Hallo,
seit einiger Zeit untersuche ich bandkeramische Artefakte aus Aktinolith-Hornblendeschiefer (Dechselklingen-Flachbeile und Schuhleistenkeile sowie deren Bruchstücke), und Geschiebesteine, die ich für Amphibolit halte, auf ihren Ferromagnetismus.
In der Regel wiesen die Artefakte aus Aktinolith-Hornblendeschiefer (Jistebsko: http://www.academia.edu/2374333/Ramminger_B._-_Šída_P._2012_Der_bandkeramische_Felsgesteinabbauplatz_Jistebsko_Kataster_Jablonec_nad_Nisou_und_sein_regionales_Siedlungsumfeld_im_mittleren_Isertal_Tschechische_Republik._In_Regina_Smolnik_Ed._Siedlungsstruktur_und_Kulturwandel_in_der_Bandkeramik_Dresden._167-179) eine leichte Anziehungskraft auf einen kleinen starken Magneten auf. Die Geschiebe-Amphibolite hatten teils so eine starke Anziehung, dass der Magnet daran klebt.
Der unterschiedliche Magnetismus von (vorwiegend magmatischen Gesteinen) ist bekannt: http://www.spektrum.de/lexikon/geowisse ... ismus/5843 . Ich glaubte nun eine laienhafte Bestimmungshilfe für AHS aus Jistebsko gefunden zu haben. Es gibt aber zwei Artefakte (von ca.50 untersuchten Stücken), die aus dem Rahmen fallen.
Ein Bruchstück von einer Dechselklinge, an der der Magnet klebt:
Nun könnte man annehmen, dass das Artefakt aus einem anderen Gestein besteht.
Dann gibt es aber noch dieses, als Schlagstein weiterverwendete Bruchstück eines Schuhleistenkeils, bei dem beide Eigenschaften auftreten, getrennt von einer dunkleren Schicht:
Dieses würde ich als den gewöhnlich hier in Mitteldeutschland verwendeten AHS ansprechen. Die zwei unterschiedlich wirkenden Steinstrukturen scheinen mir optisch gleich zu sein.
Hat da jemand eine Erklärung?
Viele Grüße
Sven