Archäologie in Bayern

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Beitragvon Fridolin » 19.12.2006 10:48

Sorry, Hans natürlich...
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Beitragvon Claudia » 19.12.2006 10:52

Im Museum in Weimar gibts übrigens auch ein reichliches und interessantes Buchangebot (nur das Portemonnaie ist da immer aus Zwiebelleder...)
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Beitragvon Dinah B. » 19.12.2006 11:02

Danke für die ganzen Tipps. Habe noch eins gefunden:

"Neue Ausgrabungen und Funde in Thüringen" ISBN 3937517340 Band I 2005

Bei Amazon wars weg. Ich geh mal in die Bibo... :wink:
Dinah B.
 

Beitragvon Thomas Trauner » 19.12.2006 12:10

Das Buch Archäologie in Bayern ist die Festschrift zum 25 jährigen der Gesellschaft und zum Glück auch normal erhältlich.
Aber wirklich auch für "Nicht-Bayern" zu empfehlen. Es gibt einen guten Überblick über den Stand der Dinge. Besonders für den einen oder anderen Forumianer ist gerade die Literaturliste interessant. Sowas erleichtert der "Einstieg" in das Gebiet ungemein.
Natürlich beinhaltet es auch Themen, die nicht ausschließlich bayernbezogen sind. Es deckt den süddeutschen Sprachraum schon ab.
Kommen sogar Germanen vor... :D
Interessanterweise sind sogar zwei (!) Abbildungen rekonstruierter Tracht drin. Langsam wirds......

Thomas
(ich bin der mit dem Goldhelm :D )
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Beitragvon Dinah B. » 19.12.2006 13:10

Ich bekomms zum Geburstag... juhuu :D ist schon bestellt...
Dinah B.
 

Beitragvon R. Schumann » 19.12.2006 13:21

Ist mal wieder was Bayerisches, was sich andere Bundesländer als gutes Beispiel nehmen sollten!


*g*

die andren bundesländer sollten sich lieber mal n beispiel an Baden-Württemberg nehmen, die ham so eine gute Publikationskultur da drüben :)
R. Schumann
 
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Beitragvon Thomas Trauner » 19.12.2006 14:09

Auch wieder war. (Allerdings zerschlagen sie im Moment ihre bislang gut arbeitende Landesarchäologie. :evil: )
Die entsprechenden Verlage sitzen halt auch in Stuttgart....
Pustet ist offenbar der einzige in Bayern, der sich mal an ein "populäres" Buch rantraut. Fachverlage gibt?s, aber die kennt halt keiner.

Th.
Thomas Trauner
 

Beitragvon Fridolin » 19.12.2006 14:24

Schumi,

wer wie die Württemberger finanziell besser dasteht als viele andere kann klotzen und braucht nicht zu kleckern!

Kennst Du die Klagen der Archäologen (auch der Kreisarchäologen) in Bayern, die um jeden Bleistift betteln müssen? Hast Du Dir mal die Mühe gemacht zu recherchieren, wie viele Grabungen tatsächlich vom BLfD finanziert und durchgeführt werden? All die anderen notwendigen Grabungen und Arbeiten (z.B. Prospektion!), die von Privatleuten und archäologischen Vereinen in Eigenarbeit und Eigenfinanzierung durchgeführt werden - und ich schreibe bewusst Privatleute und nicht "ehrenamtliche Mitarbeiter" -, damit schmückt sich die Landesarchäologie doch genauso! Eine Publikation von einem Amts- oder Uni-Archäologen und schon sieht es aus, als wäre alles in Ordnung. Das ist es nicht!!! Schau mal ins Archäologische Jahr rein... Und wenn es schon bei Grabungen nicht reicht, wie will man da die notwendige Auswertung der Befunde und Funde und die abschließende Publikation schaffen? Eben....

Und so geht vieles den üblichen Weg: man greift das eine oder andere Sahneteilchen heraus (oft ein Goldfund oder sonstige sensationellen Funde oder Befunde) und schreibt darüber, und der Rest bleibt liegen.


Gruß Fridolin

PS: Auch in Ba-Wü gibt es "Leichen", die eigentlich mal in einer Gesamtpublikation vorgestellt werden sollten, z.B. die Wasserburg Bad Buchau. Aber das ist wieder ein eigenes Thema....
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Beitragvon S. Crumbach » 19.12.2006 15:11

Du hast völlig Recht Fridolin.
Die Reihe "Archäologie" im Rheinland verzeichnet sehr viele verschiedene Funde, auch solche der ehrenamtlichen Landesbodendenkmalpflege oder zum Teil auch Gegenstände wie von privat eingeliefert werden.

