thrakische Frauenabbildungen

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Beitragvon Johanna K.-W. » 06.12.2007 09:14

sylvia, bist du sicher, dass es immer ein doppelt gegürtetes kleid ist? ich hab da bei verschiedenen abbildungen unterschiede gesehen - die einen sehen eindeutig doppelt gegürtet aus, weil der bausch gut zu sehen ist, die sind sehr oft plissiertem stoff. bei den anderen (so eben auch beim grabmal von kazanlak) haben stephan und ich den fall des stoffes genau betrachtet und sind zu dem schluss gekommen, dass es zweiteilig sein muss, da von einem bausch absolut nichts zu sehen ist. gut, vielleicht war hier auch etwas "künstlerische freiheit" im spiel...?
ich habe für die "bauschvariante" auch schon ganz feines leinen gekauft, jedoch stelle ich mir die frage, was thrakerinnen in nicht so milden gegenden in den kälteren jahreszeiten getragen haben? welche tragevariante dann wohl für dickere stoffe zur anwendung kam? die abbildungen die ich kenne zeigen leider immer "sommerkleidung" - ist wohl einfach auch hübscher anzusehen auf vasen, deckenmalereien etc..
Johanna K.-W.
 

Beitragvon S. Crumbach » 06.12.2007 10:07

Einige der Darstellungen sind techisch nicht wirklich gut, daran kann der Eindruck 2- teilig wirklich entstehen.

Am besten einfach mal einen Blick in die Literatur werfen. Die Publikation von M. Bieber ist für mich die bessere - und wirklich gut verfügbar (Fernleihe). Zum Kaufen habe ich es auch nochnicht gefunden, leider.
S. Crumbach
 

Beitragvon Chris » 06.12.2007 10:09

wobei die Kleidung meist aus sehr feiner Wolle war, eher nicht aus Leinen...

Gründe für die etwas unterschiedliche Darstellung der Kleidung könnten sein:
- es wusste eh jeder Betrachter, was gemeint war - also kann sich der Künstler gewisse Freiheiten der Darstellung erlauben, ohne den Transport des beabsichtigten Inhalts zu "gefährden"

- nicht alle so dargestellten Kleider müssen unbedingt einen Bausch haben - es gibt auch die Variante, das Kleid an den Schultern umzuschlagen, so daß die Kante auf Kniehöhe ein Rand des Tuches/Stoffschlauches ist, die auf Höhe der Füße der andere - sieht dann für den Betrachter so aus, als könnte es zweiteilig sein :idea:
sieht man manchmal auch ohne oben auf getragenen Gürtel....
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Beitragvon Steve Lenz » 06.12.2007 10:19

Bin jetzt da ziemlich unterinformiert - aber könnte es auch eine (horizontale) Bügelfalte sein? Gibt es Bügelutensilien im Fundgut?
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Beitragvon Johanna K.-W. » 06.12.2007 10:36

sylvia, kannst du mir bitte noch den vornamen von m. biber verraten? und den titel der publikation? hab jetzt so nichts gefunden.

bin auch gerade hinter "rolf hachmann: männer- und rrauentracht in thrakien" her, ich hoffe, ich bekomm es bald.


ich wollte jetzt ein bild vom kazanlak-grabmal einstellen, habe aber derzeit probleme mit dem hochladen. folgt aber noch! (hoffe ich! :razz: )
Johanna K.-W.
 

Beitragvon S. Crumbach » 06.12.2007 10:59

Johanna, auf Seite 1 unten in meinem Posting ist ein Link mit der kompletten Literaturangabe.
S. Crumbach
 

Beitragvon Johanna K.-W. » 06.12.2007 11:21

ups! da haben wir zwei zeitgleich gepostet, daher hatte ich's übersehen...
vielen dank! :)
Johanna K.-W.
 

Beitragvon Johanna K.-W. » 06.12.2007 11:50

ich hab hier einen interessanten link gefunden:

http://www.messala.de/griechische-und-r ... -frame.htm
Johanna K.-W.
 

Beitragvon Chris » 06.12.2007 13:08

den Text hab ich bisher nicht durchgelesen, schön sind die vielen Abbildungen - was mich allerdings stutzig macht: die Umsetzung in "rekonstruierte Kleidung" von Frau Pasch

http://www.messala.de/antikes_kostuembild.htm

ohne Worte :roll:
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Beitragvon Johanna K.-W. » 06.12.2007 15:18

oh - die hab ich noch gar nicht entdeckt...! nun ja, ist wohl geschmackssache..? ich hab mich bisher zu wenig mit der kleidung von römern und griechen beschäftigt, um sagen zu können, wie die stoffe ausgesehen haben können.

ich hab jetzt jedenfalls hier ein bild vom kazanlak-grabmal: http://picasaweb.google.de/Johanna2009/ ... 4979562242
das weiss-rote kleid nähe ich gerade nach. nach euren anregungen/einwürfen hab ich mir die bilder noch mal gaaanz lange angesehen und bin jetzt tatsächlich zu dem schluss gekommen, dass vermutlich die von chris erwähnte möglichkeit hier zutrifft:
- nicht alle so dargestellten Kleider müssen unbedingt einen Bausch haben - es gibt auch die Variante, das Kleid an den Schultern umzuschlagen, so daß die Kante auf Kniehöhe ein Rand des Tuches/Stoffschlauches ist, die auf Höhe der Füße der andere - sieht dann für den Betrachter so aus, als könnte es zweiteilig sein

also ab in den stoffladen und noch etwas mehr stoff kaufen... :D
danke für eure tipps - wenn man zu lang ständig auf das selbe bild sieht und man eine gefestigte idee hat, kommt man oft allein nicht auf die verschiedenen möglichkeiten...
Johanna K.-W.
 

Beitragvon S. Crumbach » 06.12.2007 15:50

Johanna, kauf lieber feine weiße Wolle.
S. Crumbach
 

Beitragvon Johanna K.-W. » 06.12.2007 16:14

ja syliva, mach ich. bin ja bei den kelten mittlerweile auch vorwiegend auf wolle umgestiegen und weiss diesen stoff sehr zu schätzen! der fall ist z.b. weitaus besser als bei leinen, was gerade jetzt bei diesem schnitt sehr wichtig ist. ausserdem knittert die wolle nicht und fühlt sich zudem auch angenehmer an, wenn sie feucht oder gar nass wird.
Zuletzt geändert von Johanna K.-W. am 06.12.2007 17:09, insgesamt 1-mal geändert.
Johanna K.-W.
 

Beitragvon S. Crumbach » 06.12.2007 17:05

Genau!!! Dein neuer Peplos sieht auch wesentlich schicker aus als das Grüne :wink:
S. Crumbach
 

Beitragvon Johanna K.-W. » 07.12.2007 10:41

vielen dank! ich bemüh mich...
wie so viele andere auch kann ich auf eine ganze galerie kleider aus meiner bisherigen "keltenlaufbahn" zurückblicken - darunter mehr oder weniger schlimme modelle... :D
Johanna K.-W.
 

Beitragvon Steve Lenz » 07.12.2007 10:50

Johanna, sowas bringt dieses Hobby mit sich! :wink: Jedenfalls bei denen, die?s ernster meinen und ambitioniert sind! Völlig natürlich! :lol:
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