Rekonstruktion des Leubinger Grabhügels geplant ???

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Rekonstruktion des Leubinger Grabhügels geplant ???

Beitragvon Krtek » 26.05.2008 14:07

Thüringer Allgemeine, 26. Mai 2008
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Den Hügel geöffnet

HALLE. Was für eine Inszenierung: Die Leubinger Grabkammer öffnet sich und gibt den Weg frei zur Himmelsscheibe.
Nach der spektakulären Sonderausstellung "Der geschmiedete Himmel" 2004/2005 wurde in Sachsen-Anhalt mit den Standorten Nebra, Goseck, Langenstein und jetzt Halle das Konzept "Himmelswege" in die Tat umgesetzt, mit dem insbesondere das Landesmuseum für sich den Anspruch erhebt, eines der größten und bedeutendsten Archäologiemuseen in Europa zu sein. Neben dem inzwischen weltberühmten Fundstück Himmelsscheibe gehören dazu aber auch Schätze, die aus dem Landkreis Sömmerda stammen: Von den ältesten Menschen in Europa, die ersten Bilzingslebener von der Steinrinne und der Hügelfürst von Leubingen.

Im für 5,4 Millionen Euro renovierten Landesmuseum, das jetzt in der 2. Etage eine zum Teil völlig neue Dauerausstellung präsentiert, haben Bilzingsleben und Leubingen einen zentralen Platz. Wer die Himmelsscheibe sehen will, gelangt nur durch den zum Tor geweiteten Leubinger Hügel zu ihr. In Anlehnung an den Originalschauplatz haben sich die Ausstellungsprofis in Halle nicht gescheut, den Hügelfürsten in den direkten Kontext zur Himmelsscheibe zu stellen. Dieser These begegnen die Thüringer Archäologen eher mit Skepsis.

Ihr Kollege Dr. Harald Meller, Chefarchäologe in Sachsen-Anhalt, paart hingegen Wissenschaft und Forschung geschickt mit einer werbewirksamen Vermarktung der, wie er gern sagt, "spektakulären Sammlungsbestände". Tatsächlich werden diese meisterlich in Szene gesetzt, künstlerisch inszeniert. Beispielsweise, wenn es 3700 Steinbeile "regnet" oder ein riesiger, aufgeschütteter Hügel die Geschichte des Fürstengrabes erzählt.

Mutig ist auch, das Haus nur auf einer Etage mit einer Dauerausstellung zu belegen. Zwei Drittel der Fläche bleiben Sonderschauen vorbehalten. Die nächste heißt "Fundsache Luther", ist eine Landesausstellung und zeigt vom 31. Oktober 2008 bis 26. April 2009, was Archäologen auf den Spuren des Reformators entdeckt haben.

Zur Eröffnung des Hauses und der Ausstellung war auch eine kleine Abordnung aus Leubingen und Sömmerda angereist. Dr. Meller hatte Heidi Schneider, die Vorsitzende des Heimatvereines, persönlich eingeladen. Natürlich gefiel ihr und neun Mitstreitern in Sachen Leubinger Hügel, was sie in Halle sahen. Und ganz besonders die "Thüringer Straße", an der Bilzingsleben gleich neben Leubingen liegt. Anerkennung wurde der großartigen Präsentation gezollt, die beide Stätten der Menschheitsgeschichte gebührend darstellt.

Was natürlich gerade die Leubinger in ihrem Wunsch bestärkte, dass sich auch an Ort und Stelle etwas tut. Leider gibt es für die Präsentation des Hügels im Original noch keine wirklich gute Idee, geschweige denn ein Konzept. Halle ist da viel weiter. Von Bärbel ALBOLD


23.05.2008
Krtek
 

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