Neandertaler rothaarig, hellhäutig und sprachgewaltig !?:

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Beitragvon Steve Lenz » 11.11.2008 15:08

Ich kenn?s umgekehrt eher von Bodybuildern ohne Fettanteil. Die mummelten sich immer dick ein, während ich "normal" (für meine Begriffe) angezogen rumlief. Deswegen trainieren die ja auch nur drinnen - jetzt mal den Muscle Beach in Venice ausgenommen. Draußen arbeiten können die wenigsten von denen bei Schlechtwetter. (Auch basierend auf persönlichen Erfahrungen.)

Also Selbstbewusstsein, Gewöhnung, Fitneß, gesunder (!) Fetthaushalt. Dennoch ist ab gewissen klimatischen Bedingungen gute Kleidung unerläßlich!
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Beitragvon Blattspitze » 12.11.2008 19:22

Hier noch was schönes zum frieren:
http://www.wdr.de/tv/quarks/global/pdf/Q_Kaelte.pdf
Die Geschichte über das erforderliche schnelle Zerlegen der geschlachteten Rentiere durch die Nenzen bei den tiefen Temperaturen fand ich auch sehr interessant.
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Beitragvon Wandalstouring » 12.11.2008 23:22

Wollt ich auch gerade darauf hinweisen. Also die Inuit sind biologisch einfach besser ausgestattet. Sie sind durch braunes Fettgewebe geschützt(nicht nur an den Händen) und ihr Kreislauf stellt immer wieder kurzzeitig auf Durchblutung. Das ist verbunden mit einem erhöhten Grundumsatz. Allerdings muss ich die Quellen schuldig bleiben, da es Teil einer Anthropologievorlesung war. Die Entzifferung des Genoms des Neanderthalers ist in absehbarer Zeit durch Svante Pääbo zu erwarten und natürlich ob der auch entsprechende Anpassungen hatte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Svante_P%C3%A4%C3%A4bo
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Beitragvon Thomas Trauner » 13.11.2008 09:43

Es lag mir auch auf der Zunge.
Die Körperstatur des H.N. (gutes Masse/Oberflächenverhältnis, breite Nase mit großer innerer Hautfläche zur Erwärmung der Luft etc.) machte ihn/sie schon gut geeignet, Kälte auszuhalten.
Allerdings sollten wir H.N. = kalt auch nicht allzu überbetonen. Erstens waren ja x-Zwischeneiszeiten, zweitens verzog er/sie sich ja auch bei Kältemaximen nach Süden, drittens haben wir die vorläufig letzte und offenbar kälteste Eiszeit ja auch ganz gut überstanden.
Außerdem gab?s das Problem ja auch bei den Vorgängern.
Letztlich ist einfach der Vorteil des Menschen, sich durch sein adaptives Denkvermögen in die Umwelt integrieren zu können.
(Wenn man vom Schwachsinn der letzten 150 Jahre mal absieht :roll: ).

Vielleicht noch ein Satz zur, nennen wir?s mal Neanderthaler-Philosophie:

Der Ansatz, dass diese Menschen "von Natur aus" geeignet waren, die europäischen Härten zu überstehen, ist ja im Grunde der auslösende Punkt, sie als "edle Wilde", die aber dann doch von der "Natur" ausradiert wurden, zu sehen.
Sieht man jedoch die evolutionären Vorgänge, die sie tatsächlich etwas "geeigneter" machten, den Eiszeiten zu trotzen, weiterhin als (willkommenen) Zufall, und überdenkt eben genau das schon erwähnte adaptive Denkvermögen als eigentliche Voraussetzung zu Überleben, verändert sich zwangsläufig das Bild.
Der Vergleich mit rein körperlich angepassten Tieren wie Mammut, Wollnashorn, Rentier, Moschusochsen etc. und deren Ausgeliefertsein an die Bedingungen des Habitats hinkt ja einfach an der Tatsache, dass die Gattung Mensch ja einen in die Zukunft gerichteten, bewußten Handungsansatz hat. Vulgo "Willen".
(Ich hoffe mit unterstellt jetzt niemand eine Idee des Menschen als Krönung der Schöpfung. Sind wir natürlich nicht).
Es geht mir einfach nur darum, den Anteil des Denkvermögens bei Überlegensstrategien im Auge zu behalten.
Deshalb eben auch zielgerichtete, funktionale und praktische Kleidung, die genau die Ressourcen nutzt, die vorhanden sind.
Vielleicht war eine damalige Begegnung eines durchgestylten H.N. aus der Tundra Mitteldeutschlands mit einem im Irak lebenden genauso wie die Begegnung eines Briten des 19.Jh.A.D. mit einem zeitgenössischen Feuerländer....

Nur meine zwei Schaber....

Thomas
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Beitragvon Blattspitze » 13.11.2008 10:57

Z. Zt. sind wir auf dem Planet Erde die "Krönung der Schöpfung", wenn es denn sowas gibt.
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Beitragvon ulfr » 13.11.2008 11:20

Blattspitze hat geschrieben: wenn es denn sowas gibt


Eben, dazu müsste man zunächst mal an die Schöpfung glauben...

