Neuigkeiten zur "Fürstin von der Heuneburg"

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Neuigkeiten zur "Fürstin von der Heuneburg"

Beitragvon imoen » 09.01.2012 09:54

In dem vor einem Jahr im 80 (!) Tonnen schweren Block geborgenen Grab wurde jetzt eine weitere Goldperle gefunden. Es ist die älteste bisher bekannte Prunkbestattung einer Frau aus der Eisenzeit.
Durch die gute Erhaltung im feuchten Boden ist Einiges an Textil-/Nahrungs-/Holz-Funden zu erwarten. Momentan wird der Block Schicht für Schicht unter Laborbedingungen abgetragen. Die Ergebnisse werden auch Teil der großen Keltenausstellung ab September 2012 in BaWü sein.

http://www.keltenblock.de/
http://www.archaeologie-online.de/magaz ... gen-19649/
http://www.keltenjahr2012.de/
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Re: Neuigkeiten zur "Fürstin von der Heuneburg"

Beitragvon Hans T. » 09.01.2012 19:41

Manchmal sind mir die ewiegn Superlative suspekt und man fragt sich, ob das auf Dauer der Glaubwürdigkeit zu- oder abträglich ist. Schon klar, man meint die Medienwölfe füttern zu müssen, aber wer sich zu arg mit ihnen einlässt, kann auch mal gebissen werden.

Zitat gleich aus der ersten Quelle:

Bisher sind nur Doppelbestattungen von Mann und Frau aus frühkeltischer Zeit bekannt.


Zumindest in einer der Wagenbestattungen in Mitterkirchen gibt es eine Doppelbestattung, bei der ebenfalls eine "ärmlich" ausgestattete Zweitbestattung (weibl) gefunden wurde, die, wenn ich es noch richtig im Kopf habe, ebenfalls keine Nachbestattung ist. Wenn ich mich richtig erinnere (ich hab grad meine Literatur nicht zur Verfügung), weisst diese Bestattung sogar Hinweise auf Fesselung etc auf. Und viel jünger als die Hochdorf-Bestattung ist diese Bestattung auch nicht, es ist eine C-Bestattung.
"Des is wia bei jeda Wissenschaft, am Schluß stellt sich dann heraus, daß alles ganz anders war."
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Re: Neuigkeiten zur "Fürstin von der Heuneburg"

Beitragvon imoen » 22.02.2012 09:20

Ich denke, der Superlativ besteht in diesem Fall nicht unbedingt in den kostbaren Funden an sich, sondern in der Tatsache, dass
    ein sehr reich ausgestattetes Grab
    mit einer ungewöhnlich großen Grabkammer (4,5x3,6m)
    höchstwahrscheinlich nicht antik beraubt
    sicher nicht neuzeitlich beraubt
    mit sehr guten Erhaltungsbedingungen für organisches Material
    unter bestmöglichen Bedingungen interdisziplinär

untersucht werden kann. Wann kommen schon mal alle diese Faktoren zusammen? Und so etwas wie dieses Bronzeblech hätte man in einer Grabung im Feld wahrscheinlich nicht oder zumindest nicht so gut dokumentieren können.
Blech.jpg
Detailfoto eines stark abgebauten, verzierten Bronzeblechs, das nur noch als „Schatten“ auf der Erde aufliegt. (DENKMALPFLEGE IN BADEN-WURTTEMBERG. NACHRICHTENBLATT DER LANDESDENKMALPFLEGE 4/2011, S. 205) http://www.denkmalpflege-bw.de/publikationen-und-service/publikationen/nachrichtenblatt.html
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Beitragvon imoen » 30.03.2012 12:30

Der nächste Superlativ :18:
Vor kurzem wurden ein 26cm langer "Ohrring" und eine 11,4cm lange Fibel aus Gold ausgegraben.
http://www.vkz.de/de/heute/redaktion/archiv/lokal/maerz-2012/21/schatz-der-keltenfuerstin-gehoben/
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