geschrieben:
PepeMantani hat geschrieben:Ob es möglich ist, etwas über die Datierung des Bootes zu sagen, indem man seine Form mit Formen von zweifellos datierten Booten vergleicht?

Vielleicht lässt sich über die Bearbeitungsspuren entscheiden, ob mit Querbeilen aus Stein- oder Metall gearbeitet wurde?


Das Problem ist, dass sogar ein spätes Boot (ein Boot aus der Metallzeit) mit Steinwerkzeugen hergestellt werden kann.

Eine genaue C14 Datierung oder genaue Dendrochronologie Datierung wäre großartig. Das Problem mit C14 ist, dass das Boot seit mehr als 100 Jahren in modernem Zustand ist und sich die Konzentration von C14 daher stark verändert hat.
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Re: Das Boot gefunden von A. A. Inostrantzew

Beitragvon ulfr » 14.01.2020 10:50

Soweit mir bekannt, wurden europaweit Einbäume mit aus dem vollen Holz herausgearbeiteten Schotten erst sehr spät gebaut, frühestens in der Bronzzeit.

Die mesolithischen Einbäume aus Dänemark sind eine besondere Sache, sie haben zwar auch am Heck eingesetzte Schotten, die aber nachträglich eingefügt wurden. Harm Paulsen meint dazu, dass die Boote aus großen Linden hergestellt wurden, die von unten her innen verfault waren und so den Einbau eines Schotts im Heck erforderten.

Auch wurde Eichenholz im Neolithikum nur sehr selten zum Bau von Booten verwendet. Im Dänischen Mesolithikum nahm man ausschließlich Linde, für die Jungsteinzeit ist nur zweimal Eiche belegt.
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Re: Das Boot gefunden von A. A. Inostrantzew

Beitragvon PepeMantani » 14.01.2020 12:33

ulfr hat geschrieben:Soweit mir bekannt, wurden europaweit Einbäume mit aus dem vollen Holz herausgearbeiteten Schotten erst sehr spät gebaut, frühestens in der Bronzzeit.


Ja, ich habe auch darüber gelesen, und dieser Moment ist etwas verwirrend: Das Boot sieht aus wie ein spätes, wurde aber in einem neolithischen Horizont gefunden.

Das Problem ist die Datierung des Bootes. Die Datierung des Bootes erfolgte in den 1970er Jahren, als die C14-Methodik äußerst ungenau war. Aus diesem Grund müssen wir für unsere Zwecke eine neue Datierung vornehmen.
Und hier entsteht ein anderes Problem: die russische Bürokratie; es ist sehr schwierig, mit dem Museum, in dem sich das Boot befindet, in Kontakt zu treten und die erforderlichen Analysen vorzunehmen.
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