Eigentlich ist es doch einfach - ein sprachwissenschaftlicher Begriff, ein kultureller und ein archäologischer passen hier halt einfach nicht zusammen. Das gibt es doch öfter. So wie "Kinderschnitzel"
Und was die "nationale" Rezeption angeht: Das ist auch nicht nur beim Keltenbegriff so. Noch schlimmer ist es bei archäologischen Funden, die mit den ethnozentrischen Weltbildern nicht zusammenpassen, wie z.B. der Schädelfund aus den USA, dem "europide" Züge zugeordnet werden oder den "europiden" Eismumien aus der Mongolei.
Ebensowenig haben die rezenten Ägypter irgend etwas mit der Stein/bronze/früheisenzeitlichen Kultur dort zu tun.
Kleopatra war, kulturell gesehen, eher wohl Griechin.
Das 19.Jh. feiert halt immer wieder fröhliche Urständ.
Eigentlich wäre das ja geradezu eine klassische gesellschaftspolitische Aufgabe der VG-Forschung solche Vorstellungen überwinden zu helfen, und damit einen echten Beitrag zu dem oft beschworenen "aus der Vergangenheit für die Gegenwart lernen" zu leisten.
Im Forum jedenfalls geben wir uns ja alle Mühe.
Th.