Bad Buchau ist ein ganz anderes Thema :?
S. Crumbach
 

Beitragvon R. Schumann » 19.12.2006 15:12

Fridolin,

das sollte absolut kein angriff auf das BLfD sein, und ja ich kenn die klagen der archäologen usw usw.
Und natürlich bleibt in BW auch einiges liegen, und woher das geld kommt oder was auch immer in BW sei mal dahingestellt, trotzdem ist es einfach so das BW einfach einen guten Publikationsstand hat.
Mehr wollt ich damit eigentlich nicht sagen und schon garnicht das BLfD angreifen.
MfG
R. Schumann
 
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Beitragvon Fridolin » 19.12.2006 15:51

Man muss sich mal überlegen, wie man die Archäologe in Bayern (und in anderen " archäologischen Notstandsgebieten") stärken kann. Eins ist klar: In den vorhandenen Organisationen geht es nicht. Das Problem ist die zu enge Verknüpfung der Gesellschaft für Archäologie (z.B.) mit der "staatlichen" Archäologie. Dadurch ist keine wirkliche freie Meinungsäußerung usw. möglich. Keiner der im Staatsdienst stehenden Archäologen kann sich einer Dienstanweisung entziehen, keiner kann gegen die Obrigkeit aufmucken, es gibt ja noch das Beamtengesetz...

Man sollte sich beim Naturschutz ein Beispiel nehmen. Da sind Dinge möglich, davon kann man in der Denkmalpflege nur träumen. Beispielsweise bei der einschlägigen Gesetzgebung. Während die staatlich organisierte Archäologie überall zurückstecken muss (finanziell, personell, rechtlich) und nicht wirklich auf die Defizite aufmerksam machen darf, haben die unabhängigen(!) Naturschutzverbände eine ungeheure Macht. Der Naturschutz wird überall noch ausgebaut und verstärkt, auch in der Gesetzgebung. Man denke nur an den ominösen Wachtelkönig im Hamburger Raum....
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Beitragvon Thomas Trauner » 19.12.2006 17:10

Es ist wirklich ein Jammer, Fridolin hat da durchaus recht.

Eine Stärkung des "Ehrenamtes" wäre ein wichtiger Baustein für eine Verbesserung, sicher richtig. Kultur kommt immer von unten.

Politischer Druck wäre auch wünschenswert. Und vor allem die konsequente Durchsetzung vorhandener Gesetze.
Bessere, verständliche Publikation der Ergebnisse. Nicht nur, jetzt bin ich mal böse, ein Buch das wohl doch in erster Linie in Fachkreisen kursiert.
Was spräche denn gegen eine jährliche Veranstaltung des LfD über die Ergebnisse der Landesarchäologie mit Presse und allem ?
Wo sind die Pressemeldungen über das 25 jährige Bestehen der Gesellschaft ?
Wo sind die Ehrungen der Ehrenamtlichen im Kulturbereich ?
Wieso lobt eigentlich kein Sponsor hier einen Preis aus ?

Nicht vergessen: Es gehen jedes Jahr deutlich mehr Menschen in Museen als zu Bundesliga-Fußball-"Spielen".
:!:

Aber nun gut -freuen wir uns über die Bücher, dies gibt und die Gelegenheiten, selbst aktiv zu sein.

Th.
Thomas Trauner
 

Beitragvon Steve Lenz » 19.12.2006 17:18

Wieso lobt eigentlich kein Sponsor hier einen Preis aus ?


Den Archaeoforum-Archi??? :D
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Beitragvon thomas » 19.12.2006 17:18

Hallo Dinah,

Dinah B. hat geschrieben:Thüringen, z.b., wäre auch für mich interessant. Immerhin ist es meine Heimat... gibts da schon was empfehlenswertes?


Kommt drauf an was Du konkret suchst. Da gibts schon einiges, bleibt aber immer die Frage obs der absolute Einstieg sein soll oder doch schon ein wenig mehr.

thomas
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Beitragvon Fridolin » 19.12.2006 17:32

Ein kleines Beispiel, wie man die örtliche Bevölkerung auch enttäuschen / verärgern kann.
- Lehrgrabung einer Uni im Auftrag des BLfD, ca. 1990. Die Studenten konnten kostenlos in Räumlichkeiten einer Firma übernachten, die Duschen benutzen usw., evtl. gab es weitere Vergünstigungen.
- ca. 2000 im selben Ort. Frage: Was ist eigentlich mit den Funden, die Ihr damals aus unserer Gemeinde mitgenommen habt? Wo sind die? Kann man die sich mal ansehen? Was habt Ihr darüber geschrieben? Damals habt Ihr gesagt, die Fundstelle ist sehr wichtig, wir haben Euch unterstützt. Aber keiner hat uns je wieder informiert, keiner kam vorbei. Warum sollen wir Euch künftig unterstützen?

... die Firmeninhaberin hat recht, das war nicht in Ordnung...
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