GuedelonII in Meßkirch

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Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitragvon Andreas Sturm » 16.04.2013 18:03

Hallo,

mir wurde vom Bert M. Geurten, dem 1. Vorsitzenden des Vereins "karolinigische klosterstadt e.V." heute folgendes mitgeteilt:

"Ab Mitte des Jahres ist der Verein 'karolingische klosterstadt e.V.' ein
mittelständisches Unternehmen. Wir sind kein Forschungsinstitut oder
Freilichtmuseum. Dies müssen wir immer in allen Entscheidungen
berücksichtigen.

Sollte es in der Öffentlichkeit unberechtigte Kritik gegenüber unserem Projekt geben, werden wir nicht zögern dagegen mit Hilfe unserer Rechtsschutzversicherung mit allen rechtlichen Mitteln vorzugehen. Gespräche mit verschiedenen staatlichen Behörden haben uns in dieser
Einstellung bestärkt."

Der Umstand, dass die Einrichung "Campus Galli - karolingische klosterstadt messkirch" vom Trägerverein ausdrücklich nicht als Museum oder Ort der Forschung definiert wird, sollte bei allen zukünftigen Beurteilungen hier und anderswo berücksichtigt werden.

Mit herzlichen Grüßen,

Andreas
Andreas Sturm
 

Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitragvon ulfr » 16.04.2013 20:41

:venus: :egal:
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Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitragvon Andreas Sturm » 16.04.2013 21:26

Zum gleichen Thema am 29.03.2013 in der Wiener Zeitung:

Am Anfang jedes Werkzeuges und Kleidungsstücks steht wissenschaftliche Arbeit. Für jede metallumrahmte Schaufel, jeden Meißel oder Ochsenkarren wird der Wissenstand und das technische Niveau des 9. Jahrhundert erforscht. [...] "Das ist experimentelle Archäologie" erklärt Geurten. "Aus dem 9. Jahrhundert ist wenig überliefert."

[...]

Mit der experimentellen Archäologie erhofft sich Geurten nicht nur die Erfüllung eines Bubentraums, den viele Bürgermeister in Nordrhein-Westfalen, wo er den Bau des Klosterplanes zuerst realisieren wollte, für verrückt erklärt haben. Zusammen mit den begleitenden Forschern möchte er vor allem wissenschaftliche Erkenntnisse über die karolingische Architektur und Bautechnik gewinnen. An den Arbeiten sind deshalb 18 Wissenschafter und fünf Universitäten beteiligt. "Die Klosterstadt wird zur wichtigen Quelle für viele Bachelor- und Doktorarbeiten werden", hofft Bert Geurten.
Andreas Sturm
 

Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitragvon Dago » 16.04.2013 21:57

Lang lebe der Komerz, in Deutschland ist es anscheind nicht mehr möglich ein Projekt Geschichstkonform um zusetzen. Und selbst die, die es schon gibt holen sich eher irgendwas, hauptsache billig und Zirkus für die Besucher.
Grüsse
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Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitragvon Turms Kreutzfeldt » 17.04.2013 12:16

Sollte es in der Öffentlichkeit unberechtigte Kritik gegenüber unserem Projekt geben, werden wir nicht zögern dagegen mit Hilfe unserer Rechtsschutzversicherung mit allen rechtlichen Mitteln vorzugehen. Gespräche mit verschiedenen staatlichen Behörden haben uns in dieser
Einstellung bestärkt


Dann gibt es Hausverbot, Andreas !
:glauberger:

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Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitragvon Andreas Sturm » 17.04.2013 20:55

Ich befürchte Turms, das ist sein voller Ernst. Indem er den Campus Galli als Nicht-Museum definiert, hofft er offensichtlich, sich dem Diskurs über die dort dargestellten Geschichtsbilder zu entziehen. Und die Lokalpolitik bestärkt ihn offenbar auch noch darin. Er schrieb mir auch:

Zu den angeblich falschen Entscheidung, die Sie dem Vorstand in diesem Vereich vorwerfen,
möchte ich nicht näher Stellung nehmen. Entweder haben sie sich bereits erledigt (siehe Holz) oder sind aus finanziellen Erwägungen oder Sicherheitsaspekten vom Vorstand nicht anders zu treffen.


