Tatsächlich, ich habe mit direkten Anfragen an Wissenschaftler überwiegend gute Erfahrungen gemacht, allerdings ist die Antwort-Frequenz z.T. deutlich Renomee-abhängig.
Hier ein zwar älterer (2006), aber dennoch informativer Artikel zum Thema:
http://www.heise.de/ct/artikel/Ueber-di ... 90500.html"In den angelsächsischen Ländern haben sich die Politiker des Themas offensiver angenommen. In England warf das „Science and Technology Committee“ des House of Commons der Regierung im Juli 2004 vor, den Entwicklungen des wissenschaftlichen Publikationswesens zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt zu haben. Die Parlamentarier registrierten mit Sorge, „dass der finanzielle Nutzen aus den beträchtlichen Forschungsinvestitionen der öffentlichen Hand in einem exzessiven Ausmaß in die Taschen der Aktionäre von Verlagen“ wandert - „die Digitalisierung sollte den Zugang erleichtern und nicht erschweren“."
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"In einer DFG-Umfrage vom vergangenen Jahr unter rund 1000 deutschen Wissenschaftlern aller Fachrichtungen sahen zwar zwei Drittel der Befragten in Open Access einen Beitrag zur Verbesserung des Zugangs zu wissenschaftlichen Erkenntnissen und glauben, dass sich die Publikationslandschaft durch Open Access nachhaltig verändern wird. Im Mittel über alle Disziplinen gaben knapp 40 Prozent an, OA-Zeitschriften in ihrem Fach zu kennen. Allerdings hatte nur jeder Zehnte schon einmal einen Aufsatz in einer OA-Zeitschrift veröffentlicht, und nur jeder Siebte Vorabergebnisse seiner Forschung als „Preprint“ publiziert. Preprint-Server kannte jeder zweite befragte Naturwissenschaftler, aber nur jeder vierte Geistes- und Sozialwissenschaftler und nur jeder fünfte Ingenieurwissenschaftler.
Viele Wissenschaftler, deren Interesse sich in erster Linie auf die Veröffentlichung in prestigeträchtigen Journalen richte, seien den Schwierigkeiten der Informationsversorgung gegenüber ignorant, hatte schon der Wissenschaftsausschuss des britischen Parlaments geklagt."http://www.zeit.de/wissen/2010-02/dfg-p ... -forschung"
Die erste Frage an einen Wissenschaftler laute heute:„Wie viel und wo haben Sie publiziert?“ Was erforscht werde, trete in den Hintergrund. Die Wissenschaft setze heute fast nur noch auf Kennzahlen, wenn sie Leistung kontrolliere, kritisierte unlängst Ulrike Felt, Präsidentin des Instituts für Wissenschaftsforschung der Uni Wien, bei einer Diskussion in Berlin. In der Forschung drehe sich alles um die Zahl der Publikationen und Zitationen oder um Ranking-Resultate."Hat sich inzwischen etwas geändert? Nach wie vor steigt doch die Netto-Anzahl wiss. Publikationen mit zunehmender Mini-Portionierung von Einzelergebnissen durch viele Autoren.
Wie ist das bei Euch Profi-Wissenschaftlern? Ihr dürft doch gar nicht alle Publikationen frei bei academia veröffentlichen, oder? Oder gibt`s etwa keine entsprechenden Verträge seitens der Verlage mehr, die das Publikationrecht einschränken?