von `Lfen » 26.09.2011 17:29
Die Produktionsweise bei der Hauklein gefördert wurde, endete 1300 v. Chr. mit einem gewaltigen Bergsturz, der wahrscheinlich auch die Siedlung verschüttet hat.
Zwischenformen oder Übergänge des Salzbergbaues in Hallstatt sind bis 1000 v. Chr. noch nicht entdeckt worden. Von der bronzezeitlichen Abbaustrathegie ist nichts übernommen worden.
„Wie nach dem Lehrbuch organisiert wirkt der hallstattzeitliche Bergbau. Die Erschließung der Lagerstätte, das heißt das Zugänglichmachen und die Einrichtung der Infrastruktur, erfolgte wie es scheint, in wenigen Jahrzehnten. Parallel dazu begann der Abbau. Dieser dürfte über ein halbes Jahrtausend kontinuierlich erfolgt sein und der Bergbaugemeinde beständigen Reichtum beschert haben.“ (Salz-Reich 7000 Jahre Hallstatt, Verlag des Naturhistorischen MuseumsWien 2008)
Also fand der „Herzabbau“ doch auch noch um 500 v. Chr. statt, folgere ich daraus.
Zwei dieser ausgeschlagenen Herzen sind übrigens auch noch hervorragend erhalten, zu sehen im Naturhistorischen Museum, Wien.
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„Die Abbaue erreichten enorme Dimensionen. Die am besten erforschte Abbauhalle zwischen den Fundstellen von Kilbwerk, Kernwässerungswerk und Stügerwerk ist mindestens 170 m lang, 5-27 m breit und bis zu 20 m hoch. Das Volumen einer dieser Hallen entspricht also etwa 15 sechsstöckigen, in einer Reihe stehenden Häusern.“ (Salz-Reich 7000 Jahre Hallstatt, Verlag des Naturhistorischen MuseumsWien 2008.
Was beim Abbau der Herzen liegenblieb, das Hauklein bildete das sogenannte Heidengebirge, das, durchsetzt mit Milliarden von abgebrannten Kienspähnen das derzeitigen Grabungsvolumen bildet.
Das ist die Beschreibung nur einer Halle und das Abbaugut wird doch wohl nicht nur regional verwendet worden sein?
Da sich in den Gräbern des reich ausgestatteten Gräberfeldes Salzbergtal „Luxusgüter aus ganz Europa“ (ebd.) fanden, könnten auch weite Handelsbeziehungen oder Zweigniederlassungen möglich gewesen sein.
Zurück zum Glauberger:
„Deshalb bildet die Keramik den wichtigsten Baustein für die Chronologie, und hier vor allem der Dekor. Vor einer typologischen Analyse der Gefäßkeramik und einer feinstratigraphischen Einordnung der Funde, die im Jahr 2006 in den Mittelpunkt der Arbeit rückt, müssen die Ergebnisse zur Datierung als vorläufig betrachtet werden. Demnach setzt die frühkeltische Besiedlung auf dem Glauberg in Ha D 2 oder Ha D 3 früh ein.“ (Holger Baitinger: März 2006 Der frühkeltische Fürstensitz auf dem Glauberg – Stand der Erforschung)
Die Hallstattzeit wurde von 1908 Paul Reinecke definiert und seither immer feiner gegliedert. Die frühe Hallstattzeit Ha C (800 bis 650 v.Chr.) wird in C1 und C2, die spätere in D1, D2 und D3. Je nach archäologischer Schule wird dieser Zeitabschnitt (650 bis 500 v.Chr.) auch nur in D1 und D2 gegliedert, d.h. man fasst hierbei D2 und D3 zusammen
Da ich mir den ganzen Kram auch nur aus der Literatur zuasammenkramen kann, stelle ich diese Gedanken nun mal zur Diskussion, ohne den Anspruch, damit Recht zu haben, Querdenker halt...
Im Übrigen will ich nicht Recht haben, sondern schlauer werden!