Zur Erklärung mit dem Holz: der Landesbetrieb Forst stellt laut einem Zeitungsbericht eine LKW-Ladung Eichenholz zur Verfügung. "Der Landesbetrieb Forst löst sozusagen unser Holzproblem", wird der Vorsitzende Bert M. Geurten dort zitiert. Geplant sind eine Holzkirche und 18 Handwerksstationen mit Grubenhäusern, Schutzdächern, etc. Dazu sollen fünf System-Container "mittelalterlich" verkleidet werden. Ob weitere Holzlieferungen durch den Landesbetrieb geplant sind, ist dem Artikel nicht zu entnehmen.
Andreas Sturm
 

Sv: GuedelonII in Meßkirch

Beitragvon Jøran » 17.04.2013 22:23

Andreas Sturm hat geschrieben:Dazu sollen fünf System-Container "mittelalterlich" verkleidet werden.


:stop:

Für solch einen Murks gebe ich doch kein Geld aus! Dann fahre ich iieber nach Phant***aland oder
Euro**park, die haben dort wenigstens eine "mittelalterliche" Geisterschloss. :9:

Dum ideen i Tyskland! :17:


Hilsen

Jøran-Njål
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Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitragvon Hans T. » 19.04.2013 13:15

Sollte es in der Öffentlichkeit unberechtigte Kritik gegenüber unserem Projekt geben, werden wir nicht zögern dagegen mit Hilfe unserer Rechtsschutzversicherung mit allen rechtlichen Mitteln vorzugehen. Gespräche mit verschiedenen staatlichen Behörden haben uns in dieser
Einstellung bestärkt."


Ja, ja. So ein Schmarrn. Das kann er gar nicht. Hätte sich vielleicht vorher mit einem der Juristerei kundigen unterhalten sollen. Man kann gegen Unwahrheit vorgehen und gegen unangemessene Kritik im Sinne einer Schmähkritik. Wo glaubt denn der wo wir leben?
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Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitragvon Andreas Sturm » 19.04.2013 15:40

Leute, ich brauche mal eure Hilfe...

Im aktuellen Amtsblatt der Stadt Meßkirch auf Seite 2 ist links oben anscheinend der neue Flyer des Campus Galli abgebildet. Sind das da Runen im Hintergrund?
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Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitragvon ulfr » 20.04.2013 10:00

Wenn es nicht einfach ein grafisches Gestaltungselement darstellt, könnte es sich um die Runen "fehu" = F und "berkanan" = B handeln.
"Vieh frisst Birkenzweige" ??
"Fiele Besucher" ??
"Friedberg/Hessen" ??

:mammut1: :argh:
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Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitragvon Andreas Sturm » 20.04.2013 12:08

Danke, ich kenne mich mit Runen nämlich überhaupt nicht aus. Das Thema habe ich noch nie gebraucht. Meine Frage ging aber darüber hinaus.

Der Klosterplan entstand vermutlich in oder knapp vor 830 n. Chr. auf der Insel Reichenau im Bodensee.
Der Gebrauch von Runen endete im fränkischen Reich doch schon weit in der Merowingerzeit, oder?

Mir sind noch nie Runen im Zusammehang mit Karolingern begegnet.
Andreas Sturm
 

Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitragvon Manu » 20.04.2013 13:58

Ich tippe mal auf "Fiele Besucher" :doubt:

Schade, jetzt hilft nur noch loslassen. Wie sagt man so schön:

Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

Du hast gewählt. Kampf scheint mir aussichtslos anhand der Lage.

raubgräber_klein
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Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitragvon ulfr » 20.04.2013 14:12

Andreas Sturm hat geschrieben:Danke, ich kenne mich mit Runen nämlich überhaupt nicht aus.


Ich auch nicht, aber ich hab ein schlaues seriöses Buch hier, und das sagt:

"[...] nur wenige runenbeschriftete Objekte reichen bis in das 7. Jh. hinein."

Düwel, K. 2007: Runenkunde. Stuttgart: Verlag J.B. Metzler, S. 56

Andreas Sturm hat geschrieben:Der Gebrauch von Runen endete im fränkischen Reich doch schon weit in der Merowingerzeit, oder?


Dem wäre damit so.
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Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitragvon Andreas Sturm » 20.04.2013 14:42

Danke Ulfr. Dann bin ja beruhigt.

Ich muss hinter solchen Sachen endlich nicht mehr aufräumen!

:dekadent:
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Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitragvon Turms Kreutzfeldt » 23.04.2013 10:19

@Hans
Das meinte ich mit "Hausverbot". Das ist das einzige, was als Sanktion gegen Andreas möglich ist.

Ansonsten: Meßkirch hat sich vollkommen erledigt. Genauso wie Lechfeld. Nur Bärnau ist der Rede (und mehr) wert.

blättert mal im St. Gallener Klosettplan
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