von ulfr » 10.11.2008 09:33
Ein Leserbrief meinerseits an National Geographic ist schon unterwegs. In dem Artikel in der November-Ausgabe wird mal wieder behauptet, die Neandertaler hätten ihre Fellkleidung grob zusammengefügt, weil es bisher keine Hinweise auf Nähutensilien gibt. Dazu ist eine Neandertalerin abgebildet, die wie ein wandelnder Heuhaufen aussieht (Bärenfell locker über die Schulter drapiert, barfuß) und mit eingelegtem Speer auf ein imaginäres Tier losgeht...
Das mag ja für die alten Neandertaler der Warmzeit noch zutreffen, aber spätestens mit dem Einsetzen der letzten Eiszeit ist es mit solch modischem Firlefanz doch vorbei. Wir haben schon vor ein paar Jahren Fellkleidung angefertigt, die schlicht, aber funktional und am Köper anliegend ist, und das (nur) mit einem Knochenpfriem und Sehnenfaden, also ohne Nähnadel. Ohne einigermaßen dichte und gut sitzende Kleidung ist man im paläolithischen Winter draußen verloren, auch als Neandertaler.
ULFR
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
Hubertus Meyer-Burckhardt
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