Nachempfindung von Ötzi durch Open AI

[Sculpteur]

Bildrechte / vollständiger Bildnachweis: "OpenAI. 'Scientifically accurate depiction of Ötzi the Iceman.' Erzeugt durch die KI-Bildgenerierung DALL-E, 23.11.2024."

WICHTIGER HINWEIS: An dieser Stelle muss unbedingt darauf hingewiesen werden, dass - trotz der zitierten Bildrechteunterschrift - dass tatsächliche und vermutlich nicht authentisch nachempfindbare Aussehen von "Ötzi" in keinem Zusammenhang mit den von der KI generierten und hier geposteten Bildern / Grafiken stehen muss!

Laut Nachempfindung von Open AI hätte Ötzi in etwa so aussehen können:

Ungefährer Bilderstellungsauftrag an Chat GPT war:
(im ursprünglichen Bilderstellungsauftrag waren noch Tippfehler enthalten, den Bilderstellungsauftrag gebe ich hier korrigiert wieder):
"Erstelle ein Bild von "Ötzi" mit einer Nachempfindung, wie dieser Mensch damals tatsächlich ausgesehen haben könnte. Verwende bei der Rekonstruierung wissenschaftlich valide Daten und das tatsächliche Aussehen der heute noch existierenden Ötzi-Mumie. Greife bei der Nachempfindung jedoch nicht auf bisherige Nachempfindungen und Rekonstruktionsversuche und Interpretationen von Ötzis Aussehen zurück. [Zitat me. Vinzenz Maria Hoppe, im Kontext Chat GPT, 23.11.2024]"

Hier das Ergebnis, das die Open AI generiert hat:

[Hinweis als Nachtrag vom 24.11.2024: von mir verwendete Chat GPT-Version war GPT-4 mit Aktualisierungsstand Oktober 2023]

[enrohs]

Hallo Sculpteur,

das ist schon erstaunlich, was KI so alles kann. Leider wissen wir nicht, wie genau das Ergebnis ist.
Und, kann es sein, dass auch ein Bild von dir mit eingeflossen ist?

Viele Grüße

Sven

[Sculpteur]

Hallo Sven,

nein, eher nicht. Aber so genau kann man das natürlich niemals wissen. Das von Open AI erstellte fiktive (zuerst gepostete) Aussehen von "Ötzi" wirkt auf mich wie eine Mischung aus "Arnold Schwarzenegger, Pierce Brosnan und Reinhold Messner" (ohne den drei Personen damit auf irgendeine Art und Weise näher treten zu wollen). Open AI hat erstaunliche Fähigkeiten, aber ebenfalls (noch?) starke Schwachstellen. Intererssant wäre in dem Kontext woher die Daten stammen auf die sich die KI bezieht. Das ist aber wahrscheinlich zu komplex nachvollziehbar.
So hat die Open AI gestern nach meiner korirgierten Texteingabe folgendes Bild von "Ötzi" erstellt. Das ganze war insgesamt natürlich nur eine Spielerei mit den Möglichkeiten und muss selbstverständlich nichts mit dem tatsächlichen Kontext zu tun haben, denn wir vermutlich auch gar nicht korrekt nachbilden können, wie Du ja schon betonst.
Bei dieser Erprobung der Open AI ging es um die Frage wie exakt sich die KI an Anweisungen hält (sofern das anhand der Bilder beurteilt werden kann). Dabei ist es durchaus so, dass die KI stellenweise große Probleme und starke Schwachstellen hat (ich beziehe mich hier auf die verwendete - bestimmte - kostenlose Version von Chat GPT, die bezahlpflichtige habe ich nicht erprobt). So hat die KI in einem anderen Zusammenhang z.B. felsenfest behauptet, dass die Rechnung 144 : 12 = 12 falsch wäre! Erst als ich die KI darauf hingewiesen habe, dass diese sich hierin geirrt hat, hat diese den Fehler eingesehen.
Nichtsdestro trotz finde ich es sehr interessant, die Möglichkeiten von Open AI im Hinblick auf die Anwendbarkeit zu erproben. Im Zweifelsfall sind Ergebnisse amüsant. Die Entwicklung wird ja sicherlich konsequent weitergehen.