Und so wie wir uns (momentan) betragen, sind wir doch wohl eher sowas wie das, was dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt oder so

meine zwei Schaber
köstlich :D :D :D

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Beitragvon Blattspitze » 13.11.2008 11:44

Die alte Geschichte: Wir sind eben im Laufe der Evolution ("Schöpfung" ohne (?) vorbestimmtes Ergebnis) ideal ans Jagen und Sammeln endlos vorkommender Resourcen angepasst (worden). Auch und grade geistig.
Wenn das Experiment der zum Mensch führenden Evolution letztlich aufgrund zu grossen Erfolges nach hinten losgeht, war`s das doch trotzdem wert.
Ich jedenfalls möcht`s nicht missen.
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Beitragvon Steve Lenz » 13.11.2008 12:10

Das tolle ist ja, dass es immer weiter geht.


Egal, in welche Richtung!
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Beitragvon jsachers » 13.11.2008 16:15

Überwiegend abwärts ? mein Eindruck ?
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Beitragvon Thomas Trauner » 13.11.2008 17:34

Oh Gott, jetzt wird?s wieder kulturpessimistisch.

Der Australopitecus ist tot, der homo habilis ist tot, der Heidelberger, die Steinheimerin und der Pekinger treffen sich auch nicht mehr, der Neandertaler ist tot...und mir geht?s auch so schlecht. :roll:

Leute - nicht vergessen: Die hat alle die Natur hinweggerafft. Genau die, zu der wir ja alle irgendwie..so irgendwie halt..so...natürlich halt..na ja, wo wir halt wieder hinwollen. Zur Natur. Wir. Äh.

Thomas

"Wir müssen was gegen diese äh..Leute mit Migrantionshintergrund tun. Ihr Verhalten innerhalb unserer nun mal vorhandenen europäischen Kultur - na ja, ist nicht gerade sozialisierungsfördernd. Auch was ihren Kenntnisstand so angeht - bildungsfern, würde ich sagen. Bildungsfern. Ist ja ganz nett, so die Begegnung mit anderen Kulturen und dem anderen Ausdruck. Aber ich weiß nicht...wer?s mag. Aber ist schon ein wenig respektlos. Geht oft auch schwer wieder weg....Ausgerechnet auf unsere schönsten Höhlenwände...
Ich bin ja sonst nicht so konservativ...aber hier...man kann ihnen ja ihr seltsames Aussehen nicht vorwerfen, aber wenn meine Tochter so jemanden....aus Afrika..ich weiß nicht"
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Beitragvon Steve Lenz » 13.11.2008 18:33

Nee, Thomas. Ich bin alles andere als ein Kulturpessimist. Aber ich würde keine Wette auf uns platzieren., dass wir 150000 Jahre überstehen!
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Beitragvon ulfr » 13.11.2008 18:41

"Bei uns waren sie neulich auch schon, grundgütiger großer Bär, wie häßlich - lang, dünn, fast keine Haare, eckige Köpfe, schmieren alle Höhlen mit seltsamen Zeichen voll, fressen einem alles weg ... Beim Weg am Fluss, wo wir immer Beeren holen, saßen gestern zwei und machten mit irgendwelchen Knochen einen eigenartigen Lärm - hört sich ja ganz exotisch an, aber auf die Dauer ... Und dann von oben bis unten mit allem möglichem Klimbim behängt, wie die Pfingstmammute ... Also, wenn mein Gnyr mit so einer ankäm ... ich weiß auch nicht"
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Beitragvon Blattspitze » 13.11.2008 22:28

"Nörzen nak nak, akleidaf er anat. Elem anantek nak. Brr..."*
"Wir haben neulich einen probiert. Schmeckte schrecklich. Brr..."
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Beitragvon Steve Lenz » 14.11.2008 11:47

"Und bis die kapiert haben, wie man Birkenpech kalt destilliert. Und was die an Ausschuß bei der Flintbearbeitung produzieren. Ich faß?s nicht. Wenn die ihr unökonomisches Verhalten nicht ablegen, dann wird das eines Tages noch ökologische Ausmaße annehmen. Ich sag?s Euch!"
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Beitragvon jsachers » 14.11.2008 12:23

Thomas Trauner hat geschrieben:
Leute - nicht vergessen: Die hat alle die Natur hinweggerafft. Genau die, zu der wir ja alle irgendwie..so irgendwie halt..so...natürlich halt..na ja, wo wir halt wieder hinwollen. Zur Natur. Wir. Äh.


Eben - die wurden von der Natur hinweggerafft. Momentan scheint's eher andersrum zu laufen.
Wenn das Kulturpessimismus ist, sei's drum. Es ist nicht mehr so viel Natur übrig, zu der wir zurückkehren können ?
Aber ich gebe zu, dass ich angesichts der momentanen Wetterlage sehr froh bin über einige Errungenschaften der Kultur: Heizung, Wärmedämmung, dichtes Dach, Gasherd, kultivierte Heißgetränke, ?
jsachers
 

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