[Hinweis: von mir verwendete Chat GPT-Version war GPT-4 mit Aktualisierungsstand Oktober 2023]

[StoneMan]

[...]
Intererssant wäre in dem Kontext woher die Daten stammen auf die sich die KI bezieht. Das ist aber wahrscheinlich zu komplex nachvollziehbar.

Moin,

wenn ich mich nicht irre, kannst Du diese Information zur Quelle, die Chat GPT nutzt, in Deiner Frage anfordern.

Chat GPT hatte mir schon einmal am Ende seiner Antwort, unaufgefordert angeboten, weitere Publikationen zu meiner Frage zu suchen.

Gruß

Jürgen

[Sculpteur]

Vielen Dank für den Hinweis, das werde ich bei nächster Gelegenheit ausprobieren.

[Bullenwächter]

Interessanter würde die Geschichte werden, wenn die KI Ötzi über das Portraitformat hinaus erzeugt hätte. Insbesondere deren Umsetzung der Kleidungsdetails wäre sicher aufschlussreicher über die aktuellen Möglichkeiten von Open AI. Subjektiv finde ich dass die Open AI Ötzi mit einem deutlich schlankeren und hagereren Kopf erzeugt hat als es beispielsweise die Bozener Reko vorschlägt und die Ergebnisse dieser DNA-Analyse https://www.euronews.com/culture/2023/0 ... hile-alive vermuten lassen.

Interessant wäre wenn man genaue die gleiche Abfrage bei Open AI vielleicht in vierteljahresschritten wiederholen um zu sehen, wie sehr sich die künstliche Intelligenz weiterentwickelt.

Vielleicht hätte man der KI noch einen Zeitpunkt in Ötzis Leben aufgegeben sollen zu dem sie das Bild erstellen werden soll.

[Bullenwächter]

[Ironiemodus ON]

Böse Zungen könnten jetzt vermuten, dass der Künstler, der diese Gesichtrekonstruktion https://www.euronews.com/culture/2023/0 ... hile-alive anfertigte, sich hat von dieser Goggl-Abfrage inspirieren lassen

DJ Ötzi - Ötzi

[Ironiemodus OFF]

[ulfr]

Ein Kollege erzählte mir neulich Folgendes: Er hatte eine KI zu einem archäologischen Thema einen kurzen Text schreiben lassen und anschließend die Literaturliste überprüft. Darunter waren mehrere halluzinierte inexistente Beiträge. Damit konfrontiert, entschuldigte sich die KI und gab eine neue Liste aus, worin noch mehr phantasierte Artikel waren. Wieder der Lüge überführt, stellte die KI daraufhin die Kommunikation ein.
Ich fürchte, dass wir irgendwann in eine Endlosschleife geraten, wenn KI anfängt, sich selbst zu zitieren. Die aktuellen Hausarbeiten von Studierenden einer Freundin sind zu einem Drittel mit KI erstellt und weder eine eigenständige Arbeit noch fachlich in Ordnung. Imho kann eine noch so gute Maschine niemals so etwas wie Intuition entwickeln - die aber ist eine der grundlegenden Eigenschaften des Menschen.
Wenn Skulpteurs Grafik, die zugegebenermaßen technisch nicht schlecht ist, in den pool der Rekonstruktionen eingeht, wird dieser - archäologisch betrachtete - Schwachsinn selbstreferentiell und damit zur Künstlichen Dummheit. Nach den neuesten DNA-Untersuchungen - gut, auch die bilden immer den aktuellen Stand des Irrtums ab - neigte Ötzi zur Glatzenbildung, hatte eher dunkle Haut und verfügte sicher nicht über das Nivea-Pflegeprogramm. Und was soll das Lederschnurgebamsel am Hals, woher kommt der Fellkragen ...
Gebt mal umgekehrt das obige Bild in guggl lens ein, was kommt raus? Fast nur visuelle Rekos von Neanderthalern und stills aus dem unsäglichen Ötzi-Film mit J. Vogel. Wenn ich das also richtig sehe, dann hat die KI anscheinend aufgrund mangelhafter Informationen (trotz Aufforderung, nur wissenschaftlich belegte Quellen zu nutzen) und schon vorhandener Rekos aus einem falschen Zeitrahmen bzw. einem fachlich fragwürdigen Spielfilm ein Bild generiert, das zwar gut aussieht, aber falsch ist.

[Sculpteur]

Ihr habt beide vollkommen recht: ich hatte noch ein Bild genieren lassen dass den Gletschermann in voller Montur zeigte. Das Bild war aber dermaßen daneben, dass ich es doch wieder vom Netz genommen habe damit es nicht durch die Suchmaschinen wandelt und manche Menschen es für den Stand der Forschung halten.
Bullenwächter, da hast Du vollkommen recht: in der Langzeiterprobung zeigt sich einiges in Sachen KI (vermutlich dennoch nicht zum besseren): Wie ich erfahren konnte wird die KI in Turnus-Modellen überprüft und angepasst. Ob die KI dann immer noch der Meinung ist dass 12*12 = 144 falsch ist, wird sich zeigen.
Die Tatsache das KI mittlerweile so stark in Studien und auch in Abschlussarbeiten einfließt und weiterhin einfließen könnte lässt eigentlich keine weiteren Fragen in Richtung Wissensverwässerung offen.
In puncto Gesamtzusammenhang versagt die KI völlig (und abgrundtief): ich hatte anschließend zum Spaß einmal die Anfrage an die KI gestellt, wie die belegte Ausrüstung von dem Gletschermann ausgesehen hat (mit der Aufforderung dass dies ausschließlich basierend auf validen wissenschaftlichen Daten und Erkenntnissen geschehen soll): unter den Ausrüstungsgegenständen befanden sich moderne Wander-Schnürstiefel, moderne Eisenbeile und Äxte etc. Es bleibt also weiterhin erforderlich den eigenen Grips einzuschalten und den eigenen Lernhorizont zu erweitern (zum Glück). Manche Hochschulen gehen vom Hörensagen her bereits dazu über, ausschließlich mündliche Prüfungen in Erwägung zu ziehen um Wissensstand abzufragen. Ob das so stimmt, kann ich jedoch nicht belegen und will es jetzt auch nicht extra recherchieren.

[Blattspitze]

Interessant, das mal so abzufragen. Aber was habt Ihr erwartet? KI ist immer noch am Anfang, lernt aber stetig schneller, auch das Bewerten der Informationsqualität wird sich zweifellos verbessern.
Am Arbeitsplatz stelle ich fest, dass die jungen Kollegen häufig die KI befragen ...

[Sculpteur]

Im Nachhinein betrachtet gehe ich mit Deiner Frage absolut d´accord, Blattspitze. Einziger Kritikpunkt wäre dass AI (betrifft hier Chat GPT) für eine Bezahlmitgliedschaft stattliche 20 Dollar im Monat verlangt, wobei die kostenfreie Version ja wesentliche Bewertungsgrundlage dafür ist, ob jemand eine solche kostenpflichtige Nutzung (mit weiteren Benefits) abschließen möchte oder nicht. Bei der Nutzung von Open AI (hier Chat GPT) schwanke ich ob der Möglichkeiten und Resultate zwischen Begeisterung, Ernüchterung und Amüsement. 20 Dollar im Monat für eine noch in Ausbildung befindliche Maschine, die stellenweise gröbste Fehler macht sind allerdings ganz schön happig. Ansonsten: Wenn man bei Nutzung von AI die eigene Intelligenz nicht ausschaltet und diese in Bereichen nutzt die sich für einen selbst bewähren, handelt es sich um ein durchaus faszinierendes Werkzeug mit Ausblick und Potenzial (wenn man der Maschine auch mal Widerworte gibt und Geduld aufbringt). Im fiktiv-textuellen und etwa philosophisch geprägten Bereich ist die Open AI meiner Erfahrung nach ziemlich gut und ich verwende sie z.B. ergänzend zum Sprachenerwerb. Ich sehe auch die großen Vorzüge der AI etwa in dem Bereich in dem Menschen diese nutzen können, um einen Gesprächgspartner zu haben (z.B. bei Einsamkeit im Alter) und etwa um ihr Gedächtnis zu trainieren (Alter, Demenz etc.).
Es sollte m.E. also insgesamt in den Vordergrund gestellt werden, dass fundierte wissenschaftliche Arbeit KI nutzen kann, sich aber niemals von dieser abhängig machen sollte (siehe z.B. Stichworte "Hausarbeiten" und "Schlüsselkompetenzerwerb") etc.